Knowunity
Schule. Endlich einfach.
Deutsch /
Das Haus in der Dorotheenstrasse
Lilli Knoke
399 Followers
23
Teilen
Speichern
Handlungszusammenfassung Personen Interpretationsansätze Motive (Ort, Zeit, Vulkanausbruch, Ehe) Othello Erzählweise
11/12
Lernzettel
"Das Haus in der Dorotheenstraße' - Hartmut Lange - "" Kurzinfo: Eine Novelle aus der Novellensammlung Hartmuts Langes der deutschen Gegenwartsliteratur, welche 2013 veröffentlicht wurde Thema ist das Zerbrechen der Ehe der Hauptpersonen Gottfried Klausen und Xenia Klausen - die Ehe scheint anfangs stabil und die beiden wohnen in einem Haus in Berlin Gottfried muss beruflich nach London und macht dort verstörende Erfahrungen bei den Telefonaten mit seiner Frau, welche erstmal in Berlin zurückgeblieben ist er hört eine Männerstimme im Hintergrund, was ihn in den Grundfesten seiner Existenz erschüttert das Ende ist so wie der Anfang offen, es wird darauf angespielt, dass Gottfried seine Frau tötet Handlungszusammenfassung: Kapitel 1: Exposition, Berlin/Kohlhasenbrücke In den sechs kurzen Kapiteln wird die Geschichte vom Ende einer langjährigen Beziehung erzählt. Aufgrund seiner sprachlichen Fähigkeiten und seiner außerordentlich guten journalistischen Arbeit, hat er schon mehrmals im Ausland gearbeitet und soll nach London ziehen um dort weiter als Korrespondent einer großen Zeitung zu arbeiten. Xenia beschließt erstmals ins Berlin zu bleiben, die Idee ist, dass sie später nach London nachkommt. In London möchte er aus der, für eine Ehepaar zu kleinen, Wohnung ausziehen, was ihm nicht gelingt. Gottfried Klausen, die Hauptperson, ist ein gebildeter Mann von großer Weltläufigkeit. Kapitel 2: Beginn des Konflikts, London Am Anfang telefonieren Gottfried und seine Frau noch regelmäßig, doch Ende März passiert es erstmals, dass Xenia auch nach wiederholten Anrufen nicht...
App herunterladen
drangeht. Nachdem sie am Tag danach endlich drangeht, erzählt Gottfried ihr von der in Aussicht stehenden Wohnung, welche sie besichtigen soll. Sie reagiert zögerlich, jedoch sagt sie am Ende zu am Sonntag darauf nach London zu kommen, um die Wohnung zu besichtigen. Berufsbedingter Umzug: Heimatlosigkeit in der Großstadt London statt häuslicher Geborgenheit. Kapitel 3: Verschärfung des Konflikts, London Sie kommt jedoch an diesem Sonntag nicht pünktlich an dem Flughafen an. NAchdem Gottfried lange wartet, ruft er Xenia an und an ihr Handy geht eine Männerstimme, woraufhin er auflegt. Als er Xenia später anruft, hat sie keine Erklärung für die Männerstimme. Zu dem Zeitpunkt ist es ihm jedoch auch langsam egal, warum Xenia nicht nach London geflogen ist, denn er stellt das ganze Projekt des Umzuges und sein Verhalten zu seiner Frau in Frage. Deswegen sagt er Xenia, dass er sie gerne bald in Berlin wiedersehen will. Klausens Ehefrau Xenias kommt aus unerfindlichen Gründen nicht nach London. Kapitel 4: Verschärfung des Konflikts, London Das Besuchsvorhaben scheitert daran, dass der Flugverkehr aufgrund von Aschewolken des isländischen Vulkans stillgelegt werden musste. Als Gottfried seine Frau dahingehend informieren will, geht wieder eine Männerstimme ans Telefon, welche ihn fragt wer er sei. Nach Aufforderung gibt der Mann das Telefon an Xenia weiter. Er hört jedoch nur Geflüster und Gelache im Hintergrund, woraufhin die Verbindung abbricht. Gottfried wartet noch eine ganze Zeit danach vergeblich auf einen Rückruf von seiner Frau. Eskalation: Behinderung des Flugverkehrs durch die Aschewolken eines Vulkanausbruchs. Das Unfassbare geschieht. Klausen muss annehmen, dass seine Frau mit einem fremden Mann zusammen ist. Kapitel 5: Verschärfung des Konflikts, London Gottfried fängt an die Ehe mit Xenia anzuzweifeln