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Buchrezension und Personencharakterisierung

15.10.2020

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Buchrezension Nathan und seine Kinder
In diesem Roman von Mirjam Pressler ist jedes Kapitel aus der Perspektive einer anderen Person
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Buchrezension Nathan und seine Kinder
In diesem Roman von Mirjam Pressler ist jedes Kapitel aus der Perspektive einer anderen Person
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Buchrezension Nathan und seine Kinder In diesem Roman von Mirjam Pressler ist jedes Kapitel aus der Perspektive einer anderen Person geschrieben. Diese Tatsache erlaubt einen viel tieferen Einblick in die Geschichte und lässt kaum eine Frage unbeantwortet. Dadurch, dass jede Person die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt, ist jegliche Handlung nachvollziehbar. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass von jeder wichtigen Person die Hintergrundgeschichte erzählt wurde. Dadurch wird klar dargestellt, wie die Person zu jener geworden ist, die sie jetzt ist und wie sie in genau jene Rolle des Buches gelangt ist. Außerdem sind geschichtliche Geschehnisse wie die Kreuzzüge aus der persönlichen Sicht eines Protagonisten erzählt und es wird sehr genau und ausführlich beschrieben wie sie wirklich von statten gegangen sind. Das hat mir sehr gut gefallen und mir einen besseren Einblick in die Geschichte erlaubt, als der Geschichtsunterricht. Dadurch, dass aus vielen unterschiedlichen Perspektiven geschrieben worden ist, kommt auch jede Religion zu Wort und der Hass, der zwischen den Religionen herrscht, wird förmlich greifbar. Nathan wird die besondere Rolle zuteil, alle Religionen zu tolerieren. Persönlich beeindruckt hat mich, wie die Autorin es schafft, Nathans Gefühlsleben und Vergangenheit sehr detailliert darzustellen, obwohl ihm selbst kein Kapitel gewidmet ist. Trotzdem bekommt man das Gefühl, ihn genauso gut wie alle anderen Personen zu kennen. Nathan ist,...

