Das französische Theater im 17. Jahrhundert: Die Ära des Sonnenkönigs
Das 17 Jahrhundert Theater erreichte unter der Herrschaft von Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, seinen kulturellen Höhepunkt. In dieser Epoche des Historischen Theaters entwickelte sich eine einzigartige Theaterkultur, die stark von der höfischen Gesellschaft geprägt war. Die französische Klassik, besonders durch Molière 1622−1673 verkörpert, präsentierte eine komplexe Verschmelzung von Politik, Gesellschaft und Kunst.
Definition: Die französische Klassik bezeichnet die Theaterbewegung des 17. Jahrhunderts, die sich durch strenge Formprinzipien, höfische Etikette und moralische Lehrstücke auszeichnete.
Die Theaterformen dieser Zeit spiegelten die strenge gesellschaftliche Hierarchie wider. Für den Adel wurden prunkvolle Operninszenierungen und festliche Ballette aufgeführt, während der Mittelstand Tragödien und Lustspiele bevorzugte. Das volkstümliche Theatre de la Foire Jahrmarktstheater bediente die unteren Gesellschaftsschichten. Molières Charakterkomödien bildeten dabei eine besondere Kunstform, die alle Gesellschaftsschichten ansprechen konnte.
Die thematische Vielfalt der Stücke umfasste heroische Figuren, Willenskraft und den ewigen Konflikt zwischen Pflicht und Neigung, Vernunft und Leidenschaft sowie Ehe und Liebe. Später entwickelte sich unter Jean Racine eine neue Form, die Verstand und Gefühl in Einklang brachte. Die Bühnenfiguren erschienen in prächtigen höfischen Kostümen und repräsentierten die Werteskala der autoritären Hofkultur.
Highlight: Die wichtigsten Vertreter dieser Epoche waren Jean Baptiste Poquelin bekanntalsMolieˋre, Pierre Corneille und Jean Racine, die das französische Theater nachhaltig prägten.