und über ihre Beziehung nachzudenken. Der Chefredakteur fällt auf, dass er unbrauchbare Artikel einreicht und fragt nach, wieso sich seine Arbeit so drastisch verschlechtert. Gottfried redet sich raus, indem er sagt, dass er sich in der neuen, fremden Hauptstadt nicht wohl fühlt und er auf eine sofortige Abreise besteht. Er möchte nach Island reisen, um dort über die Folgen des Vulkanausbruchs zu berichten. Der Anfang vom Ende: Klausen vernachlässigt seine beruflichen Aufgaben. Kapitel 6: offenes Ende und Andeutung einer Katastrophe, Berlin Am Ende der Novelle redet der auktoriale Erzähler direkt zum Leser und sagt, dass er nichts weiter über den Lebensweg Gottfrieds wisse, er könnte nur sagen, dass man zwischendurch noch ein Frauenlachen im Haus der Klausens hörte. Er warnt aber auch vor einer drohenden Gefahr, welche von einem Mann ausgehe, der hier eigentlich zuhause sei. Der Text endet damit, dass das Licht im Hause der Klausens ausgeht. Das Ende: Klausen verschwindet aus dem Sichtfeld des Erzählers, der andeutet, dass der einst seelisch gefestigte Mann zum Mörder wird. Personen: Zusammenfassung: nahezu Ein-Mann-Erzählung, da selbst die Ehefrau Xenia nur eine Nebenrolle ist Verhältnis der Eheleute: partnerschaftlich- im Verlauf stellt sich heraus, dass Gottfried sich in der dominanten Rolle sieht Gottfried Klausen: tragische Figur im Rahmen einer Schicksals-Tragödie man erfährt wenig (kein Alter; Schätzung 40 Jahre) -> mehr ein Typ als ein Individuum - - mit Xenia verheiratet, scheinbar keine Kinder, wohnt in Kohlhasenbrück Wirtschaftskorrespondent einer Zeitung, spricht mehrere Sprachen, in seinem Beruf geschätzt Eigenschaften: - nüchtern rational denkend man schätzt seine Genauigkeit und Präzision, Sorgfalt, Gründlichkeit und seine Übersicht geht in seinem Beruf auf und scheint ihn zu genießen - an keiner Stelle wird von Liebe geredet Gottfried dominiert die Beziehung: schizoider Mensch mit leicht zwanghaften Zügen: es gelingt ihm nur unzureichend, sein rationales und emotionales Leben zu vereinheitlichen und zu harmonisieren die Ehe mit Xenia ist nicht durch Leidenschaft entstanden, sondern mehr durch Gewöhnung und aus praktischen Gründen weniger erotische Anziehung als ein brüderlich-kameradschaftliches Verhältnis entscheidet alleine über den Wohnsitz weiß sehr wohl, dass man kommunizieren sollte -> wird von seinem toxischen Rollenbild des Mannes in der Ehe überspielt zuerst sehr selbstsicher und davon überzeugt, dass Xenia noch nachkommt leicht depressive Züge: räumliche Trennung, Ungeborgenheit und Einsamkeit handelt nach der Reihenfolge. Ich, Wir, Du versucht in den neuen Alltag Elemente von Zuhause einzubauen (Themsebrücke) -> wird dünnhäutig und sensible macht nur Bedenken über sein Alleinssein gegenüber Xenia deutlich, nicht etwa ihre Gefühle in der gleichen Situation -> unsensibel seine aufgebaute Idylle wird durch die Männerstimme am Telefon unterbrochen versucht das Ganze erst noch mit rationalen Erklärungsversuchen, Zugeständnissen und Schuldübernahmen zu überspielen, um zur alten sicherheit zurückzukehren erneutes Hören der Männerstimme durchbricht letztendlich sein rationales denken -> wird emotional, hat anscheinend nie gelernt mit solchen Situationen umzugehen kann nicht feststellen, was in den anderen Menschen vorgeht hat Angst, weil er selbst über den Menschen, der ihm am nächsten steht nichts weiß die Lücken die seine rationalen Erklärungen aufreißen werden durch seine aufkommenden Gefühle gefüllt -> Bezug Othello Drama beginnende Wahnvorstellungen irrationale Ängste werden losgetreten -> bringen ihn zu radikalen Lösungen ("Put out the light") Vulkanausbruch: seine rational gehemmten Aggressionen explodieren