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Das Haus n der Dorotheenstraße

2.3.2021

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Das Haus in der Dorotheenstraße
Der Dramaturg und Schriftsteller Hartmut Lange gilt als >Meister der Novelle«<. Eines seiner
bekanntesten We
Das Haus in der Dorotheenstraße
Der Dramaturg und Schriftsteller Hartmut Lange gilt als >Meister der Novelle«<. Eines seiner
bekanntesten We
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Das Haus in der Dorotheenstraße
Der Dramaturg und Schriftsteller Hartmut Lange gilt als >Meister der Novelle«<. Eines seiner
bekanntesten We

Das Haus in der Dorotheenstraße Der Dramaturg und Schriftsteller Hartmut Lange gilt als >Meister der Novelle«<. Eines seiner bekanntesten Werke ist das »Das Haus in der Dorotheenstraße« aus dem Jahr 2013. Titel Das Haus in der Dorotheenstraße Autor Hartmut Lange Gattung/Textsorte Erscheinungsjahr Originalsprache Deutsch Novelle 2013 Freitag, 2. Oktober 2020 Inhaltsangabe >> Das Haus in der Dorotheenstraße« ist eine Novelle von Hartmut Lange. Sie erschien 2013 als Titelgeschichte eines gleichnamigen Sammelbands. Protagonist ist der verheiratete Journalist Gottfried Klausen. Als die Brüchigkeit seiner Ehe offenbar wird, gerät Klausen in eine existenzielle Krise. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Einbildung verschwimmt. Schauplätze der Handlung sind die Dorotheenstraße im Südwesten Berlins und London zwischen Februar und Mai 2011. Der Wirtschaftsjournalist Gottfried Klausen wird beruflich ins nass-kalte London versetzt und hofft, seine Frau Xenia werde ihm von ihrem gemeinsamen Haus in der Dorotheenstraße im Berliner Südwesten folgen. Aber sie tritt den gebuchten Flug nicht an. Telefonate schlagen fehl; wiederholt meldet sich am anderen Ende der Leitung eine Männerstimme. Als der isländische Vulkan Grimsvötn mit seiner Aschewolke über Europa verhindert, dass Klausen nach Berlin zurückfliegen kann, um dort mit seiner Frau die Situation zu klären, spielt seine Fantasie verrückt. Unter dem Eindruck eines Besuchs von Shakespeares Eifersuchtsdrama »Othello« kreisen seine Gedanken nur noch um den möglichen Ehebruch seiner Frau. Gottfried Klausen vernachlässigt seine Arbeit und lässt sich nach Schwierigkeiten mit seiner Redaktion nach Island versetzen. Damit bricht die Erzählung...

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ab. Die Novelle schließt mit Erwägungen des Erzählers, wie Klausen sich weiter verhalten könnte, und deutet eine Gewalttat in der nahen Zukunft an. Chronologie und Schauplätze Langes Novelle spielt von Mitte Februar bis mindestens Ende Mai 2011, dem Jahr, in dem der isländische Vulkan Grimsvötn zum bislang letzten Mal ausgebrochen ist. Schauplätze sind die Dorotheenstraße in Kohlhasenbrück in der Nähe des Teltowkanals im Südwesten Berlins sowie die City of London. 1 8 von 8 Freitag, 2. Oktober 2020 Telefonate unbeantwortet, doch dann meldet sich unter der Nummer seiner Frau die Stimme eines fremden Mannes. Verstört und beunruhigt bucht Klausen einen Flug zurück nach Deutschland. Er möchte in einem persönlichen Gespräch die Situation zwischen Xenia und sich klären. Der Ausbruch eines Vulkans auf Island, der ganz Europa in eine Aschewolke hüllt, macht seinen Plan zunichte. Alle Flüge werden abgesagt. Klausen sitzt in London fest. Er kann nichts tun, um die Situation zu ändern, er muss einfach abwarten. Mit viel Zeit, den Konflikt mit seiner Frau zu überdenken, wird ihm nach und nach bewusst, wie sehr er durch seine Fixierung auf seine Karriere Xenia vernachlässigt hat. Um sich von seinen Sorgen abzulenken, besucht er schließlich eine Vorführung der Oper ,,Othello" von Shakespeare. Der Besuch der Oper hilft jedoch nicht, im Gegenteil: unter dem Eindruck des Stückes kreisen seine Gedanken immer stärker und stärker um das Problem mit seiner Frau, steigern sich drastisch und eskalieren schließlich in massiven Wahnvorstellungen von einem Treuebruch Xenias. Seine absurden Gedanken spielen zu guter Letzt völlig verrückt, ob wegen des Stresses oder einer psychischen Labilität ist der Wirtschaftsjournalist bald nicht mehr in der Lage, seine Fantasien von der Realität zu trennen. Eines erkennt er jedoch trotz seiner seelischen Instabilität: Seine Frau und er