Werthers Ende (Winter)
Die Briefe vom 6. bis 23. Dezember dokumentieren Werthers letzte Lebenstage. Der Herausgeber übernimmt an dieser Stelle die Erzählung und rekonstruiert die Ereignisse. Wir erfahren, dass Albert seiner Arbeit mehr Aufmerksamkeit schenkt als seiner Frau Lotte, was zu Spannungen in der Ehe führt. Die Charakterisierung von Albert zeigt ihn als pflichtbewussten, aber emotional distanzierten Ehemann.
Das Verhältnis zwischen Albert und Werther ist ebenfalls angespannt, weshalb Werther Lotte nur noch besucht, wenn Albert abwesend ist. Bei einem dieser Besuche küsst Werther Lotte unvermittelt, um ihr seine Gefühle zu offenbaren. Diese Grenzüberschreitung markiert einen Wendepunkt in der Leiden des jungen Werther Zusammenfassung.
Werthers Selbstmordgedanken verstärken sich, obwohl er überzeugt ist, dass Lotte ihn ebenfalls liebt. In einem symbolischen Akt leiht er sich eine Pistole von Albert aus. Nachdem er seine Abschiedsbriefe verfasst hat, darunter einen an Lotte „Esistbeschlossen,Lotte,ichwillsterben", schießt er sich in den Kopf. Seine letzten Worte sind: „Sie sind geladen - es schlägt zwölfe! - So sey's denn - Lotte! Lotte leb wohl! Leb wohl!"
Prüfungswissen: Der Roman endet mit Lotte, die um Werther trauert. Das Buch "Emilia Galotti" liegt aufgeschlagen neben dem sterbenden Werther – ein weiterer literarischer Verweis, der die Themen Liebe, Moral und Tod verbindet. Der Werther-Effekt – Nachahmungsselbstmorde nach Veröffentlichung des Romans – zeigt die enorme gesellschaftliche Wirkung dieses Werks.