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Werkbetrachtung Stillleben Beispiel

23.11.2021

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Werkbetrachtung Klausur
Infos:
Willem Claesz. Heda (1594-1680): "Wan-Li-Teller, Römer und Fußschale", 1649
- Öl auf Eichenholz
- Standort: K
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Willem Claesz. Heda (1594-1680): "Wan-Li-Teller, Römer und Fußschale", 1649
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Werkbetrachtung Klausur Infos: Willem Claesz. Heda (1594-1680): "Wan-Li-Teller, Römer und Fußschale", 1649 - Öl auf Eichenholz - Standort: Kunstmuseum Basel Erklärungen: Wan-Li-Teller: chinesisches Porzellan benannt nach dem chinesischen Kaiser Wan-Li, der von 1563-1620 herrschte Römer: Trinkgefäß für Wein, hier mit Beerennuppen am Fuß Fußschale: flache Schale, die auf einem dünnen Fuß steht Bei dem Ölgemälde ,,Wan-Li-Teller, Römer und Fußschale" von Willem Claesz. Heda aus dem Jahr 1649 handelt es sich um ein barockes Mahlzeitenstillleben. Es stellt die Schönheit von teuren, exquisiten Gegenständen dar, aber verweist gleichzeitig auch auf deren Vergänglichkeit. Auf dem Gemälde ist ein Holztisch abgebildet auf dem sich mehrere Gegenstände, vor allem Gefäße, befinden. Der Betrachter schaut den Tisch von der Frontalperspektive an. Die braune Tischplatte endet kurz vor dem linken unteren Bildrand, jedoch ist deren Beginn nicht zu erkennen. Links auf dem Tisch steht ein Wan-Li-Teller aus chinesischem Porzellan etwas schief da. In ihm befinden sich kleine Früchte oder Nüsse. Direkt dahinter liegt ein umgekipptes, zerbrochenes Glas. Rechts daneben steht, so ziemlich in der Bildmitte, ein massives Römerglas, das zu einem Drittel befüllt ist. Davor steht ein silbernes Tablett, auf dem ein Messer und eine kleine Frucht liegen. Auf diesem Tablett befindet sich der umgekippte Fuß einer Trinkschale, hinter der ein hohes Glas steht, das das Römergefäß an Höhe übertrifft. Rechts unten auf dem Tisch liegt eine Zitrone,...

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Alternativer Bildtext:

deren Schale spiralförmig nach unten hängt. Der Hintergrund ist dunkel, fast schwarz gehalten. Allgemein sind die Gegenstände auf dem Tisch in einer Art Dreieckskomposition angeordnet. Die Spitze des Dreiecks stellt das schmale, hohe Glas dar. Dadurch wirken alle Gegenstände trotz ihres unterschiedlichen Aussehens, ihres unterschiedlichen Materials und ihrer unterschiedlichen Größe, zusammengehörig. Dennoch werden sie farblich durch Konturen klar voneinander getrennt, was auf einen linearen Stil hindeutet. Das ausgewählte Farbkonzept ist das valeuristische Konzept, obwohl das Gemälde farblich durchaus monochrom erscheint. Dies bewirkt vermutlich das gedimmte, weiche Licht, welches die Gegenstände von oben beleuchtet. Dadurch erscheinen diese in einer Erscheinungsfarbe, die vom Licht bestimmt wird, vermutlich zum Zeitpunkt eines beginnenden Sonnenuntergangs. Die Farbigkeit ist eher dunkel, braune und schwarze Töne dominieren das Farbbild. Hierbei ist die Zitrone als starke Auffälligkeit zu bemerken. Mit ihrer grellen, gelben Schale wirkt sie dem trüben Braun des Tisches entgegen. Durch diesen Qualitätskontrast entsteht eine gewisse Dramatik. Des Weiteren sticht die Zitrone durch den sogenannten ,,Trompe l'oeil Effekt" hervor, denn dadurch, dass die Zitronenschale spiralartig die Tischkante herunterhängt, entsteht eine gewisse Plastizität und das Gemälde wirkt realitätsnäher. Dasselbe gilt für das silberne Tablett links von der Zitrone, welches leicht über den Tischrand hinaussteht und somit die Plastizität nochmals hervorhebt. Ein weiterer Kontrast ist zwischen dem Weiß des Wan-Li-Tellers und dem dunklen Glas dahinter zu erkennen. Dies ist ein Hell-Dunkel-Kontrast, welcher nochmals dramatisierend wirkt. Außerdem wird durch die umgekippte Fußschale und den schwankenden, schräg stehenden Wan- Li-Teller die Diagonale stark hervorgehoben. Das bewirkt eine Unruhe und lässt das Bild bewegter erscheinen. Jedoch wird diese Unruhe größtenteils ausgeglichen, indem durch den Stand des Römergefäßes und des hohen Glases die Senkrechte betont wird, durch welche Ruhe ausgestrahlt wird. Alles in allem erscheint das Bild deshalb nur noch leicht unruhig. Das Gemälde stellt einerseits den Reichtum des Barocks und die Schönheit davon dar. Dies ist vor allem an dem Wan-Li-Teller erkennbar, welcher zur damaligen Zeit ein kostbares, exotisches Gefäß war, da es außereuropäisch war. Auch das Römergefäß und die Fußschale hatten einen großen Wert. Auf der anderen Seite wird jedoch eine Art Mahnung ausgesprochen, die durch die umgefallenen, zerbrochenen Gegenstände deutlich wird. Schließlich sind all diese Güter, egal wie teuer sie damals waren, endlich und vergänglich. Dieser Gedanke des vanitas, also des Vergänglichen, war in der Zeit des Barocks weit verbreitet. Die Mentalität ,,carpe diem- nutze den Tag" und ,,memento mori- gedenke, dass du sterben wirst" hatte sich etabliert. Diese gegensätzliche Haltung spiegelt sich daher auch in der barocken Kunst, und so auch in diesem Stillleben wider. Die materiellen Dinge werden zwar schön und einladend dargestellt, wie z.B. das Römerglas, welches sogar befüllt ist, jedoch sollte man bedenken, dass diese Schönheit auch schnell kaputt gehen kann und nicht für immer ist, wie z. B. das zerbrochene Glas im Hintergrund. Auch die ganzen Kontraste betonen diese Widersprüchlichkeit. Ebenso ist die Zitrone ein auffälliges Symbol, welches verdeutlicht, dass nicht alles, was äußerlich schön aussieht, auch süß ist, beziehungsweise genießbar. Nach dieser ausführlichen Werkbetrachtung lässt sich sagen, dass das Gemälde ,,Wan-Li-Teller, Römer und Fußschale" viele wichtige, nicht auf den ersten Blick auffallende Hinweise auf den Barock enthält. Es stellt die Gegensätzlichkeit von Ruhm und Vergänglichkeit dar, und ist auch noch auf die heutige Zeit übertragbar. Schließlich fokussiert sich heutzutage beinahe jeder auf materielle Dinge wie zum Beispiel Autos oder Handys, aber vergisst dabei, dass all diese Sachen vergänglich sind. Dieses Bewusstsein des Barocks kann daher auch noch für die heutige Gesellschaft ein Vorbild sein.