Analyse der Fabel "Der Affe und der Löwe"
Die Fabel "Der Affe und der Löwe" von Gottlieb Konrad Pfeffel aus dem Jahr 1766 thematisiert die Problematik des unreflektierten Nachahmens von Herrschern. Die Geschichte beginnt damit, dass sich der Löwe, der König der Tiere, ein Bein bricht und fortan humpelt. Als ein Affe, der Hofpoet, ebenfalls humpelnd erscheint, reagiert der Löwe verärgert. Der Affe erklärt sein Verhalten als Ausdruck von Treue und Patriotismus, was den Löwen so erzürnt, dass er dem Affen tatsächlich ein Bein bricht.
Highlight: Die Fabel kritisiert das blinde Nachahmen von Machthabern und ermutigt zu eigenständigem Denken, ein zentrales Thema der Aufklärung.
Die literarische Form der Fabel ist hier besonders interessant:
- Sie ist in Gedichtform verfasst, mit zwei Strophen zu 9 und 10 Versen.
- Der Jambus wird als Versmaß verwendet, was dem Gedicht einen rhythmischen Fluss verleiht.
- Verschiedene Reimschemata (umarmender Reim, Paarreim, Kreuzreim) unterstreichen die Gegensätze zwischen Löwe und Affe.
Definition: Jambus: Ein Versfuß, bei dem auf eine unbetonte eine betonte Silbe folgt.
Die Erzählperspektive ist neutral, ohne lyrisches Ich, was die Objektivität der Darstellung erhöht und den Fokus auf die wesentlichen Ereignisse lenkt. Die Sprache ist altertümlich und einfach gehalten, um ein breites Publikum anzusprechen.
Vocabulary: Personifikation: Die Zuschreibung menschlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen zu Tieren oder unbelebten Dingen.
Die wörtliche Rede in der zweiten Strophe verstärkt die Personifikation der Tiere und ermöglicht es dem Leser, sich besser in die Charaktere hineinzuversetzen.