Modifikationen in der Biologie sind durch umweltbedingte (äußere Faktoren) und innere Faktoren hervorgerufene Abweichungen des Phänotyps. Die Ausprägung wird nicht weitervererbt. Es gibt verschiedene Formen der Modifikation, darunter die fließende Modifikation und die umschlagende Modifikation.
Fließende Modifikation
Bei der fließenden Modifikation werden Merkmale kontinuierlich um einen Mittelwert herum abgestuft. Je weiter einzelne Varianten abweichen, umso seltener treten sie auf. Die Verteilung entspricht einer Gaußschen Glockenkurve oder Optimums Kurve. Diese Modifikationen entstehen durch hemmende und fördernde Umweltbedingungen wie Licht, Feuchtigkeit und Temperatur während der Merkmalsausbildung. Beispiele für die fließende Modifikation sind größer geerntete Karotten oder die Hautpigmentierung beim Menschen.
Umschlagende Modifikation
Bei der umschlagenden Modifikation werden an einem Umschlagpunkt des modifizierten Umweltfaktors wechselnde Merkmale ausgeprägt. Ein Beispiel dafür ist die unterschiedliche Ausprägung der Fellfarbe beim Himalaja- und beim Russen-Kaninchen sowie bei der Siamkatze.
Beispiele
Einige Beispiele für umschlagende Modifikationen in Pflanzen und Tieren sind:
- Chinesische Primel (Primula sinensis): Kronblätter sind rot bei Temperaturen unter 30 °C und weiß bei Temperaturen über 30 °C.
- Wasserknöterich (Polygonum amphibium): Wasserpflanze mit kahlen Blättern, bis 3 m groß.
- Landkärtchen (Araschnia levana): helle Frühjahrsform bei Tageslängen unter 16 Stunden und dunkle Sommerform bei Tageslängen über 16 Stunden.
- Hermelin (Mustela erminea): braunes Sommerfell bei höheren und weißes Winterfell bei niedrigen Temperaturen.
Insgesamt zeigen diese Beispiele, wie Modifikationen in der Biologie durch verschiedene Umweltbedingungen und innere Faktoren zustande kommen können. Diese Modifikationen sind wichtig für die Anpassung von Lebewesen an ihre Umwelt und können zu vielfältigen und interessanten Phänotypen führen.