haben sich durch seine Gleichgültigkeit in den letzten Jahren entfremdet. Xenia hat sich in ihrer alten Heimat ein eigenes Leben, eigene Freunde und Bekannte geschaffen und legt auf ihr altes Leben mit ihm gemeinsam keinen Wert mehr, was sie Klausen ganz deutlich durch ihre Weigerung, ihm nach London zu folgen, zeigt. Klausen, immer noch in seiner abstrakten Gedankenwelt gefangen, vernachlässigt immer mehr seine Arbeit. Dadurch bekommt der Wirtschaftsjournalist immer größere Schwierigkeiten. Erst mit allen Kollegen, dann mit seinen Chefs in London. Schließlich lässt sich Klausen freiwillig noch einmal versetzen, diesmal nach Island, dm Land, dessen Vulkanausbruch seine Rückkehr nach Berlin unmöglich gemacht hat. Hier bricht der Autor Hartmut Lange die Erzählung einfach ab. Der Leser erfährt nicht, wie sich die Beziehung Klausens zu seiner Frau Xenia entwickelt oder wie sie endet. Die Geschichte um Gottfried Klausen endet mit ein paar vagen Vermutungen des Erzählers, wie sich der Protagonist der Novelle Gottfried Klausen verhalten könnte, es wird sogar eine Straftat in naher Zukunft angedeutet. 8 2 von 8 Freitag, 2. Oktober 2020 Das Ehepaar Gottfried und Xenia lebt in einer Villa in der Dorotheenstraße in Berlin - Gottfried nimmt ein Angebot an, für seine Tageszeitung in London zu arbeiten Geht am Anfang davon aus, in eine größere Wohnung zu ziehen und Xenia nachzuholen 2 Nach sechs Wochen Zweifel an der Entscheidung, nach London zu gehen durch Fernbeziehung und schlechtes Wetter - Freude über seine Arbeit - Besucht The Tragedy of Othello im Theater und mag es nicht, weil er Othellos Tat als unrealistisch ansieht - Tötet seine Frau wegen angeblicher Untreue, ohne den Verdacht geprüft zu haben - Kann Xenia telefonisch nicht erreichen, obwohl sie ein Gespräch abgesprochen hatten Wacht nachts auf, weil etwas nicht stimmt Wartet am Flughafen auf Xenia, die Gottfried in London besuchen sollte - Ruft sie an und hört eine Männerstimme am Telefon Ist enttäuscht und sucht die Schuld bei sich selbst, weil er Xenia zum Kommen gezwungen hat Will zu Xenia fliegen, aber der Flug fällt aus durch einen Vulkanausbruch auf Island - Anruf bei Xenia, aber es hebt wieder eine Männerstimme ab Xenias Lachen im Hintergrund Gottfried versucht nicht, die Männerstimme aufzuklären Stellt sich vor, wie sie mit dem Mann eine Affäre hat - Zweifelt die Ehe insgesamt an Besucht Othello erneut und geht früher, um den Mord nicht sehen zu müssen Kann das Othellozitat "Put out the light" nicht vergessen Verschlechtert sich auf der Arbeit - - Möchte unbedingt London verlassen Taucht nachts in der Villa der Dorotheenstraße auf, ruft "Put out the light" und ermordet Xenia 3 von 8 Aufbau der Novelle Lange bezeichnet seinen in sechs Abschnitte gegliederten Text als Novelle. Der Text bietet ein unerhörtes Ereignis, entspricht dem tradierten Aufbau eines fünfaktigen Dramas und hat mehrere Wendepunkte. Ungewöhnlich ist, dass der Erzähler die Geschichte nicht zu Ende erzählt, sondern nur erwägt, wie sie enden könnte. Aufbau & Strucktur Innere Struktur mit Steigeprinzip - Geradliniger Verlauf - Exposition im 1. Kapitel und Annehmen der Stelle als auslösendes Moment - Im 2. Kapitel Beginn des Konflikts durch Ausblendung des Telefonats - Bis zum 5. Kapitel Verschärfung bis zum Verdacht der Untreue Im 6. Kapitel offenes Ende mit Andeutung der Katastrophe Wichtige Personen Gottfried Klausen Xenia Freitag, 2. Oktober 2020 . ein Mann mittleren Alters, geht ganz in seiner Arbeit als Wirtschaftsjournalist auf, seine Karriere ist ihm wichtiger als die Bedürfnisse seiner Ehefrau Xenia, bemerkt nicht, dass er und seine Frau sich entfremdet haben und er seine Frau vernachlässigt, lässt sich von ungewohnten Ereignissen und Erlebnissen (Theaterbesuch) beeinflussen und verunsichern. Typisiert mit Merkmalen von Komplexität 3 tritt selbst in der Novelle nicht direkt in Erscheinung, scheint für ihren abwesenden, sie vernachlässigenden Mann Ersatz gefunden zu haben. Fährt Auto Nicht Telefon fixiert Gewohnheits Mensch Name=Gastfreundlich Auf die Dorotheenstraße fixiert Stil und Sprache Langes Prosa wirkt mit ihrer schmucklosen und nüchternen Ausdrucksweise recht lapidar; die Erzählung wird fast ausschließlich im Bericht eines Er-Erzählers wiedergegeben. Gleichwohl ist der Text durch die Verwendung vieler Stilmittel, wiederkehrender Motive und einer differenzierten Symbolik sorgfältig strukturiert. Bemerkenswert sind die gegen Ende der Novelle zunehmenden Kommentare des Erzählers in der Rolle eines Chores. 