Seite 1: Inhalt und Charakterisierung der Kurzgeschichte "Augenblicke"
Die Kurzgeschichte "Augenblicke" von Walter Helmut Fritz handelt von der schwierigen Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter Elsa. Der Konflikt entsteht dadurch, dass Elsa nach mehr Privatsphäre strebt, während ihre Mutter seit dem Tod des Vaters verstärkt Nähe sucht.
Die Handlung beginnt damit, dass Elsa im Badezimmer von ihrer Mutter gestört wird, als sie sich ungestört schminken möchte. Elsa reagiert äußerlich ruhig, fühlt sich innerlich aber bedrängt. Sie verlässt das Haus, ohne ihrer Mutter Bescheid zu geben, und macht sich auf die Suche nach einer eigenen Wohnung. Dabei ist sie unsicher, ob sie ihre ältere und kränkliche Mutter allein lassen sollte.
Charakterisierung: Elsa wird als junges Mädchen dargestellt, das nach Unabhängigkeit strebt, aber gleichzeitig Verantwortung für ihre Mutter empfindet. Die Mutter hingegen sucht aktiv den Kontakt zu ihrer Tochter, ohne deren Bedürfnis nach Privatsphäre wahrzunehmen.
Die Erzählperspektive ist auktorial, wodurch die Leser Einblick in die Gedanken und Gefühle beider Charaktere erhalten. Dies verdeutlicht den inneren Konflikt Elsas zwischen ihrem Wunsch nach Autonomie und ihrer Sorge um die Mutter.
Highlight: Die Geschichte zeigt eindrücklich die Diskrepanz zwischen Elsas äußerem Verhalten und ihren inneren Gefühlen. Sie lächelt ihre Mutter an und gibt ihr das Gefühl, dass alles in Ordnung sei, während sie sich innerlich bedrängt fühlt.
Die sprachlichen Mittel in "Augenblicke" umfassen unter anderem innere Monologe und Gedankenreden, die Elsas innere Zerrissenheit verdeutlichen. Ein Beispiel dafür ist Elsas Gedanke "Ruhig bleiben" (Zeile 11), der ihre Bemühungen zeigt, ihre wahren Gefühle zu verbergen.