Kapitel 5: Fünfzig West zuwenig
Das fünfte Kapitel konzentriert sich auf Michas Freund Wuschel und dessen Leidenschaft für Musik, insbesondere für westliche Rockmusik. Im Mittelpunkt steht Wuschels Suche nach dem Album "Exile on Main Street" der Rolling Stones.
Charakterisierung Wuschel Am kürzeren Ende der Sonnenallee: Wuschel wird als musikbesessener Jugendlicher dargestellt, für den westliche Rockmusik eine Art Flucht aus dem DDR-Alltag darstellt.
Die Handlung folgt Wuschels verzweifelten Bemühungen, das begehrte Album zu erwerben. Er geht von einem Besitzer zum nächsten, immer in der Hoffnung, die Platte zu finden, nur um zu erfahren, dass sie bereits weiterverkauft wurde.
Highlight: Die Jagd nach dem Album symbolisiert die Sehnsucht der DDR-Jugend nach westlicher Kultur und die Schwierigkeiten, diese zu erlangen.
Ein dramatischer Moment tritt ein, als Wuschel erfährt, dass die Platten, die er verfolgt hatte, von der wütenden Freundin eines Besitzers zerstört wurden. Dies unterstreicht die Fragilität und den Wert solcher Kulturgüter in der DDR.
Schließlich findet Wuschel einen Dealer namens Kante, der die "Exile" beschaffen kann. Allerdings verlangt dieser 300 Mark oder fünfzig Westmark - eine für Wuschel unerreichbare Summe.
Vocabulary: Westmark - Die Währung der Bundesrepublik Deutschland, die in der DDR als begehrtes Zahlungsmittel galt.
Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung von Musik als Form des kulturellen Widerstands und der Identitätsbildung für die Jugendlichen in der DDR. Es zeigt auch die wirtschaftlichen Realitäten und den Schwarzmarkt für westliche Güter.
Quote: "Fünfzig West zuwenig" - Der Titel des Kapitels fasst Wuschels Dilemma prägnant zusammen und verweist auf die ökonomische Kluft zwischen Ost und West.
Insgesamt bietet dieses Kapitel einen tiefen Einblick in die Musikkultur der DDR-Jugend und die Herausforderungen, denen sie bei der Beschaffung westlicher Kulturgüter gegenüberstanden.