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T 1 Der bedeutendste Bau der Frühromanik ist die Benedik- tinerabteikirche Sankt Michael in Hildesheim. Den Außenbau zeichnet eine betont kubische Gliede- rung in Ost- und Westanlagen sowie die unbetonte Mitte des niedrigeren Langhauses aus. Abb. 41: Hildesheim, Benediktinerabte kirche St. Michael, vor 1010- 1032, Ansicht von der Südseite, Zustand nach 1970 Die Kreuzungen der beiden Querschiffe in Ost und West mit dem Langhaus werden durch Vierungstürme außen deutlich hervorgehoben. Der Innenraum nimmt die neuen thythmischen Gliede- rungsmöglichkeiten durch eine klare Unterteilung der Lang- hauswände in Arkadenzone, hohe Sargwand und Licht- gaden auf. Der Stützenwechsel in der Arkadenzone wird durch doppelte Säulenstellung intensiviert. Den Raum schließt eine hölzerne Flachdecke ab. Durch die Kreuzung von Lang- und Querhaus entsteht ein quadratischer Vie rungsraum, der das konstruktive, räumliche und inhaltliche Zentrum des basilikalen Kirchenbaus bis zum Spätbarock bildete. Die Abmessungen der Querschiffarme sind dem quadratischen Grundmaß der Vierung angenähert, wobei an deren Stirnwänden dreigeschossige Galerien eingezogen sind (s. Abb. 43). Der Wille zur Raumgliederung durch sichtbare Gruppierung von Teilräumen wurde allenthalben angestrebt. Eine außen wie innen deutlich ablesbare Grup- pierung der Bauteile durch den erhöhten Chor, den Stützen- wechsel und die Querschiffe, die so hoch wie das Mittel- schiff sind, bildete sich heraus. ROMANIK Hildesheim St. Michael Vesturve WOWYLLYT W Krystemgang Schum + -Quero . Aps Zaitiche Einordnung: Frühramank 950-1080, Hoch- romanik 1080-1150; Spatrome- nik (Deutschland) 1150-1250 Frühgotik (Frankreich) (140- Es entstehen Bauten, die wie aus bauklotzartig neben- einander gestellten Teilen (Apsiden, Chor, Vierungsturm, Querschiffarme, Langhaus etc.) errichtet scheinen....
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Dieses Charakteristikum der romanischen Baukunst, einzelne Ge- bäudeteile als selbstständige Körper aufzufassen, wird als additives Prinzip architektonischer Kompositionsweise bezeichnet (vgl. S. 62). Herkunft des Begriffs Der frühromanische Kirchenbau besteht aus verschie- den geformten stereometrischen Bauteilen, die sich zu einem axial geordneten, vielgliedrigen und bezie- hungsreichen Ganzen mit vielen Türmen addieren (s. Abb. 41). * Das bevorzugte Baumaterial ist der Haustein, der zu geschlossenen Wänden gefügt, zu Rundbögen verkeilt sowie in Säulenschaft und Kapitell verwendet wird. Ein Bezug der Bauelemente zueinander wurde an- gestrebt. Er wurde ab der Vorromanik mit Hilfe der Kennzeichnung von Grundrissquadraten und axialen Beziehungen zwischen Arkaden und Fensterzone, durch Stützenwechsel und den Bau von Krypten ge- schaffen (Abb. 40). Eine erste Proportionierung aller Bauteile nach einem Grundmaß wurde mit der Erfindung der ausgeschiede- nen Vierung erzielt. Die Unterscheidung von Baukörperteilen am Außen- bau durch Wechsel der stereometrischen Formen wur- de als additives Kompositionsprinzip bestanden. Der Beginn der romanischen Baukunst wird allgemein um 950 angesetzt. Die Frühromanik (bis ca. 1080) wird in Deutschland auch ottonische, die Hochromanik (bis ca. 1150) auch salische Kunst genannt. Während sich in Deutschland und Italien die Spätromanik (bis 1250, auch staufische Kunst) entwickelte, setzte in Frankreich die Frühgotik ein. Der Begriff ,,romanischer Stil wurde - bezogen auf die Baukunst- in Frankreich ab 1820 in Anlehnung an die Be- zeichnung romanische Sprachen" geprägt und bald auch in Deutschland übernommen. Richtig an der Bezeichnung ist der Hinweis auf die römische Baukunst, von der die Roma- nik viele Bauelemente übernommen hat zB. Gewölbe, Rundbögen, Pfeiler, Säulen und Wandnischen. 