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trotz dass auch er manchmal negative Gefühle hegt, sehr idealistisch dargestellt und verkörpert den idealen Umgang mit allen Religionen. Ein weiteres besonders auffälliges Merkmal des Buches ist die hohe Anzahl an Metaphern. Gefühle so wie Handlungen werden bildlich veranschaulicht und abhängig von der Person, aus deren Sicht gerade geschrieben wird, unterscheiden sich auch die Metaphern. Diese geben dem Buch eine bestimmte Atmosphäre und erleichtern das Lesen. Generell ist das Buch sehr einfach und flüssig geschrieben, nur an manchen Stellen zieht es sich zu sehr in die Länge. Vor allem durch die unglaublich vielen Bibel-und Torahstellen die zitiert wurden, geht die Handlung des Buches oft nur schleppend voran. Und damit komme ich nun auch zum Punkt der mich persönlich sehr gestört hat: die sehr religiöse Art und Weise, in der Buch geschrieben ist. Diese Ansicht ist natürlich rein subjektiv, doch für Menschen, die nicht an Gott glauben, kann diese Schreibweise oft regelrecht nerven. Ob es für dieses Buch nötig war, so religiös zu schreiben, kann ich nicht beurteilen; sicher wäre das Werk sonst ein komplett anderes geworden. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch gut geschrieben ist und man auf jeden Fall ein besseres Verständnis für die Bedeutung der Religion und Religionszugehörigkeit in jener Zeit hat. Für mich zieht es sich zu viel in die Länge und entspricht nicht wirklich meinem Geschmack, doch um der Geschichte von Nathan dem Weisen nahe zu kommen und sie sich zu merken, ist diese Buch für den Unterricht eine sehr geeignete Variante. Personencharakterisierung Tempelritter Der Tempelritter spielt eine wesentliche Rolle im Roman ,,Die Kinder Nathans" von Mirjam Pressler. Durch das Retten der Tochter Recha bringt er die Geschichte ins Rollen und beeinflusst auch den weiteren Verlauf der Geschichte. Um seine Handlungen nachvollziehen zu können, muss man sich genau mit seiner Person und Hintergrundgeschichte auseinandersetzen. Der Tempelritter kommt mit dem Gewand der Tempelritter, weiß mit einem rotem Kreuz auf dem Rücken, und dem Namen Curd von Stauffen in die heilige Stadt. Er ist ein junger gut aussehender Mann, Anfang zwanzig und wirkt auf sein Umfeld äußerst attraktiv. Sein Gang ist aufrecht, er strotzt vor Jugendlichkeit und doch hängen seine Schultern etwas nach unten, als hätte er eine schwere Last zu tragen. Seine Mimik ist ernst und seine wachsamen Augen gewähren kaum einen Einblick in seine Seele. Und doch erkennt man, wenn man ihn länger betrachtet, eine Spur von Wärme und Hoffnung, die ihn am Leben hält, überschattet von Trauer und Unruhe, die ihn Zeit seines Lebens treibt wie ein Tier der Hunger. Im Laufe der Zeit findet er allmählich seinen Platz, doch richtig angekommen ist er bis zum Ende des Buches nie. Später trägt er das königliche Gewand des Sultans und gleicht mit seinem kostbarem dunklen Mantel und dem weißen Turban einem arabischem Prinzen (vgl Seite 235). Auch trägt er nun den Namen, mit dem er geboren wurde: Leu von Filneuk. Den Namen Curd von Stauffen hat ihm sein Oheim Konrad von Stauffen gegeben, doch dieser hat ihm nie Zuneigung geschenkt und so hat der Tempelritter ein Leben lang zu spüren bekommen, dass er anders ist. Sowas, wie ein Gefühl von Heimat, kennt er nicht. Deshalb lässt er sich von den Kreuzrittern leicht zum Kreuzzug überreden wo er seinen besten Freund kennenlernt. Kurz vor Jerusalem werden sie alle gefangen genommen und vor den Sultan geführt. Dieser lässt alle Kreuzritter töten bis auf Leu von Filneuk. Saladin schenkt ihm das Leben und stellt in unter seinen persönlichen Schutz. Frei aber in unendlicher Trauer um seinen Freund streift er durch Jerusalem. Wieder begleitet ihn das Gefühl der Einsamkeit und des Anderssein, das ihn bereits Zeit seines Lebens verfolgt. Bei einem Streifzug bemerkt er das brennende Haus Nathans und rettet Recha aus dem Feuer. Doch er sieht die Rettung als Selbstverständlichkeit an, nicht als Heldentat, was einerseits klar macht, dass er zur Bescheidenheit erzogen wurde und gutes Herz hat, andererseits aber auch von fehlendem Selbstwert und Selbstbewusstsein zeugt. Als Nathan sich bei ihm bedankt weist er ihn ab, weil dieser Jude ist. Dies kann im ersten Moment Ungläubigkeit und Wut auf den Tempelritter beim Leser auslösen, doch wenn man darüber nachdenkt, erscheint einem sein Verhalten logisch ist doch die Aussage, dass man mit Juden nichts zu tun haben soll, diejenige, die er bereits sein ganzes Leben lang gehört hat. Außerdem ist seine Religion, die er tiefsten Herzens auslebt, das einzige, das ihm noch geblieben ist. Als er von Nathan Zuneigung und Ehrlichkeit erfährt lässt er sich umstimmen und freundet sich mit ihm an. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass sein Hass gegen andere Religionen nur darauf beruht, was er sein Leben lang gelernt hat und nicht in seinem Herzen verankert ist. Diese Freundschaft mit Nathan festigt auch seine Persönlichkeit, wie man im weiteren Verlauf der Geschichte erkennt. Er widersetzt sich dem Patriarchen, der ihm den Auftrag gegeben hat, den Sultan auszuspionieren und sogar zu töten und hört auf sein Herz, welches ihm vor solchen Gräueltaten bewahrt. Mit seinen Gedanken ist er meist bei Recha, in die er sich verliebt hat. Doch er weiß, dass seine Liebe hoffnungslos ist, da er ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat und seine Religion nicht zulässt eine Jüdin zu heiraten. Als er aber von Daja erfährt, dass Recha nicht die Tochter Nathans, sondern die einer Christin ist, hegt er Hoffnung und will den Patriarch beten sein Keuschheitsgelübde aufzuheben. Dabei gibt er allerdings Preis, dass ein Jude eine Christin zur Jüdin erzogen hat und bringt damit Nathan in Gefahr. Dessen ist er sich auch bewusst und bereut seine Tat zutiefst doch er kann sie nicht mehr rückgängig machen. Man merkt an seinem Verhalten, dass ihm das Leben im Palast des Sultans, welches er seit einiger Zeit zu führen gewählt ist, da Saladin ihn für den Sohn seines Geliebten verschollenen Bruders hält, mehr Selbstbewusstsein gibt. Er ist immer noch ruhelos und noch lange nicht am Ziel seiner Reise zu sich selbst doch er beginnt sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, hört Nathan aufmerksam zu und versucht seine Wahrheit im Umgang mit den verschiedenen Religionen zu finden. Auch in den Gesprächen nach Nathans Tod merkt man sein Hin- und Hergerissen sein zwischen den teils widersprüchlichen Aussagen der Bibel, die in diesem Buch sehr deutlich werden, als auch zwischen dem, was er von Nathan gelernt hat, man spürt förmlich sein Suchen noch dem richtigen Weg und sein Streben nach einem gutem Leben. Auch wenn dort die Geschichte endet, glaube ich fest daran, dass der Tempelritter seinen Platz in der Welt findet, ein gutes Leben führt und die Lehren Nathans weiterträgt. Die Person des Tempelritters verkörpert den Weg einer Person, Weg zu sich selbst findet. Heir geboren wurde und langsam den