Entfaltung eines Arguments - Argumenttypen im wissenschaftlichen Kontext
Die Qualität und Überzeugungskraft einer These hängt maßgeblich von den verwendeten Argumenten ab. Im Rahmen des wissenschaftlichen Schreibens ist es essenziell, verschiedene Argumenttypen zu kennen und gezielt einzusetzen. Diese Seite bietet einen Überblick über die wichtigsten Argumenttypen und ihre Anwendung in der wissenschaftlichen Argumentation.
Das Faktenargument stützt sich auf konkrete, überprüfbare Daten. Es verwendet Zahlen, Statistiken oder Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen, um eine These zu untermauern.
Beispiel: "Das Ergebnis der Forsa-Umfrage zeigt, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren."
Das normative Argument bezieht sich auf allgemein anerkannte Werte oder Normen, wie sie beispielsweise in der Verfassung oder den Menschenrechten verankert sind.
Beispiel: "Im Grundgesetz ist das Recht auf freie Meinungsäußerung fest verankert."
Das Erfahrungsargument greift auf allgemeingültige oder persönliche Erfahrungen zurück. Es kann besonders wirkungsvoll sein, wenn es allgemein nachvollziehbare Erkenntnisse einbezieht.
Beispiel: "Es ist bekannt, dass Geld allein nicht glücklich macht."
Das Autoritätsargument stützt sich auf Aussagen von Experten oder anerkannten Persönlichkeiten. Es verleiht der Argumentation durch die Berufung auf fachliche oder moralische Autorität zusätzliches Gewicht.
Beispiel: "So hat schon der griechische Philosoph Aristoteles gesagt, die Jugend sei unerträglich und unverantwortlich."
Das analogisierende Argument zieht Parallelen zwischen verschiedenen Bereichen oder Situationen. Es überträgt Erkenntnisse aus einem bekannten Kontext auf einen anderen, um Zusammenhänge zu verdeutlichen.
Beispiel: "Das Kaufen und Besitzen von Dingen macht das Glück vieler Menschen in unserer Zeit aus. So ist es nicht verwunderlich, dass man auch seine Mitmenschen unter diesen Aspekten betrachtet. Zwischenmenschliche Beziehungen vollziehen sich mehr denn je nach den Prinzipien des Marktes."
Das indirekte Argument greift eine Gegenposition auf und entkräftet sie. Es ist besonders nützlich, um potenzielle Einwände vorwegzunehmen und zu widerlegen.
Beispiel: "Die Gegner des Projektes behaupten, dass die Lärmbelästigung sehr hoch sei. Bei ähnlichen Projekten ergibt sich jedoch ein anderes Bild."
Highlight: Die Verwendung verschiedener Argumenttypen in einer Argumentation erhöht ihre Überzeugungskraft und Validität. Es ist wichtig, die Argumenttypen je nach Kontext und Zielsetzung gezielt einzusetzen.
Vocabulary: Argumenttypen - Verschiedene Kategorien von Argumenten, die in der wissenschaftlichen Argumentation verwendet werden, um Thesen zu unterstützen oder zu widerlegen.
Die Kenntnis und gezielte Anwendung dieser Argumenttypen ist ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Schreibens. Sie ermöglicht es, Argumente strukturiert zu entwickeln und eine überzeugende Argumentation aufzubauen. Durch die Kombination verschiedener Argumenttypen kann eine These umfassend und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden, was die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit der Argumentation erhöht.