4 von 8 Erzählweise Mischung aus auktorialem und personalem Erzähler - Keine Aufklärung der Untreue, aber Sicht von außen - Andeutung eines äußeren Ich-Erzählers: "Was geschah, wissen wir nicht" Mehrdeutigkeit durch Leerstellen - Bewusstseinsbericht und knappe wörtliche Rede fast ausschließlich bei Gottfried - Lineare Erzählung mit Zeitraffungen - Andeutung des Mordes und der Gedanken daran durch Leitmotiv "Put out the light" Entstehung und Quellen Über die Entstehungsgeschichte der 2013 erschienenen Novelle hat Hartmut Lange kaum etwas verraten, nur dass ihn der Teltowkanal inspiriert habe und alle Novellen dieses Bandes seiner »eigenen Vorstellungswelt«< entstammen. 4 - - Schmucklose Sprache ohne Dramatisierungen - Beschreibt als Novelle linear eine unerhörte Begebenheit - Nicht unbedingt ungewöhnliche Realität bis zum erschreckenden Ende - Ausschnitt aus dem menschlichen Leben Zu Langes literarischen Vorbildern zählen Heinrich von Kleist, Franz Kafka und Edgar Allen Poe. Als konkrete Quelle für »Das Haus in der Dorotheenstraße« ist Shakespeares Tragödie »Othello<< zu nennen. Rezeptionsgeschichte Die Literaturkritik reagierte auf Langes Novellenband »Das Haus in der Dorotheenstraße«< und seine Titelgeschichte durchweg positiv. Der Band fand in allen großen Medien der deutschsprachigen Literaturkritik Aufmerksamkeit, in der überregionalen Tages-presse ebenso wie in den Literatursendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Freitag, 2. Oktober 2020 Leitmotive und Symbole Inhalt ● Der Autor wurde als >>Meister der Novelle«< gerühmt, der mit traditionellen Mitteln beim Leser eine nachhaltige Verunsicherung erzeuge und der Inhalt, Sprache und Stil zu einer Einheit bringe. Es seien vor allem die >>Nachtseiten des Daseins<<, die der Leser in diesen Novellen kennenlerne. Aschewolke ● Das Haus Licht und Dunkelheit 5 von 8 Die Brücke Kontrollverlust Freitag, 2. Oktober 2020 Aschewolke Die Erzählung Das Haus in der Dorotheenstraße enthält einige Symbole, welche zum Teil mehrmals auftauchen und den Verlauf der Handlung beeinflussen. Als Gottfried Klausen von London nach Berlin fliegen will, um seine Frau Xenia zu besuchen, werden aufgrund des Vulkanausbruches auf Island alle Flüge über England gestrichen Das Haus Das Wohnhaus in der Dorotheenstraße, in welchem Gottfried und Xenia Klausen zur Miete wohnen, steht symbolisch für die Ehe der Klausens. Das ländlich gelegene Haus in der kleinen Ortschaft Kohlhasenbrück verkörpert zu Beginn der Novelle einen Rückzugsort für das Paar und vermittelt ihm ein Gefühl der Geborgenheit (S. 242). Zugleich kann aber auch der beginnende Verfall des Gebäudes die beginnende Zerstörung der Ehe von Gottfried und Xenia symbolisieren: „Der Garten war verwildert und die Fassaden hätte man erneuern müssen." Licht und Dunkelheit Das Licht scheint in der Novelle die Hoffnung zu versinnbildlichen. Gottfried wartet lange auf seine Frau in Londoner Flughafen Heathrow, zuletzt bleibt er nur ganz allein und enttäuscht zurück, nachdem Xenia nicht aufgetaucht ist: „der Ausgang wurde geschlossen, in der Zollkabine erlosch das Licht" (S. 244). Nicht nur die Hoffnung, sondern auch das idyllische Glück scheinen das Licht für Gottfried auch noch zu symbolisieren, nachdem das Wohnhaus in der Dorotheenstraße am Ende der Erzählung „wie immer hell erleuchtet war" (S. 247). Die Brücke Ein weiteres Symbol bilden die Brücken in der Novelle, denn sie spielen im Leben von Gottfried Klausen eine besondere Rolle und tauchen im Handlungsverlauf mehrfach auf. Schon die Bezeichnung des Wohnorts von Gottfried und Xenia Klausen deutet auf das Symbol hin: Kohlhasenbrück verdankt seinen Namen auch einer nahegelegenen Brücke über den kleinen Bach Bäke. 5 Zuerst taucht in der Erzählung die Nathanbrücke auf, die über den Teltowkanal führt. Sie verbindet den Berliner Forst Düppel mit der Ortschaft Kohlhasenbrück. Gleich im ersten Kapitel, in dem der Erzähler die abgelegene Lage der Villa der Klausens an der Endstation einer Buslinie beschreibt, verweist er auf diese Brücke: „Dahinter, in Richtung Norden, begann der Wald, und im Süden, wenn man auf der Nathanbrücke stand, sah man das überwucherte Kremnitzufer" (S. 242). 