Aufbau und Vermehrung von Viren
Viren bestehen aus DNA oder RNA, die von einer Proteinhülle (Capsid) umgeben ist. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind für ihre Vermehrung vollständig auf eine Wirtszelle angewiesen. Deshalb werden Viren nicht als Lebewesen bezeichnet - sie können weder wachsen noch sich selbstständig teilen.
Die Vermehrung von Viren erfolgt durch Übernahme einer Wirtszelle, wobei diese meist zugrunde geht. Das macht viele Viren zu gefährlichen Krankheitserregern. Viren sind sehr wirtsspezifisch - sie befallen nur bestimmte Zelltypen. Ein Beispiel sind Phagen, die ausschließlich Bakterien infizieren.
Der häufigste Vermehrungsweg ist der lytische Zyklus, der in mehreren Phasen abläuft: Erst dockt das Virus an (Adsorptionsphase), dann injiziert es seine Erbinformation (Injektionsphase). In der Latenzphase übernimmt die virale DNA den Stoffwechsel der Wirtszelle. Anschließend werden neue Virusbausteine produziert (Produktionsphase), die sich zu kompletten Viren zusammensetzen (Reifungsphase). Zum Schluss platzt die Wirtszelle und setzt etwa 200 neue Viren frei.
💡 Biologisches Hijacking: Viren sind wie Piraten, die ein Schiff (deine Zelle) kapern, dessen Ressourcen nutzen, um neue Piraten zu bauen, und dann das Schiff versenken, damit die neuen Piraten andere Schiffe überfallen können!