Transport und Wirkungsweise der Hormone

Der Transport der Hormone zu ihren Zielzellen erfolgt über das Blut. Dabei gibt es zwei Hauptmechanismen:

1. Wasserlösliche Hormone werden überwiegend im Blut gelöst transportiert.
2. Fettlösliche und einige wasserlösliche Hormone sind im Blut an Transportproteine gebunden.

Die Bindung an Proteine schützt die Hormone vor Abbau oder Ausscheidung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nur das freie, nicht proteingebundene Hormon biologisch wirksam ist.

Damit ein Hormon seine Wirkung entfalten kann, muss es von seiner Zielzelle erkannt werden. Dies geschieht über spezifische Hormonrezeptoren, an die sich das Hormon anlagern kann. Das Prinzip funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip - Hormon und Rezeptor müssen genau zueinander passen.

Definition: Hormonrezeptoren sind spezielle Proteine, die sich entweder in der Zellmembran oder im Inneren der Zielzelle befinden und spezifisch bestimmte Hormone binden können.

Die Vermittlung der Hormonbotschaft an das Zellinnere erfolgt je nach Art des Hormons unterschiedlich:

1. Bei Hormonen, die an Zellmembranrezeptoren binden, wird eine intrazelluläre Reaktionskette ausgelöst, an deren Ende die gewünschte Stoffwechselwirkung steht.

2. Steroidhormone und Schilddrüsenhormone können aufgrund ihrer Fettlöslichkeit die Zellmembran direkt passieren und im Zellinneren an ihre Rezeptoren binden. Sie beeinflussen die Funktion ihrer Zielzellen daher direkt, ohne den Umweg über sogenannte "second messenger".

Example: Adrenalin bindet an Rezeptoren in der Zellmembran und löst eine Signalkaskade aus, während Kortisol direkt in die Zelle eindringt und an Rezeptoren im Zellkern bindet.

Diese unterschiedlichen Wirkungsmechanismen erklären, warum manche Hormone sehr schnell wirken (z.B. Adrenalin), während andere (z.B. Steroidhormone) eher langfristige Effekte haben.