6 von 8 Freitag, 2. Oktober 2020 Gottfried steht oft auf der Nathanbrücke, um sich die Gegend zu betrachten (S. 244). Denn als direkte Verbindung zum Wald bedeutet sie für Gottfried Heimat und seelische Ruhe. Kontrollverlust Die Novelle verwendet als Leitmotiv den Kontrollverlust des Protagonisten Gottfried Klausen, der sich in seiner seelischen Krise und dem sich anschließenden Mord an Xenia äußert. Während Gottfried anfangs als pragmatischer Vernunftmensch sein Leben im Griff hat (S. 243.), muss er während seiner Tätigkeit in der Londoner Zeitungsredaktion den vermeintlichen Treuebruch seiner Ehefrau sowie ein mögliches Ende seiner langjährigen Ehe feststellen (S. 246). Dadurch gerät Gottfrieds Leben völlig aus den Fugen, denn er ist nicht dazu in der Lage, mit der Situation angemessen umzugehen. Stattdessen orientiert Klausen sich an Shakespeares Held Othello, dessen Geschichte er sich in zwei Theateraufführungen angesehen hat (S. 243, 246). Der gewissenhafte Journalist Gottfried Klausen ist die Hauptfigur der Novelle Das Haus in der Dorotheenstraße, dennoch erfährt der Leser nur sehr wenig über seine Person: Zu seinem Äußeren gibt es keine Informationen, auch das Alter Klausens bleibt unbekannt. Der Erzähler informiert den Leser nur über die berufliche Situation Klausens sowie einige persönliche sowie familiäre Details. Der Protagonist ist von Beruf Journalist und arbeitet als ,,Korrespondent einer überregionalen Tageszeitung" (S. 243). Er ist vermutlich schon länger für diese Zeitung tätig, denn Klausen hat sich für seinen Arbeitgeber bereits mehrfach im Ausland aufgehalten. Auch aufgrund seiner guten Fremdsprachenkenntnisse hat Gottfried Klausen bereits in Italien (Rom) sowie in Spanien (Madrid) als Auslandskorrespondent gearbeitet. Klausen beherrscht neben Italienisch und Spanisch auch die englische Sprache so gut, dass ihn der Chefredakteur der Tageszeitung bittet, die Niederlassung der Redaktion in London zu übernehmen (S. 243). Der seriöse Journalist leistet professionelle Arbeit: ,,und er nahm seinen Beruf sehr ernst" (S. 74). Die Redaktion vertritt eine hohe Meinung von Gottfried Klausen und achtet ihn wegen seiner gründlichen und exakten Arbeitsweise. Geborgenheit und Zuflucht in der Dorotheenstraße Klausen ist verheiratet und vermutlich kinderlos. Seine Frau Xenia ist eine ehemalige Klassenkameradin von Gottfried und beide sind schon ,,was ihre Eigenarten und Interessen betraf, über Jahre hinweg miteinander vertraut" (S. 242) und wahrscheinlich auch schon seit längerer Zeit verheiratet. Das Ehepaar lebt in der kleinen Ortschaft Kohlhasenbrück, die zum Bezirk Berlin-Wannsee gehört und mit einer bestimmten Buslinie erreicht werden kann (S. 242). Die Klausens haben sich in der Dorotheenstraße am Ufer des Teltowkanals eine Villa gemietet. So kann Gottfried Klausen nach seinem 6 7 von 8 Freitag, 2. Oktober 2020 anstrengenden beruflichen Alltag und den vielen Auslandseinsätzen in der Abgelegenheit und Ruhe seines Wohnorts neue Kraft tanken. Die Villa der Klausens in der Dorotheenstraße besteht aus einem älteren, etwas baufälligen Gebäude, das wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts zur Zeit des Art déco erbaut wurde (S. 242). Von außen ist ,der Putz breitflächig abgebröckelt" und „die Fassaden hätte man erneuern müssen". Auch der Garten wurde lange nicht mehr gepflegt. Dennoch fühlen Gottfried und Xenia Klausen sich in der Dorotheenstraße so wohl und geborgen, dass sie sogar überlegen, das alte Haus zu kaufen. Das Haus in der Dorotheenstraße - Inhaltsangabe/ Zusammenfassung Die Novelle ,,Das Haus in der Dorotheenstraße" von Hartmut Lange, welche 2013 im Diogenesverlag erschienen ist, handelt von dem Journalisten Gottfried Klausen. Die Novelle ist eine von fünf Geschichten einer Sammlung des Autors. Der Protagonist der Novelle, Klausen, lebt zusammen mit seiner Frau Xenia in einem kleinen Ort nahe Berlin, in Kohlhasenbrück. Am Ufer des Teltowkanals, in der Dorotheenstraße, bewohnt das kinderlose Ehepaar ein schönes Haus und lebt dort recht zurückgezogen. Gottfried Klausen ist ein Wirtschaftsjournalist mittleren Alters