Definition und Merkmale der Prägung
Die Prägung Definition Psychologie beschreibt einen irreversiblen Lernprozess, der in einer zeitlich begrenzten sensiblen Phase stattfindet. Konrad Lorenz gilt als der Entdecker dieses Phänomens.
Highlight: Prägung ist ein fundamentaler Prozess in der Entwicklungspsychologie und Verhaltensbiologie.
Die Merkmale von Prägungsvorgängen sind vielfältig und spezifisch:
- Nicht vererbbar
- Ohne Bestrafung oder Belohnung
- Findet nur in einer bestimmten Zeitspanne sensibleLebensphase statt
- Nicht nachholbar
- Unwiderruflich
- Schnell und effektiv
- Erlernung nur eng begrenzter Inhalte
- Kann in einer Zeitspanne stattfinden, in der die geprägte Verhaltensweise noch nicht vollzogen werden kann
Definition: Prägung ist ein obligatorischer Prozess, der die Grundlage für bestimmte Verhaltensweisen und Präferenzen bildet.
Varianten der Prägung
Objektprägung
Die Objektprägung umfasst zwei wichtige Unterformen:
- Nachfolgeprägung:
Konrad Lorenz führte berühmte Versuche mit Graugänsen durch. Diese folgten dem ersten sich bewegenden Objekt, was zu interessanten Ergebnissen führte.
Example: Bei Fehlprägungen folgten die Gänse sogar Stiefeln oder Fußbällen.
- Sexuelle Prägung:
Hierbei werden die Merkmale des jeweils anderen Geschlechts erlernt.
Vocabulary: Olfaktorische Signale beziehen sich auf Geruchsreize, die bei der sexuellen Prägung eine Rolle spielen können.
Ortsprägung
Die Ortsprägung beschreibt das irreversible Lernen von bestimmten Eigenschaften eines spezifischen Ortes.
Example: Schildkröten nutzen ihren Magnetsinn für die Ortsprägung.
Nahrungsprägung
Bei der Nahrungsprägung werden Tiere auf bestimmte Nahrungsquellen geprägt.
Example: Löwen jagen Antilopen statt Beeren zu pflücken, weil sie auf diese Nahrung geprägt sind.
Motorische Prägung
Die motorische Prägung beinhaltet das Nachahmungslernen oder soziales Lernen. Hierbei übernimmt ein beobachtendes Tier Verhaltensanteile eines handelnden Tieres.
Example: Das Sprechen von Papageien oder die Jagdtechniken von Erdmännchen sind Beispiele für motorische Prägung durch Nachahmung.
