Bergmannsche Regel einfach erklärt
Die Bergmannsche Regel besagt, dass Säugetiere und Vögel in kalten Gebieten größer sind als ihre Artgenossen in wärmeren Regionen. Diese ökografische Regel gilt ausschließlich für gleichwarme Tiere und erklärt, wie Körpergröße als Anpassung ans Klima funktioniert.
Ein perfektes Beispiel sind Bären: Der Eisbär am Nordpol ist größer als der Grizzly in gemäßigten Zonen, während der Asiatische Schwarzbär in Südostasien am kleinsten ist. Bei Pinguinen zeigt sich dasselbe Muster: Der Kaiserpinguin in der Antarktis ist größer als der nördlicher lebende Humboldtpinguin, und der Galápagospinguin am Äquator ist am kleinsten.
Die physikalische Begründung liegt im Oberfläche-Volumen-Verhältnis: Wenn sich die Körpergröße verdoppelt, verdoppelt sich die Oberfläche, aber das Volumen verdreifacht sich. Größere Tiere verlieren verhältnismäßig weniger Wärme über ihre Oberfläche und können gleichzeitig mehr Wärme produzieren. Dies ist in kalten Regionen vorteilhaft.
Merke: Der Unterschied zwischen Bergmannscher und Allenscher Regel liegt im Fokus - während die Bergmannsche Regel die Gesamtkörpergröße betrachtet, beschreibt die Allensche Regel die Größe von Körperanhängen wie Ohren und Schwänzen.
Es gibt jedoch Ausnahmen zur Bergmannschen Regel: Auf subarktischen Inseln leben auch kleine Pinguinarten, und das europäische Wiesel ist größer als seine skandinavischen Verwandten. Dies zeigt, dass auch andere evolutionäre Faktoren eine Rolle spielen können.