und arbeitet für eine überregionale Tageszeitung im Südwesten der Hauptstadt Berlin. Er „lebt" für seinen Beruf und schenkt seiner Karriere seine ganze Aufmerksamkeit und Energie. Seine Ehefrau Xenia ist für Klausen neben seinem Beruf nur zweitrangig von Bedeutung. Klausen spricht mehrere Sprachen und ist oft im Ausland tätig. Aufgrund dieser Tatsache und seiner gewissenhaften, verlässlichen Arbeitsweise wird ihm von seinen Chefs die Übernahme der Niederlassung in London angeboten. Als er das Angebot annimmt und von seinem Arbeitgeber von Berlin nach London versetzt wird, ist es für Klausen selbstverständlich, dass Xenia ihn nach London begleitet. Doch seine Ehefrau möchte vorerst in ihrem Haus in der Dorotheenstraße bleiben und ihrem Mann später nachfolgen. Klausen bezieht zuerst eine kleine Zwei-Zimmerwohnung. Er sucht jedoch nach einer passenden Bleibe, damit Xenia so schnell wie möglich nachkommen kann. Klausen fühlt sich einsam in London, ihm fehlt seine Frau. Mit Xenia ist er nur über Telefon in Kontakt und so versucht er, mit viel Arbeit seiner Einsamkeit zu entkommen und sich abzulenken. Endlich ist es soweit. Xenia kann nach London kommen, der Flug ist gebucht. Doch Xenia tritt den Flug nicht an. Klausen wird von dieser Situation völlig überrascht. Sie kommt für ihn gänzlich unerwartet. Er kann nicht verstehen, warum seine Frau ihm nicht wie geplant gefolgt ist und er versucht, sie zu kontaktieren. Anfangs bleiben alle 7 Freitag, 2. Oktober 2020 Das Ehepaar Gottfried und Xenia lebt in einer Villa in der Dorotheenstraße in Berlin - Gottfried nimmt ein Angebot an, für seine Tageszeitung in London zu arbeiten Geht am Anfang davon aus, in eine größere Wohnung zu ziehen und Xenia nachzuholen 2 Nach sechs Wochen Zweifel an der Entscheidung, nach London zu gehen durch Fernbeziehung und schlechtes Wetter - Freude über seine Arbeit - Besucht The Tragedy of Othello im Theater und mag es nicht, weil er Othellos Tat als unrealistisch ansieht - Tötet seine Frau wegen angeblicher Untreue, ohne den Verdacht geprüft zu haben - Kann Xenia telefonisch nicht erreichen, obwohl sie ein Gespräch abgesprochen hatten Wacht nachts auf, weil etwas nicht stimmt Wartet am Flughafen auf Xenia, die Gottfried in London besuchen sollte - Ruft sie an und hört eine Männerstimme am Telefon Ist enttäuscht und sucht die Schuld bei sich selbst, weil er Xenia zum Kommen gezwungen hat Will zu Xenia fliegen, aber der Flug fällt aus durch einen Vulkanausbruch auf Island - Anruf bei Xenia, aber es hebt wieder eine Männerstimme ab Xenias Lachen im Hintergrund Gottfried versucht nicht, die Männerstimme aufzuklären Stellt sich vor, wie sie mit dem Mann eine Affäre hat - Zweifelt die Ehe insgesamt an Besucht Othello erneut und geht früher, um den Mord nicht sehen zu müssen - Kann das Othellozitat "Put out the light" nicht vergessen - Verschlechtert sich auf der Arbeit - Möchte unbedingt London verlassen Taucht nachts in der Villa der Dorotheenstraße auf, ruft "Put out the light" und ermordet Xenia Aufbau der Novelle Lange bezeichnet seinen in sechs Abschnitte gegliederten Text als Novelle. Der Text bietet ein unerhörtes Ereignis, entspricht dem tradierten Aufbau eines fünfaktigen Dramas und hat mehrere Wendepunkte. Ungewöhnlich ist, dass der Erzähler die Geschichte nicht zu Ende erzählt, sondern nur erwägt, wie sie enden könnte. ● Aufbau & Strucktur Innere Struktur mit Steigeprinzip - Geradliniger Verlauf - Exposition im 1. Kapitel und Annehmen der Stelle als auslösendes Moment - Im 2. Kapitel Beginn des Konflikts durch Ausblendung des Telefonats - Bis zum 5. Kapitel Verschärfung bis zum Verdacht der Untreue Im 6. Kapitel offenes Ende mit Andeutung der Katastrophe Wichtige Personen Gottfried Klausen ● . 