Das dokumentarische Theater - Ursprung und Entwicklung
Das dokumentarische Theater hat seine Wurzeln im Deutschland der 1920er Jahre, wo es zunächst als politisches Theater unter Erwin Piscator entstand. Seinen künstlerischen Durchbruch erlebte es 1963 mit Rolf Hochhuths Werk "Der Stellvertreter".
Definition: Das dokumentarische Theater ist eine Theaterform, die historische und aktuelle politische sowie soziale Ereignisse durch authentisches Material aufarbeitet.
Die charakteristischen Merkmale dieser Theaterform umfassen:
Highlight: Die Verwendung authentischer Materialien wie Reden, Interviews, Fotos und Flugblätter steht im Zentrum dieser Theaterform.
Example: Ein bedeutendes Beispiel für dokumentarisches Theater ist Peter Weiss' Werk "Die Ermittlung", das den Auschwitz-Prozess thematisiert.
Vocabulary: Kunstprodukt - Bezeichnet die künstlerische Verarbeitung dokumentarischer Materialien zu einem Theaterstück.
Die Intention des dokumentarischen Theaters liegt in der Konfrontation des Publikums mit authentischem Geschichtsmaterial. Dabei werden oft verdrängte oder tabuisierte Themen aufgegriffen, um gesellschaftliche Diskussionen anzuregen. Als Vertreter des dokumentarischen Theaters haben sich neben Peter Weiss auch moderne Gruppen wie Rimini Protokoll etabliert.
Quote: "Das dokumentarische Theater ist Mittel des Protests - es kritisiert, kontrolliert und ergreift Partei."