Seite 1: Einführung in "Corpus Delicti"
Der Roman "Corpus Delicti" von Juli Zeh, erschienen 2009, gehört zum Genre der Science Fiction und zur Epoche der Moderne. Er behandelt zentrale Themen wie die Bedeutung der Medien, Gesundheit als Staatsziel und den zentralen Konflikt zwischen Individuum und System.
Die Medien spielen eine entscheidende Rolle als "vierte Gewalt" neben den drei staatlichen Gewalten. Sie dienen zur Informations- und Meinungsbildung der Bevölkerung, zeigen jedoch eine Übermacht und keine differenzierte Darstellung kritischer Positionen.
Highlight: Die Gesundheit wird als oberstes Staatsziel dargestellt, dem sich die meisten Bürger klaglos unterwerfen, da es als vorteilhaft präsentiert wird.
Der zentrale Konflikt des Romans dreht sich um die umfassende Überwachung der Bürger durch verschiedene technische Mittel wie digitale Chips, Hometrainer und Messgeräte im Abwasser. Dies schafft ein realitätsnahes Szenario, da ein Großteil der beschriebenen Technik der heutigen entspricht.
Definition: Dystopie ist eine fiktive Welt, die Merkmale der Gegenwart in weiterentwickelter Form darstellt und dadurch aufzeigt, welche drastischen Folgen aus der aktuellen Situation hervorgehen können.
Die Protagonistin Mia Holl durchlebt einen inneren Konflikt, ausgelöst durch den ungerechten Tod ihres Bruders Moritz. Sie entwickelt sich zur tragischen Heldin des Dramas, die durch ihre Opferbereitschaft und ihren Kampf gegen die "Methode" für Gerechtigkeit als Heldin gesehen werden kann.
Vocabulary: Die "Methode" bezeichnet in "Corpus Delicti" das totalitäre System, das Gesundheit als oberstes Prinzip staatlicher Legitimation nutzt.