Die Dimensionen des Bühnenraums
Jeder Theaterraum ist durch klare Abgrenzung definiert und bildet die Grundbedingung für die Aufführung. Die Bühne selbst kann in drei wesentliche Dimensionen unterteilt werden, die zusammen das Theatererlebnis prägen.
Die funktionale Dimension bezieht sich darauf, wie der Raum genutzt wird und welche Bühnenform gewählt wurde. Diese Entscheidungen bestimmen grundlegend die Möglichkeiten der Inszenierung. Die soziale Dimension wird durch das reale Leben beeinflusst und hängt stark mit der Zusammensetzung des Publikums zusammen. Der Deutsche Bühnenverein und seine Mitglieder beschäftigen sich intensiv mit diesen sozialen Aspekten des Theaters.
Die ästhetische Dimension umfasst die Raumwirkung und alle Ausdrucksträger, die unsere Sinne ansprechen. Die ästhetische Wahrnehmung erfolgt auf verschiedenen Ebenen: visuell (sehen), auditiv (hören), taktil (fühlen), olfaktorisch (riechen) und gustatorisch (schmecken). Diese multisensorische Erfahrung ist ein wesentlicher Bestandteil der ästhetischen Erfahrung in der Kunstpädagogik.
Aha-Moment: Der Aufführungsort (das physische Gebäude) ist nicht identisch mit dem szenischen Raum! Der szenische Raum entsteht erst durch das Spiel und die Darstellung und existiert nur während der Aufführung.