3 Freitag, 2. Oktober 2020 Xenia ein Mann mittleren Alters, geht ganz in seiner Arbeit als Wirtschaftsjournalist auf, seine Karriere ist ihm wichtiger als die Bedürfnisse seiner Ehefrau Xenia, bemerkt nicht, dass er und seine Frau sich entfremdet haben und er seine Frau vernachlässigt, lässt sich von ungewohnten Ereignissen und Erlebnissen (Theaterbesuch) beeinflussen und verunsichern. Typisiert mit Merkmalen von Komplexität tritt selbst in der Novelle nicht direkt in Erscheinung, scheint für ihren abwesenden, sie vernachlässigenden Mann Ersatz gefunden zu haben. Fährt Auto Nicht Telefon fixiert Gewohnheits Mensch Name Gastfreundlich Auf die Dorotheenstraße fixiert Stil und Sprache Langes Prosa wirkt mit ihrer schmucklosen und nüchternen Ausdrucksweise recht lapidar; die Erzählung wird fast ausschließlich im Bericht eines Er-Erzählers wiedergegeben. Gleichwohl ist der Text durch die Verwendung vieler Stilmittel, wiederkehrender Motive und einer differenzierten Symbolik sorgfältig strukturiert. Bemerkenswert sind die gegen Ende der Novelle zunehmenden Kommentare des Erzählers in der Rolle eines Chores. Erzählweise Mischung aus auktorialem und personalem Erzähler - Keine Aufklärung der Untreue, aber Sicht von außen - Andeutung eines äußeren Ich-Erzählers: "Was geschah, wissen wir nicht" Mehrdeutigkeit durch Leerstellen - Bewusstseinsbericht und knappe wörtliche Rede fast ausschließlich bei Gottfried Lineare Erzählung mit Zeitraffungen - Andeutung des Mordes und der Gedanken daran durch Leitmotiv "Put out the light" Entstehung und Quellen Über die Entstehungsgeschichte der 2013 erschienenen Novelle hat Hartmut Lange kaum etwas verraten, nur dass ihn der Teltowkanal inspiriert habe und alle Novellen dieses Bandes seiner »eigenen Vorstellungswelt« entstammen. 4 - Schmucklose Sprache ohne Dramatisierungen - Beschreibt als Novelle linear eine unerhörte Begebenheit - Nicht unbedingt ungewöhnliche Realität bis zum erschreckenden Ende - Ausschnitt aus dem menschlichen Leben Zu Langes literarischen Vorbildern zählen Heinrich von Kleist, Franz Kafka und Edgar Allen Poe. Als konkrete Quelle für »Das Haus in der Dorotheenstraße« ist Shakespeares Tragödie »>Othello<< zu nennen. Freitag, 2. Oktober 2020 Rezeptionsgeschichte Die Literaturkritik reagierte auf Langes Novellenband »Das Haus in der Dorotheenstraße«< und seine Titelgeschichte durchweg positiv. Leitmotive und Symbole Der Band fand in allen großen Medien der deutschsprachigen Literaturkritik Aufmerksamkeit, in der überregionalen Tages-presse ebenso wie in den Literatursendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Inhalt ● Der Autor wurde als »Meister der Novelle«< gerühmt, der mit traditionellen Mitteln beim Leser eine nachhaltige Verunsicherung erzeuge und der Inhalt, Sprache und Stil zu einer Einheit bringe. Es seien vor allem die >> Nachtseiten des Daseins<<, die der Leser in diesen Novellen kennenlerne. Aschewolke ● Das Haus Licht und Dunkelheit Die Brücke Kontrollverlust Aschewolke Die Erzählung Das Haus in der Dorotheenstraße enthält einige Symbole, welche zum Teil mehrmals auftauchen und den Verlauf der Handlung beeinflussen. Als Gottfried Klausen von London nach Berlin fliegen will, um seine Frau Xenia zu besuchen, werden aufgrund des Vulkanausbruches auf Island alle Flüge über England gestrichen Freitag, 2. Oktober 2020 Das Haus Das Wohnhaus in der Dorotheenstraße, in welchem Gottfried und Xenia Klausen zur Miete wohnen, steht symbolisch für die Ehe der Klausens. Das ländlich gelegene Haus in der kleinen Ortschaft Kohlhasenbrück verkörpert zu Beginn der Novelle einen Rückzugsort für das Paar und vermittelt ihm ein Gefühl der Geborgenheit (S. 242). Zugleich kann aber auch der beginnende Verfall des Gebäudes die beginnende Zerstörung der Ehe von Gottfried und Xenia symbolisieren: „Der Garten war verwildert und die Fassaden hätte man erneuern müssen. Licht und Dunkelheit Das Licht scheint in der Novelle die Hoffnung zu versinnbildlichen. Gottfried wartet lange auf seine Frau in Londoner Flughafen Heathrow, zuletzt bleibt er nur ganz allein und enttäuscht zurück, nachdem Xenia nicht aufgetaucht ist: ,,der Ausgang wurde geschlossen, in der Zollkabine erlosch das Licht" (S. 244). Nicht nur die Hoffnung, sondern auch das idyllische Glück scheinen das Licht für Gottfried auch noch zu symbolisieren, nachdem das Wohnhaus in der Dorotheenstraße am Ende der Erzählung „wie immer hell erleuchtet war" (S. 247). Die Brücke Ein weiteres Symbol bilden die Brücken in der Novelle, denn sie spielen im Leben von Gottfried Klausen eine besondere Rolle und tauchen im Handlungsverlauf mehrfach auf. Schon die Bezeichnung des Wohnorts von Gottfried und Xenia Klausen deutet auf das Symbol hin: Kohlhasenbrück verdankt seinen Namen auch einer nahegelegenen Brücke über den kleinen Bach Bäke. LO Zuerst taucht in der Erzählung die Nathanbrücke auf, die über den Teltowkanal führt. Sie verbindet den Berliner Forst Düppel mit der Ortschaft Kohlhasenbrück. Gleich im ersten Kapitel, in dem der Erzähler die abgelegene Lage der Villa der Klausens an der Endstation einer Buslinie beschreibt, verweist er auf diese Brücke: „Dahinter, in Richtung Norden, begann der Wald, und im Süden, wenn man auf der Nathanbrücke stand, sah man das überwucherte Kremnitzufer" (S. 242). 