er entdeckt seine Psyche -> Angst verliert die Kontrolle über sich -> stellt sich seiner Psyche aber nicht Umzug aus Trotz: seine Frau in einer Weise für ihre Untreue bestrafen Flucht vor der Konfrontation mit seinen ehelichen Problemen -> Feigheit kann Xenia nur aufgeben, weil er durch seine Ich-Bezogenheit nie eine wirklich starke Bindung zu ihr hatte Xenia: spielt nur eine Nebenrolle Namensgebung: Doppelfunktion "die Fremde" -> Gottfried hat sich nicht nur äußerlich, sondern schon lange innerlich von ihr entfernt "die Gastfreundliche" -> Männerstimme im Hintergrund, vermutlicher Seitensprung Vulkanausbruch: ihre sonst gezähmten triebhaften Leidenschaften kommen auf einmal durch die geografische Distanz zu Gottfried hervor -> explodieren Rolle der braven, geduldigen, sich unterordnende Ehefrau -> selbstbewusst, geht ihren lang unterdrückten Bedürfnissen nach (Liebe?) Interpretationsansätze: Biografischer Aspekt fiktionale Widerspiegelung Philosophischer Aspekt existenzielle Krise Genderaspekt Umbruch der Geschlechter psychologisch: INTERPRETATIONSANSÄTZE Psychologischer Aspekt Entdeckung der eigenen Psyche Kommunikativer Aspekt Dialektik der modernen Kommunikation Ästhetischer Aspekt Text der Andeutungen und Fragen Textsortentheoretischer Aspekt Novellenstruktur Soziologischer Aspekt Entfremdung durch die Arbeitswelt Intertextueller Aspekt thematische Archetypen der Literatur Rezeptionsästhetischer Aspekt appellative Struktur Strukturmodell der Psyche von Sigmund Freud (Eisbergmodell) -> Gottfried wird vom Unterbewusstsein gelenkt und beeinflusst - mangelnde Kommunikation große Bedeutung des Gewohnten und sozialer Beziehungen für psychische Stabilität innere Stimme drängt ihm zum Mord (?) philosophisch: Mensch nicht als Vernunft-, sondern als Gefühlswesen -> Gottfried hinterfragt die Untreue nicht weiter, sondern geht von dem aus, was er sich zusammenreimt Subjektivität der Wahrnehmung -> Konstrukt der eigenen Wirklichkeit eigene Normalität bricht zusammen, durch das Ausbrechen des Unheimlichen und des Irritierenden soziologisch: Mobilitäsherausforderungen (Umzug nach London) der modernen Gesellschaft als Herausforderung für moderne Ehen und Beziehungen anonymität in der urbanen Großstadt führt zur Einsamkeit des Einzelnen Motive: Ort der Handlung: Raumdarstellung als Sinnbilder innerseelischer und zwischenmenschlicher Vorgänge - Orte: einerseits das alte, abgelegene Kohlhasenbrück (Kapitel 1/Ende des 6ten Kapitels) - andererseits die Metropole London (Kapitel 2-6) -> beides "reale" Orte - Kohlhasenbrück als "Klammer" um das Geschehen -> umrahmt die Ereignisse in London - Kontrast Rahmen- und Binnenhandlung: - dörflich/ urbanes Milieu - bestimmte Topographie/ topographische Unbestimmtheit - London wird nicht weiter beschrieben (unnötig) - innerseelische Ebene: - Heimat und Fremde - Zweisamkeit und Einsamkeit - Glück und Unglück - besondere Bedeutung des "Hauses in der Dorotheenstraße" - im Titel enthalten - gibt ein Gefühl der Geborgenheit - Fixpunkt für die Gefühle und Gedanken Gottfrieds während des Auslandsaufenthaltes (Anker) - 1.Kapitel: äußere Beschreibung - 2.Kapitel: innere räumliche Struktur - Räume und Orte fungieren als Metaphern für seelische Zustände: - verwildertes Haus/ unübersichtlicher Flughafen/ ferner Vulkan - Haus spiegelt die Beziehung wider: - nach Außen hin schön- der Schein trügt -> Widerspruch in sich selbst Zeit der Handlung: vage datiert um den Vulkanausbruch am 21. Mai 2011 enthält zeitlich unbestimmte Temporaladverbien vergleicht man die genauen Ortsangaben, scheint die Zeit unwichtig Naturereignis: der Vulkanausbruch behindert Gottfried darin, seine Ehefrau zu sehen -> Flughäfen gesperrt Symbolik: - Verdüsterung des Gemüts Macht der Irrationalität gegenüber der Vernunft (Gottfried) Abbruch der Kommunikation und Verständigung -> Kommunikation zwischen Gottfried und Xenia bricht ab durch räumliche Trennung Eruption von verdrängten Impulsen und Trieben aus der Tiefe der Psyche -> Xenia bricht aus ihrer untergestellten Position aus, geht ihren Bedürfnissen nach Drama in Drama (Intertext): Othello "Put out the light": -> Shakespeares Othello als Kontrast- und Identifikationsfigur Handlung: ein Mann zweifelt objektiv unberechtigt an der Treue seiner Frau er ermordet unter dem Einfluss verleumderischen Intrigen seine Frau Desdemona danach wird ihm die Unschuld Desdemonas klar und er bringt sich selbst um thematisiert die mangelnde Bereitschaft des Menschen auf die Vernunft zu hören und kritisiert den unüberwindbaren Drang die angebliche Bedrohung zu eliminieren Gottfrieds Kontakt zum Theaterstück: erlebt das Stück als Provokation, da er nicht verstehen kann, wie Othello so unvernünftig handeln kann -> kann das nicht akzeptieren (Kontrastfigur) nach der Vermutung, dass Xenia ihm fremd geht, besucht er das Theaterstück erneut -> verlässt es vor dem 5. Akt, somit vor dem Monolog Othellos, indem er seine Tötungsintentionen preisgibt Gottfried hat Angst den Bezug zum Rationalen zu verlieren und sich seinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen stellen zu müssen kann "Put out the light" nicht mehr vergessen suggerierter Racheakt könnte als Nachahmen gesehen werden Psychogramm einer Ehe: für Gottfried ist die Beständigkeit seiner Ehe selbstverständlich -> Kauf des Hauses in der Dorotheenstraße soll diese Beständigkeit besiegeln - Erzählweise, Sprache und Stil: - Zustand des Hauses (schon lange gemietet): weist auf Brüchigkeit der Beziehung hin - basiert weniger auf Liebe als auf eingeschliffenen Alttagsroutinen und vernunftbetonten Erwägungen im Falle einer Entscheidung neue Erkenntnisse Gottfrieds untergraben das Vertrauen und die vermeintliche Beständigkeit der Ehe es kommt zu einem Ausbruch unterdrückter Aggressionen welche allem Anschein nach in einem aus Hass und Eifersucht motivierten Mord enden Rahmen- und Binnenhandlung ->Wechsel der Schauplätze Wiedergabe der Ereignisse erfolgt in einem Zeitraum von ungefähr 5 Monaten lineare Erzählung Erzähler*in: auktorial hat eine Distanz zum Geschehen nicht allwissend -> weiß nicht wie es weiter geht; offenes Ende Mittelteil auktoriales Erzählen geht in personales Erzählverhalten über (Multiperspektivität) nahezu keine wörtliche Rede; wenn dann nur von Gottfried Monologe und erlebte Rede geben Einblick in die Gefühle und Gedanken von Gottfried Klausen einfache, schmucklose Wortwahl, ruhiger Erzählfluss, Verzicht auf Dramatisierung zahlreiche Lehrstellen Metaphern und Mehrdeutigkeit Gattungsaspekte: typische Merkmale einer Novelle i.d.R. epische Texte von begrenztem Umfang und geradlinig-klarem Aufbau Mittelpunkt: außergewöhnliches Ereignis erzählen nur von einem Ereignis, welches die Hauptfigur existenziell herausfordert Handlungsstrang: Ausgangssituation (Exposition) -> Vor- oder Zwischenfall verändert diese (Peripetie) -> Hauptperson gerät in eine schwere Krise, welche meist einen dramatischen Ausgang hat Leitmotiv sind oft Dingsymbole
Deutsch /
Das Haus in der Dorotheenstrasse
Lilli Knoke
399 Followers
Handlungszusammenfassung Personen Interpretationsansätze Motive (Ort, Zeit, Vulkanausbruch, Ehe) Othello Erzählweise
103
2655
Das Haus in der Dorotheenstraße
Abiturzusammenfassung über Das Haus in der Dorotheenstraße
8
326
Haus in der Dorotheenstraße💜
Lernblätter
88
1471
Das Haus in der Dorotheenstraße - LK Novelle Abi 2021
Ausführliches Dokument zum Haus in der Dorothenstraße.
