Überblick zur Entwicklungsbiologie und Ernst Haeckel
Die Entwicklungsbiologie ist ein zentrales Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Ontogenese von Lebewesen beschäftigt. Sie untersucht den gesamten Entwicklungsprozess eines Organismus, beginnend mit der Befruchtung der Eizelle bis hin zum geschlechtsreifen Individuum.
Ein bedeutender Beitrag zur Entwicklungsbiologie und evolutionären Entwicklung stammt von Ernst Haeckel, einem deutschen Zoologen, Arzt, Philosophen und Freidenker. Geboren 1834 in Potsdam und gestorben 1919 in Jena, spielte Haeckel eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Weiterentwicklung von Darwins Ideen.
Highlight: Ernst Haeckel formulierte 1866 das "Biogenetische Grundgesetz", das die Beziehung zwischen Ontogenese und Phylogenese beschreibt.
Das "Biogenetische Grundgesetz" besagt, dass die Ontogenese die Phylogenese rekapituliert. Diese These gilt jedoch nur mit Einschränkungen und wird heute als biogenetische Regel betrachtet.
Example: Ein Beispiel für die biogenetische Regel ist die Entwicklung von Kiemenbögen bei verschiedenen Wirbeltieren wie Fischen, Schildkröten, Schweinen und Menschen während der Embryonalentwicklung.
Die moderne evolutionäre Entwicklungstheorie hat unser Verständnis erweitert. Heute wissen wir, dass Veränderungen in der Genregulation eine entscheidende Rolle beim evolutionären Wandel spielen.
Vocabulary: Homöobox-Gene sind Entwicklungskontrollgene, die für Transkriptionsfaktoren codieren und die Genexpression steuern.
Diese Homöobox-Gene liegen in Clustern zusammen und haben eine konstante Konzentration von Genfaktoren. Sie sind von großer Bedeutung für die Embryonalentwicklung und das Erwachsenenstadium von Organismen.
Definition: Die evolutionäre Entwicklung, auch als Evo-Devo bekannt, untersucht die Zusammenhänge zwischen Entwicklungsbiologie und Evolution.
Diese Erkenntnisse vertiefen unser Verständnis der Belege für die Evolution und zeigen, wie molekularbiologische und embryologische Befunde die Synthetische Evolutionstheorie unterstützen.