5 Freitag, 2. Oktober 2020 Gottfried steht oft auf der Nathanbrücke, um sich die Gegend zu betrachten (S. 244). Denn als direkte Verbindung zum Wald bedeutet sie für Gottfried Heimat und seelische Ruhe. Kontrollverlust Die Novelle verwendet als Leitmotiv den Kontrollverlust des Protagonisten Gottfried Klausen, der sich in seiner seelischen Krise und dem sich anschließenden Mord an Xenia äußert. Während Gottfried anfangs als pragmatischer Vernunftmensch sein Leben im Griff hat (S. 243.), muss er während seiner Tätigkeit in der Londoner Zeitungsredaktion den vermeintlichen Treuebruch seiner Ehefrau sowie ein mögliches Ende seiner langjährigen Ehe feststellen (S. 246). Dadurch gerät Gottfrieds Leben völlig aus den Fugen, denn er ist nicht dazu in der Lage, mit der Situation angemessen umzugehen. Stattdessen orientiert Klausen sich an Shakespeares Held Othello, dessen Geschichte er sich in zwei Theateraufführungen angesehen hat (S. 243, 246). Der gewissenhafte Journalist Gottfried Klausen ist die Hauptfigur der Novelle Das Haus in der Dorotheenstraße, dennoch erfährt der Leser nur sehr wenig über seine Person: Zu seinem Äußeren gibt es keine Informationen, auch das Alter Klausens bleibt unbekannt. Der Erzähler informiert den Leser nur über die berufliche Situation Klausens sowie einige persönliche sowie familiäre Details. Der Protagonist ist von Beruf Journalist und arbeitet als ,,Korrespondent einer überregionalen Tageszeitung" (S. 243). Er ist vermutlich schon länger für diese Zeitung tätig, denn Klausen hat sich für seinen Arbeitgeber bereits mehrfach im Ausland aufgehalten. Auch aufgrund seiner guten Fremdsprachenkenntnisse hat Gottfried Klausen bereits in Italien (Rom) sowie in Spanien (Madrid) als Auslandskorrespondent gearbeitet. Klausen beherrscht neben Italienisch und Spanisch auch die englische Sprache so gut, dass ihn der Chefredakteur der Tageszeitung bittet, die Niederlassung der Redaktion in London zu übernehmen (S. 243). Der seriöse Journalist leistet professionelle Arbeit: „und er nahm seinen Beruf sehr ernst" (S. 74). Die Redaktion vertritt eine hohe Meinung von Gottfried Klausen und achtet ihn wegen seiner gründlichen und exakten Arbeitsweise. Geborgenheit und Zuflucht in der Dorotheenstraße Klausen ist verheiratet und vermutlich kinderlos. Seine Frau Xenia ist eine ehemalige Klassenkameradin von Gottfried und beide sind schon ,,was ihre Eigenarten und Interessen betraf, über Jahre hinweg miteinander vertraut" (S. 242) und wahrscheinlich auch schon seit längerer Zeit verheiratet. Das Ehepaar lebt in der kleinen Ortschaft Kohlhasenbrück, die zum Bezirk Berlin-Wannsee gehört und mit einer bestimmten Buslinie erreicht werden kann (S. 242). Die Klausens haben sich in der Dorotheenstraße am Ufer des Teltowkanals eine Villa gemietet. So kann Gottfried Klausen nach seinem 6 Freitag, 2. Oktober 2020 anstrengenden beruflichen Alltag und den vielen Auslandseinsätzen in der Abgelegenheit und Ruhe seines Wohnorts neue Kraft tanken. Die Villa der Klausens in der Dorotheenstraße besteht aus einem älteren, etwas baufälligen Gebäude, das wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts zur Zeit des Art déco erbaut wurde (S. 242). Von außen ist ,,der Putz breitflächig abgebröckelt“ und „die Fassaden hätte man erneuern müssen". Auch der Garten wurde lange nicht mehr gepflegt. Dennoch fühlen Gottfried und Xenia Klausen sich in der Dorotheenstraße so wohl und geborgen, dass sie sogar überlegen, das alte Haus zu kaufen. Das Haus in der Dorotheenstraße - Inhaltsangabe/ Zusammenfassung Die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße" von Hartmut Lange, welche 2013 im Diogenesverlag erschienen ist, handelt von dem Journalisten Gottfried Klausen. Die Novelle ist eine von fünf Geschichten einer Sammlung des Autors. Der Protagonist