44
709
Abiturzusammenfassung - „das Haus in der Dorotheenstraße“
Meine Lernzettel zum Haus in der Dorotheenstraße fürs Abitur müsste eigentlich alle wichtigen Informationen enthalten :)
40
596
Das Haus in der Dorotheenstraße
Computer getippt und alles drin. Inhalt, Personen Vorstellung, Merkmale, Erzählweise, Epochenmerkmale... 1+
110
1282
Das Haus in der Dorotheenstraße
alle wichtigen Aspekte enthalten :)
"Das Haus in der Dorotheenstraße' - Hartmut Lange - "" Kurzinfo: Eine Novelle aus der Novellensammlung Hartmuts Langes der deutschen Gegenwartsliteratur, welche 2013 veröffentlicht wurde Thema ist das Zerbrechen der Ehe der Hauptpersonen Gottfried Klausen und Xenia Klausen - die Ehe scheint anfangs stabil und die beiden wohnen in einem Haus in Berlin Gottfried muss beruflich nach London und macht dort verstörende Erfahrungen bei den Telefonaten mit seiner Frau, welche erstmal in Berlin zurückgeblieben ist er hört eine Männerstimme im Hintergrund, was ihn in den Grundfesten seiner Existenz erschüttert das Ende ist so wie der Anfang offen, es wird darauf angespielt, dass Gottfried seine Frau tötet Handlungszusammenfassung: Kapitel 1: Exposition, Berlin/Kohlhasenbrücke In den sechs kurzen Kapiteln wird die Geschichte vom Ende einer langjährigen Beziehung erzählt. Aufgrund seiner sprachlichen Fähigkeiten und seiner außerordentlich guten journalistischen Arbeit, hat er schon mehrmals im Ausland gearbeitet und soll nach London ziehen um dort weiter als Korrespondent einer großen Zeitung zu arbeiten. Xenia beschließt erstmals ins Berlin zu bleiben, die Idee ist, dass sie später nach London nachkommt. In London möchte er aus der, für eine Ehepaar zu kleinen, Wohnung ausziehen, was ihm nicht gelingt. Gottfried Klausen, die Hauptperson, ist ein gebildeter Mann von großer Weltläufigkeit. Kapitel 2: Beginn des Konflikts, London Am Anfang telefonieren Gottfried und seine Frau noch regelmäßig, doch Ende März passiert es erstmals, dass Xenia auch nach wiederholten Anrufen nicht...
App herunterladen
Knowunity
Schule. Endlich einfach.
drangeht. Nachdem sie am Tag danach endlich drangeht, erzählt Gottfried ihr von der in Aussicht stehenden Wohnung, welche sie besichtigen soll. Sie reagiert zögerlich, jedoch sagt sie am Ende zu am Sonntag darauf nach London zu kommen, um die Wohnung zu besichtigen. Berufsbedingter Umzug: Heimatlosigkeit in der Großstadt London statt häuslicher Geborgenheit. Kapitel 3: Verschärfung des Konflikts, London Sie kommt jedoch an diesem Sonntag nicht pünktlich an dem Flughafen an. NAchdem Gottfried lange wartet, ruft er Xenia an und an ihr Handy geht eine Männerstimme, woraufhin er auflegt. Als er Xenia später anruft, hat sie keine Erklärung für die Männerstimme. Zu dem Zeitpunkt ist es ihm jedoch auch langsam egal, warum Xenia nicht nach London geflogen ist, denn er stellt das ganze Projekt des Umzuges und sein Verhalten zu seiner Frau in Frage. Deswegen sagt er Xenia, dass er sie gerne bald in Berlin wiedersehen will. Klausens Ehefrau Xenias kommt aus unerfindlichen Gründen nicht nach London. Kapitel 4: Verschärfung des Konflikts, London Das Besuchsvorhaben scheitert daran, dass der Flugverkehr aufgrund von Aschewolken des isländischen Vulkans stillgelegt werden musste. Als Gottfried seine Frau dahingehend informieren will, geht wieder eine Männerstimme ans Telefon, welche ihn fragt wer er sei. Nach Aufforderung gibt der Mann das Telefon an Xenia weiter. Er hört jedoch nur Geflüster und Gelache im Hintergrund, woraufhin die Verbindung abbricht. Gottfried wartet noch eine ganze Zeit danach vergeblich auf einen Rückruf von seiner Frau. Eskalation: Behinderung