Raumkonzept und architektonische Innovation
Das Herzstück der St. Michaeliskirche Hildesheim bildet der quadratische Vierungsraum, entstanden durch die Kreuzung von Lang- und Querhaus. Dieser Raum fungiert als konstruktives, räumliches und inhaltliches Zentrum des basilikalen Kirchenbaus - ein Konzept, das bis zum Spätbarock Bestand haben sollte.
Die Querschiffarme sind in ihren Abmessungen dem quadratischen Grundmaß der Vierung angenähert. An ihren Stirnwänden befinden sich dreigeschossige Galerien, die den Raum zusätzlich gliedern und eine visuelle Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen des Kirchenraums herstellen.
Example: Die dreigeschossigen Galerien in den Querschiffarmen ermöglichen es Besuchern, den Kirchenraum aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und verstärken den Eindruck der vertikalen Gliederung.
Ein zentrales Anliegen der romanischen Baumeister war die sichtbare Gruppierung von Teilräumen zur Raumgliederung. In der Michaeliskirche Hildesheim wird dies durch mehrere architektonische Elemente erreicht:
- Der erhöhte Chor
- Der Stützenwechsel in der Arkadenzone
- Die Querschiffe, die die gleiche Höhe wie das Mittelschiff aufweisen
Diese Elemente tragen zu einer klaren Lesbarkeit der Baustruktur bei, sowohl von außen als auch von innen.
Quote: "Der Wille zur Raumgliederung durch sichtbare Gruppierung von Teilräumen wurde allenthalben angestrebt."
Die St. Michaeliskirche verkörpert perfekt die Prinzipien der frühromanischen Architektur, die sich durch die Verwendung von Haustein, die Konstruktion geschlossener Wände, den Einsatz von Rundbögen sowie die Verwendung von Säulen mit charakteristischen Kapitellen auszeichnet.