der Novelle, Klausen, lebt zusammen mit seiner Frau Xenia in einem kleinen Ort nahe Berlin, in Kohlhasenbrück. Am Ufer des Teltowkanals, in der Dorotheenstraße, bewohnt das kinderlose Ehepaar ein schönes Haus und lebt dort recht zurückgezogen. Gottfried Klausen ist ein Wirtschaftsjournalist mittleren Alters und arbeitet für eine überregionale Tageszeitung im Südwesten der Hauptstadt Berlin. Er ,,lebt" für seinen Beruf und schenkt seiner Karriere seine ganze Aufmerksamkeit und Energie. Seine Ehefrau Xenia ist für Klausen neben seinem Beruf nur zweitrangig von Bedeutung. Klausen spricht mehrere Sprachen und ist oft im Ausland tätig. Aufgrund dieser Tatsache und seiner gewissenhaften, verlässlichen Arbeitsweise wird ihm von seinen Chefs die Übernahme der Niederlassung in London angeboten. Als er das Angebot annimmt und von seinem Arbeitgeber von Berlin nach London versetzt wird, ist es für Klausen selbstverständlich, dass Xenia ihn nach London begleitet. Doch seine Ehefrau möchte vorerst in ihrem Haus in der Dorotheenstraße bleiben und ihrem Mann später nachfolgen. Klausen bezieht zuerst eine kleine Zwei-Zimmerwohnung. Er sucht jedoch nach einer passenden Bleibe, damit Xenia so schnell wie möglich nachkommen kann. Klausen fühlt sich einsam in London, ihm fehlt seine Frau. Mit Xenia ist er nur über Telefon in Kontakt und so versucht er, mit viel Arbeit seiner Einsamkeit zu entkommen und sich abzulenken. Endlich ist es soweit. Xenia kann nach London kommen, der Flug ist gebucht. Doch Xenia tritt den Flug nicht an. Klausen wird von dieser Situation völlig überrascht. Sie kommt für ihn gänzlich unerwartet. Er kann nicht verstehen, warum seine Frau ihm nicht wie geplant gefolgt ist und er versucht, sie zu kontaktieren. Anfangs bleiben alle 7 Freitag, 2. Oktober 2020 Telefonate unbeantwortet, doch dann meldet sich unter der Nummer seiner Frau die Stimme eines fremden Mannes. Verstört und beunruhigt bucht Klausen einen Flug zurück nach Deutschland. Er möchte in einem persönlichen Gespräch die Situation zwischen Xenia und sich klären. Der Ausbruch eines Vulkans auf Island, der ganz Europa in eine Aschewolke hüllt, macht seinen Plan zunichte. Alle Flüge werden abgesagt. Klausen sitzt in London fest. Er kann nichts tun, um die Situation zu ändern, er muss einfach abwarten. Mit viel Zeit, den Konflikt mit seiner Frau zu überdenken, wird ihm nach und nach bewusst, wie sehr er durch seine Fixierung auf seine Karriere Xenia vernachlässigt hat. Um sich von seinen Sorgen abzulenken, besucht er schließlich eine Vorführung der Oper ,,Othello" von Shakespeare. Der Besuch der Oper hilft jedoch nicht, im Gegenteil: unter dem Eindruck des Stückes kreisen seine Gedanken immer stärker und stärker um das Problem mit seiner Frau, steigern sich drastisch und eskalieren schließlich in massiven Wahnvorstellungen von einem Treuebruch Xenias. Seine absurden Gedanken spielen zu guter Letzt völlig verrückt, ob wegen des Stresses oder einer psychischen Labilität ist der Wirtschaftsjournalist bald nicht mehr in der Lage, seine Fantasien von der Realität zu trennen. Eines erkennt er jedoch trotz seiner seelischen Instabilität: Seine Frau und er haben sich durch seine Gleichgültigkeit in den letzten Jahren entfremdet. Xenia hat sich in ihrer alten Heimat ein eigenes Leben, eigene Freunde und Bekannte geschaffen und legt auf ihr altes Leben mit ihm gemeinsam keinen Wert mehr, was sie klausen ganz deutlich durch ihre Weigerung, ihm nach London zu folgen, zeigt. Klausen, immer noch in seiner abstrakten Gedankenwelt gefangen, vernachlässigt immer mehr seine Arbeit. Dadurch bekommt der Wirtschaftsjournalist immer größere Schwierigkeiten. Erst mit allen Kollegen, dann mit seinen Chefs in London. Schließlich lässt sich Klausen freiwillig noch einmal versetzen, diesmal nach Island, dm Land, dessen Vulkanausbruch seine Rückkehr nach Berlin unmöglich gemacht hat. Hier bricht der Autor Hartmut Lange die Erzählung einfach ab. Der Leser erfährt nicht, wie sich die Beziehung Klausens zu seiner Frau Xenia entwickelt oder wie sie endet. Die Geschichte um Gottfried Klausen endet mit ein paar vagen Vermutungen des Erzählers, wie sich der Protagonist der Novelle Gottfried Klausen verhalten könnte, es wird sogar eine Straftat in naher Zukunft angedeutet. 8