des Flugverkehrs durch die Aschewolken eines Vulkanausbruchs. Das Unfassbare geschieht. Klausen muss annehmen, dass seine Frau mit einem fremden Mann zusammen ist. Kapitel 5: Verschärfung des Konflikts, London Gottfried fängt an die Ehe mit Xenia anzuzweifeln und über ihre Beziehung nachzudenken. Der Chefredakteur fällt auf, dass er unbrauchbare Artikel einreicht und fragt nach, wieso sich seine Arbeit so drastisch verschlechtert. Gottfried redet sich raus, indem er sagt, dass er sich in der neuen, fremden Hauptstadt nicht wohl fühlt und er auf eine sofortige Abreise besteht. Er möchte nach Island reisen, um dort über die Folgen des Vulkanausbruchs zu berichten. Der Anfang vom Ende: Klausen vernachlässigt seine beruflichen Aufgaben. Kapitel 6: offenes Ende und Andeutung einer Katastrophe, Berlin Am Ende der Novelle redet der auktoriale Erzähler direkt zum Leser und sagt, dass er nichts weiter über den Lebensweg Gottfrieds wisse, er könnte nur sagen, dass man zwischendurch noch ein Frauenlachen im Haus der Klausens hörte. Er warnt aber auch vor einer drohenden Gefahr, welche von einem Mann ausgehe, der hier eigentlich zuhause sei. Der Text endet damit, dass das Licht im Hause der Klausens ausgeht. Das Ende: Klausen verschwindet aus dem Sichtfeld des Erzählers, der andeutet, dass der einst seelisch gefestigte Mann zum Mörder wird. Personen: Zusammenfassung: nahezu Ein-Mann-Erzählung, da selbst die Ehefrau Xenia nur eine Nebenrolle ist Verhältnis der Eheleute: partnerschaftlich- im Verlauf stellt sich heraus, dass Gottfried sich in der dominanten Rolle sieht Gottfried Klausen: tragische Figur im Rahmen einer Schicksals-Tragödie man erfährt wenig (kein Alter; Schätzung 40 Jahre) -> mehr ein Typ als ein Individuum - - mit Xenia verheiratet, scheinbar keine Kinder, wohnt in Kohlhasenbrück Wirtschaftskorrespondent einer Zeitung, spricht mehrere Sprachen, in seinem Beruf geschätzt Eigenschaften: - nüchtern rational denkend man schätzt seine Genauigkeit und Präzision, Sorgfalt, Gründlichkeit und seine Übersicht geht in seinem Beruf auf und scheint ihn zu genießen - an keiner Stelle wird von Liebe geredet Gottfried dominiert die Beziehung: schizoider Mensch mit leicht zwanghaften Zügen: es gelingt ihm nur unzureichend, sein rationales und emotionales Leben zu vereinheitlichen und zu harmonisieren die Ehe mit Xenia ist nicht durch Leidenschaft entstanden, sondern mehr durch Gewöhnung und aus praktischen Gründen weniger erotische Anziehung als ein brüderlich-kameradschaftliches Verhältnis entscheidet alleine über den Wohnsitz weiß sehr wohl, dass man kommunizieren sollte -> wird von seinem toxischen Rollenbild des Mannes in der Ehe überspielt zuerst sehr selbstsicher und davon überzeugt, dass Xenia noch nachkommt leicht depressive Züge: räumliche Trennung, Ungeborgenheit und Einsamkeit handelt nach der Reihenfolge. Ich, Wir, Du versucht in den neuen Alltag Elemente von Zuhause einzubauen (Themsebrücke) -> wird dünnhäutig und sensible macht nur Bedenken über sein Alleinssein gegenüber Xenia deutlich, nicht etwa ihre Gefühle in der gleichen Situation -> unsensibel seine aufgebaute Idylle wird durch die Männerstimme am Telefon unterbrochen versucht das Ganze erst noch mit rationalen Erklärungsversuchen, Zugeständnissen und Schuldübernahmen zu überspielen, um zur alten sicherheit zurückzukehren erneutes Hören der Männerstimme durchbricht letztendlich sein rationales denken -> wird emotional, hat anscheinend nie gelernt mit solchen Situationen umzugehen kann nicht feststellen, was in den anderen Menschen vorgeht hat Angst, weil er selbst über den Menschen, der ihm am nächsten steht nichts