1970 18 Abb. 43: Benediktinerableikir che St. Michael, südlicher Quer- schiffanschluss, Zustand nach Römische Bauten wurden in der Regel aus Ziegelsteinen und Marmorinkrustation, roma- nische aus Bruch- und Hau- steinmauerwerk erstellt. Ausgeschiedene Vierung: Vie- rungsraum, der aus Haupt- und Querschilbögen mit gleicher Scheitelhöhe gebildet wird Abb. 42: Benediktinerableikir- che St. Michael, Innenansicht nach Osten, Zustand nach 1970 11 Kowalski, klaus: Abiturwissen Architektur, Stuttgart: E. Klett Verlag, 1998 Aufgabe Romanik Grundlage: Textblatt ROMANIK, St.Michael/Hildesheim Während die Epoche der griechischen Antike von etwa 1100 v.Chr. bis zur Ausdehnung des römischen Reiches (römische Epoche: etwa 100 v.Chr. bis zur byzantinischen Kultur ca. 395 n.Chr.) dauerte, setzt man den Zeitraum für die sog. ROMANIK auf etwa 1000 n.Chr. bis 1250 n.Chr. an (in Frankreich nur bis 1150- Beginn der Gotik). Dieser Zeitraum wird auch ,frühes Mittelalter' genannt. Schaut euch die charakteristische Bauweise der Romanik im vorliegenden Textblatt gut an und beantwortet folgende Fragen: 1. Beschreibe die grundlegenden architektonischen Besonderheiten des Außenbaus von St. Michael und: Wie nennt man das Bauprinzip? 2. Wie ist das Kirchenschiff innen aufgebaut, d.h. welche Stilmerkmale/Stilelemente findet man vor? (Stilmerkmale: etwa einzelne Bauelemente im Baukörper) 3. Was ist eine Vierung und wo befindet sie sich? 4. Worauf bezieht sich das,Romanisch' in dem Begriff: romanischer Stil? Abgabe der Aufgabe: mit der praktischen Aufgabe (Lavierung) am 09.02.2021 Spohn I Der Außenbau der bedeutenden Benediktinerabteikirche Sankt Michael, zeichnet sich durch eine betont kubische Gliederung in den Ost-und Westanlagen aus. Auch ist die un- betonte Mitte des niedrigen Langhauses charakteristisch. Die Bauart, zielt darauf ab, wie Bauklötze, die nebeneinander aufgestellt wurden zu wirken. 11 Die charakteristisch, bauklötzige Baukunst der Romantik wird als additives Prinzip" der architektonischen Kompositionsweise bezeichnet. d I Im Kirchenschiff wird eine klare Unterteilung von Langhauswänden in Arkadencone, einer hohen Sargwand und einem Lichtgarten deutlich. Der Innenraum bedient sich an rhytmische Gliederungsmöglichkeiten. Eine doppelte Säulenstellung intensiviert den Stutzenwechsel in der Arkardenzone. Der quadratische Vierungsraum, entsteht durch eine Kreuzung von Lang-und Querhaus, dies bildet das Zentrum des basilikal-typischen Kirchenbaus. An der Stirnwand des Vierungsraums, befinden sich dreigeschossige Galerien, der Chor wurde erhöht und die Querschiffe und Stützenwechsel sind so hoch wie das Mittelschiff. Nach oben hin, wird der Raum von einer hölzernen Flachdecke abgeschlossen. III Die Vierung entsteht dort, wo sich lang- und Querhaus schneiden. Im Grundriss ist sie ein Quadrat, sie liegt fast mittig in der Kirche. Durch die Vierung, werden der Chor- bereich und das langhaus voneinander getrennt. Der Begriff wurde 1820 durch die, romanische Sprache" geprägt und bezog sich dann später auch auf die Baukunst bezogen. Die Romantik hat viele Elemente der römischen Baukunst wie z. B. Gewölbe, Rundbagen, Säulen und Wandnieschen übernommen und so ist die Bezeichnung, romanische Sprache" im Bezug auf die Architektur eine Art Hinweis.