Stöchiometrische Berechnungen in der Chemie: Grundlagen und Praxis
Die Stöchiometrie bildet das mathematische Fundament der Chemie und ermöglicht präzise Berechnungen von Stoffmengen in chemischen Reaktionen. Am Beispiel der Aluminiumherstellung und Eisenoxidbildung werden die praktischen Anwendungen dieser Berechnungsmethoden deutlich.
Definition: Stöchiometrie beschreibt die quantitativen Verhältnisse zwischen den an einer chemischen Reaktion beteiligten Stoffen. Sie ist grundlegend für chemisches Rechnen und industrielle Prozesse.
Bei der Aluminiumherstellung aus Aluminiumoxid (Al₂O₃) spielt die stöchiometrische Berechnung eine zentrale Rolle. Die Reaktionsgleichung Al₂O₃ → 2Al + 1,5O₂ zeigt, dass aus 102g Aluminiumoxid theoretisch 54g reines Aluminium gewonnen werden können. In der industriellen Praxis muss jedoch der Reinheitsgrad des Ausgangsmaterials Bauxit berücksichtigt werden, der typischerweise bei 54% liegt. Für die Herstellung einer Rolle Alufolie werden daher etwa 1224,3g Bauxit benötigt.
Die Eisenoxidbildung (2Fe + 1,5O₂ → Fe₂O₃) demonstriert die Bedeutung von Volumina-Berechnungen in der Stöchiometrie. Für die Oxidation von 112g Eisen werden theoretisch 160g Sauerstoff benötigt. Da Sauerstoff in der Luft nur etwa 21% des Volumens ausmacht, muss für diese Reaktion ein Luftvolumen von 1000m³ zur Verfügung stehen.