weiß die Lücken die seine rationalen Erklärungen aufreißen werden durch seine aufkommenden Gefühle gefüllt -> Bezug Othello Drama beginnende Wahnvorstellungen irrationale Ängste werden losgetreten -> bringen ihn zu radikalen Lösungen ("Put out the light") Vulkanausbruch: seine rational gehemmten Aggressionen explodieren er entdeckt seine Psyche -> Angst verliert die Kontrolle über sich -> stellt sich seiner Psyche aber nicht Umzug aus Trotz: seine Frau in einer Weise für ihre Untreue bestrafen Flucht vor der Konfrontation mit seinen ehelichen Problemen -> Feigheit kann Xenia nur aufgeben, weil er durch seine Ich-Bezogenheit nie eine wirklich starke Bindung zu ihr hatte Xenia: spielt nur eine Nebenrolle Namensgebung: Doppelfunktion "die Fremde" -> Gottfried hat sich nicht nur äußerlich, sondern schon lange innerlich von ihr entfernt "die Gastfreundliche" -> Männerstimme im Hintergrund, vermutlicher Seitensprung Vulkanausbruch: ihre sonst gezähmten triebhaften Leidenschaften kommen auf einmal durch die geografische Distanz zu Gottfried hervor -> explodieren Rolle der braven, geduldigen, sich unterordnende Ehefrau -> selbstbewusst, geht ihren lang unterdrückten Bedürfnissen nach (Liebe?) Interpretationsansätze: Biografischer Aspekt fiktionale Widerspiegelung Philosophischer Aspekt existenzielle Krise Genderaspekt Umbruch der Geschlechter psychologisch: INTERPRETATIONSANSÄTZE Psychologischer Aspekt Entdeckung der eigenen Psyche Kommunikativer Aspekt Dialektik der modernen Kommunikation Ästhetischer Aspekt Text der Andeutungen und Fragen Textsortentheoretischer Aspekt Novellenstruktur Soziologischer Aspekt Entfremdung durch die Arbeitswelt Intertextueller Aspekt thematische Archetypen der Literatur Rezeptionsästhetischer Aspekt appellative Struktur Strukturmodell der Psyche von Sigmund Freud (Eisbergmodell) -> Gottfried wird vom Unterbewusstsein gelenkt und beeinflusst - mangelnde Kommunikation große Bedeutung des Gewohnten und sozialer Beziehungen für psychische Stabilität innere Stimme drängt ihm zum Mord (?) philosophisch: Mensch nicht als Vernunft-, sondern als Gefühlswesen -> Gottfried hinterfragt die Untreue nicht weiter, sondern geht von dem aus, was er sich zusammenreimt Subjektivität der Wahrnehmung -> Konstrukt der eigenen Wirklichkeit eigene Normalität bricht zusammen, durch das Ausbrechen des Unheimlichen und des Irritierenden soziologisch: Mobilitäsherausforderungen (Umzug nach London) der modernen Gesellschaft als Herausforderung für moderne Ehen und Beziehungen anonymität in der urbanen Großstadt führt zur Einsamkeit des Einzelnen Motive: Ort der Handlung: Raumdarstellung als Sinnbilder innerseelischer und zwischenmenschlicher Vorgänge - Orte: einerseits das alte, abgelegene Kohlhasenbrück (Kapitel 1/Ende des 6ten Kapitels) - andererseits die Metropole London (Kapitel 2-6) -> beides "reale" Orte - Kohlhasenbrück als "Klammer" um das Geschehen -> umrahmt die Ereignisse in London - Kontrast Rahmen- und Binnenhandlung: - dörflich/ urbanes Milieu - bestimmte Topographie/ topographische Unbestimmtheit - London wird nicht weiter beschrieben (unnötig) - innerseelische Ebene: - Heimat und Fremde - Zweisamkeit und Einsamkeit - Glück und Unglück - besondere Bedeutung des "Hauses in der Dorotheenstraße" - im Titel enthalten - gibt ein Gefühl der Geborgenheit - Fixpunkt für die Gefühle und Gedanken Gottfrieds während des Auslandsaufenthaltes (Anker) - 1.Kapitel: äußere Beschreibung - 2.Kapitel: innere räumliche Struktur - Räume und Orte fungieren als Metaphern für seelische Zustände: - verwildertes Haus/ unübersichtlicher Flughafen/ ferner Vulkan - Haus spiegelt die