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Alles über Postdramatisches und Episches Theater – Ideen, Merkmale und Beispiele

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Leah

12.4.2021

Darstellendes Spiel

Postdramatik

Alles über Postdramatisches und Episches Theater – Ideen, Merkmale und Beispiele

Das postdramatische Theater revolutioniert die Bühnenkunst durch innovative Techniken und Konzepte. Es bricht mit traditionellen Formen und schafft neue Ausdrucksmöglichkeiten.

  • Zentrale Merkmale sind Figurensplitting, Simultanhandlungen und chorische Elemente
  • Wichtige Vertreter wie Antonin Artaud, Bertolt Brecht und Jerzy Grotowski prägten unterschiedliche Ansätze
  • Ziel ist oft die Aktivierung und Einbeziehung des Publikums
  • Medieneinsatz, Musikalisierung und Körperlichkeit spielen eine große Rolle
  • Das postdramatische Theater hinterfragt gesellschaftliche Normen und Konventionen
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12.4.2021

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Postdramatik
Spiel mit dem Originaltext: Auzente setzen, unnõtiges rauslassen, ....
Figurenspliting Emotionen, alt vs. jung.
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Bertolt Brecht und das epische Theater

Bertolt Brecht (1898-1956) revolutionierte das Theater mit seiner Theorie des epischen Theaters. Im Gegensatz zum klassischen aristotelischen Drama zielte Brecht auf eine kritisch-distanzierte Haltung des Publikums ab.

Definition: Das epische Theater ist eine Form des politischen Theaters, die das Publikum zum Nachdenken und zur Veränderung der Gesellschaft anregen soll.

Brechts Ziel war es, eine Veränderung zu bewirken, indem er den Zuschauer aktivierte und ihm Handlungsmöglichkeiten aufzeigte. Er wollte, dass das Publikum eine Distanz zum Geschehen wahrt, anstatt sich mit den Figuren zu identifizieren.

Quote: "Zeigt, dass ihr zeigt!" - Dieser Ausspruch Brechts verdeutlicht sein Konzept, dass Schauspieler bewusst zeigen sollen, dass sie eine Rolle spielen.

Ein zentrales Element in Brechts Theorie ist der Verfremdungseffekt. Dieser wird durch verschiedene Techniken erreicht:

  • Kommentare durch Erzähler oder Chor
  • Spruchbänder, Plakate und Projektionen
  • Lieder und Musik, die das Geschehen ironisch kommentieren
  • Die "gestische Sprache", die soziale Zugehörigkeit verdeutlicht

Example: In Brechts Stück "Mutter Courage und ihre Kinder" könnte ein Schauspieler mitten in einer Szene aus seiner Rolle heraustreten und direkt zum Publikum sprechen, um die Handlung zu kommentieren.

Brecht nannte sein Theater auch "dialektisches Theater", da es die Welt und die Gesellschaft als veränderbar darstellte. Er war stark von den Ideen von Karl Marx beeinflusst und kritisierte in seinen Werken oft den Kapitalismus.

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Das arme Theater von Jerzy Grotowski

Jerzy Grotowski (1933-1999) entwickelte das Konzept des "armen Theaters", das sich auf das Wesentliche der Theaterkunst konzentriert. Im Gegensatz zum "reichen Theater" mit aufwendigen Bühnenbildern und Kostümen, setzt Grotowski auf die Ausdruckskraft des Schauspielers.

Definition: Das "arme Theater" reduziert die theatralischen Mittel auf ein Minimum und fokussiert sich auf die Beziehung zwischen Schauspieler und Zuschauer.

Grotowski legte großen Wert auf das körperliche und psychische Training der Darsteller. Er sah die Theaterarbeit als einen Prozess der Selbstfindung und Selbstentwicklung.

Highlight: Grotowski entwickelte das Konzept des "Theater-Laboratoriums", in dem die Beziehung zwischen Publikum und Schauspieler erforscht und intensiviert wurde.

Charakteristisch für Grotowskis Ansatz sind:

  • Wenige Zuschauer für eine intimere Atmosphäre
  • Natürliches Spielen der Schauspieler
  • Abschaffung des traditionellen Bühnenraums
  • Bewegbare Lichtquellen
  • Minimaler Einsatz von Requisiten und Kostümen

Example: In einer Aufführung nach Grotowskis Prinzipien könnte ein einzelner Stuhl als einziges Bühnenelement dienen, während die Schauspieler durch ihre Körpersprache und Stimme den gesamten Raum mit Leben füllen.

