Charakterisierung Marie Zickwolf
Einleitung
In der folgenden Charakteristik wird Marie Zickwolf aus dem Buch "Woyzeck", welches ein Drama von Georg Büchner aus dem Jahre 1879 ist, beschrieben. Es ist der Literaturepoche Vormärz zuzuordnen.
Aussehen und soziale Stellung
Marie Zickwolf ist einer der Hauptfiguren im Dramenfragment Woyzeck und ist die Freundin von Woyzeck, mit dem sie auch ein uneheliches Kind hat. Sie ist eine schöne und begehrenswerte Frau mit schwarzen Haaren und Augen. Genauso wie Woyzeck gehört Marie zur untersten Stufe der Gesellschaft und ist arm, weshalb Woyzeck sie und das Kind finanziell unterstützt. Das verdiente Geld von Woyzeck reicht jedoch nicht aus, um ein erfülltes Leben zu führen. Das lässt sich daraus ergeben, dass sie nur ein Stückchen Spiegel hat und für ihr uneheliches Kind nicht mal ein richtiges Bett haben. Ob sie arbeiten geht, um auch etwas zum Lebensunterhalt beizutragen, wurde im Buch nicht erwähnt.
Sehnsüchte und Affäre
Jedoch sehnt sich Marie danach, mehr Geld zu haben. So stellt sie sich öfters vor, so zu sein, wie Frauen aus der höheren Schicht der Gesellschaft, die viel Geld haben und schön gekleidet sind, mit schönen Männern, die ihre Hände küssen. Woyzeck kann ihr so ein Leben nicht erfüllen und ist auch äußerlich für Marie nicht schön, denn er ist durch die Erbsendiät vom Doktor sehr abgemagert. Durch der Erbsendiät ist Woyzeck auch gesundheitlich nicht im Best sein, so fürchtet sich Marie auch manchmal vor Woyzeck. So kann Woyzeck, all das wonach sich Marie sehnt, nicht bieten. Deshalb lässt sich Marie auf dem Tambourmajor ein, der aus der obersten Schicht der Gesellschaft kommt, aber auch äußerlich für Marie so groß und stark, wie ein Löwe ist. Sie lässt sich goldene Ohrringe von ihm schenken, sowie die körperliche Annährung lässt sie zu und ist öfter mit ihm unterwegs. Obwohl sie sich selbst auf dem Tambourmajor eingelassen hat, plagt im Nachhinein ihr schlechtes Gewissen gegenüber Woyzeck und sucht nach Vergebung durch Gott. Daher blättert sie in der Bibel und liest von der Ehebrecherin. Trotz der Affäre mit dem Tambourmajor ist sie hin und hergerissen zwischen ihrer Verpflichtung gegenüber Woyzeck. Sie will Woyzeck nicht verletzten, weshalb sie ihn auch nicht die Wahrheit erzählt und auch die Geschenke vom Tambourmajor nicht auffällen lässt.
Tragisches Ende
Im Laufe der Zeit schöpfte Woyzeck Verdacht und suchte nach der Wahrheit. So bekam er immer wieder von dem Hauptmann und Doktor zu hören, dass Marie ihm fremd geht. Irgendwann sah er dann, dass sie miteinander tanzten und sich berührten. So wurde Woyzecks gesundheitlicher Zustand immer schlimmer und bekam eine Abneigung zur Marie, was dazu führte, dass er sie erstochen hat und Marie dann tot war. Insgesamt finde ich Marie sehr egoistisch, denn egal ob es um ihre eigene Bedürfnisse ging, die sich ihr ganzes Leben gewünscht hatte, hat sie das Leben von Woyzeck und ihrem Sohn Christian zerstört. Marie und Christian waren die einzigst wichtigsten Besitztümer von Woyzeck, weshalb er nur am arbeiten war, um mindestens die Grundbedürfnisse halbwegs zu erfüllen. Jedoch hat Marie durch die Affäre mit dem Tambourmajor das komplette Leben von Woyzeck zerstört. Aber auch das Leben ihres unehelichen Kindes hat sie zerstört, denn nachdem Woyzeck Marie tötete, gab er Christian einem Karl, der ihn von ihm wegführte. Was genau mit Christian dann passierte, weiß man nicht, aber wenn er irgendwo anders aufwächst, dann ist es trotzdem ohne Eltern.