Dürrenmatts moralische Ansichten
In diesem Abschnitt werden Friedrich Dürrenmatts moralische Ansichten im Kontext von Der Besuch der alten Dame erläutert.
Dürrenmatt zeigt in seinem Werk, wie leicht die Gesellschaft durch Geld manipulierbar ist und wie schnell moralische Normen in Krisensituationen außer Kraft gesetzt werden können. Er kritisiert besonders die Korrumpierbarkeit des Staatswesens und einzelner Bürger durch finanzielle Anreize.
Highlight: Dürrenmatt stellt die Verführbarkeit der Menschen dar, mit besonderem Fokus auf das grausame Motiv von Armut und der Aussicht auf Wohlstand.
Der Autor erlebte selbst den wirtschaftlichen Aufschwung in der Schweiz nach dem Krieg und wurde sich der zerstörerischen Macht des Geldes bewusst. Dies spiegelt sich in seinem Werk wider, dem er ursprünglich den Untertitel "Komödie der Hochkonjunktur" gab.
Quote: "Dürrenmatt zeigt, wie käuflich und manipulierbar die Gesellschaft ist und wie einfach es ist, die moralischen Normen in einer Krisensituation außer Kraft zu setzen."
Besonders kritisch sieht Dürrenmatt die Rolle der Intellektuellen (Lehrer, Arzt, Pfarrer) in der Gesellschaft. Sie sind es, die die Taten der Güllener als Ausdruck sittlicher Gerechtigkeit auslegen und damit rechtfertigen.
Example: Die Intellektuellen in Güllen, wie der Lehrer und der Arzt, versuchen Claire umzustimmen, scheitern aber und tragen letztendlich zur moralischen Rechtfertigung von Ills Tötung bei.