Thomas Struths fotografische Praxis und Hintergrund
Thomas Struth, geboren 1954, entwickelte als Nachkriegskind eine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen Zwängen. Seine Arbeitsweise in der Konzeptfotografie basiert auf der Verbindung des Sichtbaren mit den Gedanken hinter dem Bild. Struth nutzt die Fotografie als Mittel zur Verarbeitung und als Antwort auf traditionelle Lebensmodelle.
Highlight: Struths Abneigung gegen gesellschaftliche Zwänge prägt seine künstlerische Perspektive.
Seine Werke umfassen verschiedene Serien:
- Familienfotos in privater Umgebung, die unbewusste soziale Dynamiken zeigen
- Museumsbesucher, die die Interaktion zwischen Betrachter und Kunst thematisieren
- Hochtehnologisierte Orte, die Struth als "heilige Räume" unserer Zeit betrachtet
Quote: "Den Großteil meines Lebens dachte ich, dass ich niemals heiraten würde, weil es sich zu eng und zu erdrückend anfühlte."
Struths Ausbildung begann 1973 mit einem Malereistudium bei Peter Kleemann. 1974 wechselte er an die Kunstakademie zu Gerhard Richter, der ihn zur Fotografieklasse führte. Dort traf er auf Bernd und Hilla Becher, die zu seinen wichtigsten Lehrern wurden.
Highlight: Die Becher-Schule prägte Struths frühe Arbeiten mit ihrem dokumentarischen, schwarz-weißen Stil.
Reisen nach London (1977) und New York (1978) waren entscheidend für Struths Entschluss, Künstler zu werden. Seine Straßenzug-Fotografien aus dieser Zeit zeigen bereits sein Interesse an der Beziehung zwischen Mensch und gebauter Umgebung.
Example: Struths Familienporträts der 1980er Jahre untersuchen die Dynamiken innerhalb von Familien, "wer im Vordergrund steht und wer sich im Schatten versteckt".