Das Hershey-Chase-Experiment
Das Hershey-Chase-Experiment nutzte radioaktive Markierung, um zu beweisen, dass DNA das genetische Material ist. Die Forscher arbeiteten mit Bakteriophagen (Viren, die Bakterien befallen) und dem Bakterium E. coli.
Der Versuch bestand aus zwei Teilen: Zunächst wurden Phagen radioaktiv markiert. Dabei verwendeten sie radioaktive Isotope – ³²P für DNA (Phosphor kommt in DNA vor) und ³⁵S für Proteine (Schwefel kommt in Proteinen vor). So entstanden zwei Gruppen markierter Phagen.
Im zweiten Teil wurden diese markierten Phagen mit nicht-radioaktiven Bakterien gemischt. Die Phagen injizierten ihre DNA in die Bakterien, während die Proteinhüllen außen blieben. Nach dem Ablösen der leeren Hüllen und Zentrifugieren wurden die Bakterien (Bodenkörper) und Hüllen (Überstand) getrennt untersucht.
Das Ergebnis war eindeutig: Bei ³²P-markierten Phagen waren die Bakterien stark radioaktiv, bei ³⁵S-markierten Phagen nur die Hüllen. Dies bewies, dass die DNA in die Zellen eindringt und als genetisches Material fungiert, während die Proteinhülle außen bleibt.
💡 Wichtig für Klausuren: Das Hershey-Chase-Experiment baute auf dem Avery-Experiment auf, das bereits DNA als Träger genetischer Information vermutete, und wurde später durch das Meselson-Stahl-Experiment ergänzt, das die DNA-Replikation erklärte.