Aufbau und Eigenschaften von DNA- und RNA-Viren in der Biologie
Die Welt der Viren teilt sich grundlegend in DNA- und RNA-Viren, die sich in ihrem Aufbau und ihrer Vermehrungsstrategie deutlich unterscheiden. Beide Virentypen bestehen aus einer Proteinhülle (Capsid), die ihr genetisches Material umschließt, besitzen jedoch keinen eigenen Stoffwechsel und sind für ihre Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen.
Definition: DNA-Viren tragen ihre Erbinformation in Form von Desoxyribonukleinsäure, während RNA-Viren Ribonukleinsäure als genetisches Material nutzen. Diese fundamentale Unterscheidung hat weitreichende Konsequenzen für ihre Stabilität und Mutationsrate.
DNA-Viren zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Stabilität aus. Ihre chemische Struktur ist robust, und sie können die DNA-Reparaturmechanismen ihrer Wirtszellen nutzen. Dies führt zu einer geringeren Mutationsrate, was die Entwicklung von Impfstoffen erleichtert, da sich die Oberflächenproteine kaum verändern. Die Größe von DNA-Viren variiert von 20nm bis zu mehreren 100nm, und viele besitzen eine komplexe Struktur mit Schwanzstift, Schwanzrohr und Basalplatte mit Spikes.
RNA-Viren hingegen weisen eine weniger stabile chemische Struktur auf. Sie müssen zusätzliche Enzyme wie die Transkriptase in die Wirtszelle einschleusen, um ihre RNA in DNA umzuschreiben. Ihre höhere Mutationsrate erschwert die Impfstoffentwicklung erheblich, wie am Beispiel von COVID-19 deutlich wird. Der Aufbau von RNA-Viren umfasst typischerweise eine äußere Lipidmembran, eine innere Kapsel und spezifische Andockstellen.