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Spiel mit dem Originaltext: Auzente setzen, unnõtiges rauslassen, ....
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Peter Brook und der leere Raum

Peter Brook (*1925) ist ein einflussreicher Regisseur und Theoretiker des postdramatischen Theaters. In seinem Werk "Der leere Raum" beschreibt er verschiedene Theaterformen und entwickelt seine eigene Vision des Theaters.

Brook unterscheidet vier Arten von Theater:

  1. Das tödliche Theater: konservativ und fantasielos
  2. Das heilige Theater: mit religiösen Elementen
  3. Das derbe Theater: natürlich und witzig
  4. Das unmittelbare Theater: innovativ und regelsprengend

Definition: Das "unmittelbare Theater" nach Brook strebt danach, neue Formen zu finden und das Publikum direkt anzusprechen und einzubeziehen.

Brook betont die Bedeutung der Fantasie und der Beziehung zwischen Publikum und Schauspielern. Er plädiert für ein "leeres Theater" ohne aufwendige Dekorationen, in dem einfachste Zeichen große Wirkung entfalten können.

Example: In einer Inszenierung von Brook könnte ein einfacher Papierschmetterling ausreichen, um beim Publikum die Illusion eines ganzen Gartens zu erzeugen.

Brooks Ansatz zielt darauf ab, die Zuschauer zum Nachdenken, Hinterfragen und Unterhalten anzuregen. Er verbindet Elemente von Artaud, Grotowski und Brecht und entwickelt sie weiter.

Highlight: Brooks Konzept des "leeren Raums" hat das moderne Theater nachhaltig beeinflusst und zu einer Rückbesinnung auf die essentiellen Elemente der Theaterkunst geführt.

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Das postdramatische Theater revolutioniert die Bühnenkunst durch innovative Techniken und Konzepte. Es bricht mit traditionellen Formen und schafft neue Ausdrucksmöglichkeiten.

  • Zentrale Merkmale sind Figurensplitting, Simultanhandlungen und chorische Elemente
  • Wichtige Vertreter wie Antonin Artaud, Bertolt Brecht und Jerzy Grotowski prägten unterschiedliche Ansätze
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  • Medieneinsatz, Musikalisierung und Körperlichkeit spielen eine große Rolle
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Bertolt Brecht und das epische Theater

Bertolt Brecht (1898-1956) revolutionierte das Theater mit seiner Theorie des epischen Theaters. Im Gegensatz zum klassischen aristotelischen Drama zielte Brecht auf eine kritisch-distanzierte Haltung des Publikums ab.

Definition: Das epische Theater ist eine Form des politischen Theaters, die das Publikum zum Nachdenken und zur Veränderung der Gesellschaft anregen soll.

Brechts Ziel war es, eine Veränderung zu bewirken, indem er den Zuschauer aktivierte und ihm Handlungsmöglichkeiten aufzeigte. Er wollte, dass das Publikum eine Distanz zum Geschehen wahrt, anstatt sich mit den Figuren zu identifizieren.

Quote: "Zeigt, dass ihr zeigt!" - Dieser Ausspruch Brechts verdeutlicht sein Konzept, dass Schauspieler bewusst zeigen sollen, dass sie eine Rolle spielen.

Ein zentrales Element in Brechts Theorie ist der Verfremdungseffekt. Dieser wird durch verschiedene Techniken erreicht:

  • Kommentare durch Erzähler oder Chor
  • Spruchbänder, Plakate und Projektionen
  • Lieder und Musik, die das Geschehen ironisch kommentieren
  • Die "gestische Sprache", die soziale Zugehörigkeit verdeutlicht

Example: In Brechts Stück "Mutter Courage und ihre Kinder" könnte ein Schauspieler mitten in einer Szene aus seiner Rolle heraustreten und direkt zum Publikum sprechen, um die Handlung zu kommentieren.

Brecht nannte sein Theater auch "dialektisches Theater", da es die Welt und die Gesellschaft als veränderbar darstellte. Er war stark von den Ideen von Karl Marx beeinflusst und kritisierte in seinen Werken oft den Kapitalismus.

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Das arme Theater von Jerzy Grotowski

Jerzy Grotowski (1933-1999) entwickelte das Konzept des "armen Theaters", das sich auf das Wesentliche der Theaterkunst konzentriert. Im Gegensatz zum "reichen Theater" mit aufwendigen Bühnenbildern und Kostümen, setzt Grotowski auf die Ausdruckskraft des Schauspielers.