Beziehung wider: - nach Außen hin schön- der Schein trügt -> Widerspruch in sich selbst Zeit der Handlung: vage datiert um den Vulkanausbruch am 21. Mai 2011 enthält zeitlich unbestimmte Temporaladverbien vergleicht man die genauen Ortsangaben, scheint die Zeit unwichtig Naturereignis: der Vulkanausbruch behindert Gottfried darin, seine Ehefrau zu sehen -> Flughäfen gesperrt Symbolik: - Verdüsterung des Gemüts Macht der Irrationalität gegenüber der Vernunft (Gottfried) Abbruch der Kommunikation und Verständigung -> Kommunikation zwischen Gottfried und Xenia bricht ab durch räumliche Trennung Eruption von verdrängten Impulsen und Trieben aus der Tiefe der Psyche -> Xenia bricht aus ihrer untergestellten Position aus, geht ihren Bedürfnissen nach Drama in Drama (Intertext): Othello "Put out the light": -> Shakespeares Othello als Kontrast- und Identifikationsfigur Handlung: ein Mann zweifelt objektiv unberechtigt an der Treue seiner Frau er ermordet unter dem Einfluss verleumderischen Intrigen seine Frau Desdemona danach wird ihm die Unschuld Desdemonas klar und er bringt sich selbst um thematisiert die mangelnde Bereitschaft des Menschen auf die Vernunft zu hören und kritisiert den unüberwindbaren Drang die angebliche Bedrohung zu eliminieren Gottfrieds Kontakt zum Theaterstück: erlebt das Stück als Provokation, da er nicht verstehen kann, wie Othello so unvernünftig handeln kann -> kann das nicht akzeptieren (Kontrastfigur) nach der Vermutung, dass Xenia ihm fremd geht, besucht er das Theaterstück erneut -> verlässt es vor dem 5. Akt, somit vor dem Monolog Othellos, indem er seine Tötungsintentionen preisgibt Gottfried hat Angst den Bezug zum Rationalen zu verlieren und sich seinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen stellen zu müssen kann "Put out the light" nicht mehr vergessen suggerierter Racheakt könnte als Nachahmen gesehen werden Psychogramm einer Ehe: für Gottfried ist die Beständigkeit seiner Ehe selbstverständlich -> Kauf des Hauses in der Dorotheenstraße soll diese Beständigkeit besiegeln - Erzählweise, Sprache und Stil: - Zustand des Hauses (schon lange gemietet): weist auf Brüchigkeit der Beziehung hin - basiert weniger auf Liebe als auf eingeschliffenen Alttagsroutinen und vernunftbetonten Erwägungen im Falle einer Entscheidung neue Erkenntnisse Gottfrieds untergraben das Vertrauen und die vermeintliche Beständigkeit der Ehe es kommt zu einem Ausbruch unterdrückter Aggressionen welche allem Anschein nach in einem aus Hass und Eifersucht motivierten Mord enden Rahmen- und Binnenhandlung ->Wechsel der Schauplätze Wiedergabe der Ereignisse erfolgt in einem Zeitraum von ungefähr 5 Monaten lineare Erzählung Erzähler*in: auktorial hat eine Distanz zum Geschehen nicht allwissend -> weiß nicht wie es weiter geht; offenes Ende Mittelteil auktoriales Erzählen geht in personales Erzählverhalten über (Multiperspektivität) nahezu keine wörtliche Rede; wenn dann nur von Gottfried Monologe und erlebte Rede geben Einblick in die Gefühle und Gedanken von Gottfried Klausen einfache, schmucklose Wortwahl, ruhiger Erzählfluss, Verzicht auf Dramatisierung zahlreiche Lehrstellen Metaphern und Mehrdeutigkeit Gattungsaspekte: typische Merkmale einer Novelle i.d.R. epische Texte von begrenztem Umfang und geradlinig-klarem Aufbau Mittelpunkt: außergewöhnliches Ereignis erzählen nur von einem Ereignis, welches die Hauptfigur existenziell herausfordert Handlungsstrang: Ausgangssituation (Exposition) -> Vor- oder Zwischenfall verändert diese (Peripetie) -> Hauptperson gerät in eine schwere Krise, welche meist einen dramatischen Ausgang hat Leitmotiv sind oft Dingsymbole