Definition: Das "arme Theater" reduziert die theatralischen Mittel auf ein Minimum und fokussiert sich auf die Beziehung zwischen Schauspieler und Zuschauer.

Grotowski legte großen Wert auf das körperliche und psychische Training der Darsteller. Er sah die Theaterarbeit als einen Prozess der Selbstfindung und Selbstentwicklung.

Highlight: Grotowski entwickelte das Konzept des "Theater-Laboratoriums", in dem die Beziehung zwischen Publikum und Schauspieler erforscht und intensiviert wurde.

Charakteristisch für Grotowskis Ansatz sind:

  • Wenige Zuschauer für eine intimere Atmosphäre
  • Natürliches Spielen der Schauspieler
  • Abschaffung des traditionellen Bühnenraums
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Example: In einer Aufführung nach Grotowskis Prinzipien könnte ein einzelner Stuhl als einziges Bühnenelement dienen, während die Schauspieler durch ihre Körpersprache und Stimme den gesamten Raum mit Leben füllen.

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Peter Brook und der leere Raum

Peter Brook (*1925) ist ein einflussreicher Regisseur und Theoretiker des postdramatischen Theaters. In seinem Werk "Der leere Raum" beschreibt er verschiedene Theaterformen und entwickelt seine eigene Vision des Theaters.

Brook unterscheidet vier Arten von Theater:

  1. Das tödliche Theater: konservativ und fantasielos
  2. Das heilige Theater: mit religiösen Elementen
  3. Das derbe Theater: natürlich und witzig
  4. Das unmittelbare Theater: innovativ und regelsprengend

Definition: Das "unmittelbare Theater" nach Brook strebt danach, neue Formen zu finden und das Publikum direkt anzusprechen und einzubeziehen.

Brook betont die Bedeutung der Fantasie und der Beziehung zwischen Publikum und Schauspielern. Er plädiert für ein "leeres Theater" ohne aufwendige Dekorationen, in dem einfachste Zeichen große Wirkung entfalten können.

Example: In einer Inszenierung von Brook könnte ein einfacher Papierschmetterling ausreichen, um beim Publikum die Illusion eines ganzen Gartens zu erzeugen.

Brooks Ansatz zielt darauf ab, die Zuschauer zum Nachdenken, Hinterfragen und Unterhalten anzuregen. Er verbindet Elemente von Artaud, Grotowski und Brecht und entwickelt sie weiter.

Highlight: Brooks Konzept des "leeren Raums" hat das moderne Theater nachhaltig beeinflusst und zu einer Rückbesinnung auf die essentiellen Elemente der Theaterkunst geführt.

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Postdramatisches Theater: Innovative Techniken und Konzepte

Das postdramatische Theater bricht mit traditionellen Theaterformen und entwickelt neue Ausdrucksmöglichkeiten. Es setzt auf innovative Techniken wie Figurensplitting, Simultanhandlungen und chorische Elemente, um die Grenzen des konventionellen Theaters zu erweitern.

Vocabulary: Figurensplitting bezeichnet die Aufteilung einer Rolle auf mehrere Darsteller, oft um verschiedene Facetten oder Altersstufen einer Figur zu zeigen.

Ein wichtiges Element des postdramatischen Theaters ist die Musikalisierung, die Emotionen verstärkt und Bedeutungen hervorhebt. Auch die Rhythmisierung spielt eine große Rolle, indem sie Akzente auf bestimmte Worte oder Handlungen setzt.

Highlight: Die Medialisierung durch Video, Projektionen und andere technische Mittel bringt eine zusätzliche Dimension in die Aufführungen und verstärkt die Wirkung.

Antonin Artaud (1896-1948) entwickelte mit seinem "Theater der Grausamkeit" einen radikalen Ansatz. Er strebte nach einem realen Moment des Lebens auf der Bühne, der wie die Pest eine Veränderung bewirken sollte.

Definition: Das "Theater der Grausamkeit" zielt darauf ab, das Publikum durch intensive, oft schockierende Erfahrungen zu transformieren und zu heilen.

Artaud betonte die Bedeutung von Klängen, Schreien, Bewegungen und visuellen Elementen über den reinen Text hinaus. Er entwickelte das Konzept der "Metaphysik des Wortes", bei dem Sprache wie eine Zauberformel wirken sollte.

Example: In Artauds Theaterkonzept könnte das Wort "Spinne" nicht nur das Tier bezeichnen, sondern auch Gefühle wie Angst oder Ekel hervorrufen.

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