Der Roman "Der Richter und sein Henker" von Friedrich Dürrenmatt ist ein komplexer Kriminalroman, der die moralischen Grenzen von Recht und Gerechtigkeit auslotet.
Die Handlung dreht sich um Kommissär Bärlach, der den Mord an seinem Kollegen Schmied aufklären muss. Während der Zusammenfassung der Kapitel 1-10 wird deutlich, dass Bärlach einen jahrzehntealten Kampf mit seinem Gegenspieler Gastmann führt. Die Charakterisierung der Hauptfiguren zeigt den todkranken Bärlach als moralisch ambivalenten Ermittler, der am Ende Gastmann durch seinen "Henker" Tschanz zur Strecke bringen lässt.
In Dürrenmatts anderem bedeutenden Werk "Die Physiker" stehen die Charakterisierungen der drei Hauptfiguren Möbius, Einstein und Newton im Mittelpunkt. Möbius Charakterisierung zeigt einen brillanten Wissenschaftler, der sich zum Schutz der Menschheit in eine psychiatrische Anstalt zurückgezogen hat. Die Figurenkonstellation wird bestimmt durch das Spannungsfeld zwischen den drei vermeintlich wahnsinnigen Physikern und der Anstaltsleiterin Mathilde von Zahnd. Die Charakterisierung des Inspektors Richard Voss enthüllt dessen verzweifelte Suche nach der Wahrheit hinter den mysteriösen Krankenschwestermorden. Die komplexe Interpretation beider Werke offenbart Dürrenmatts kritische Auseinandersetzung mit Moral, Verantwortung und den Grenzen menschlicher Erkenntnis. Während "Der Richter und sein Henker" die Frage nach Gerechtigkeit jenseits des geschriebenen Rechts stellt, thematisiert "Die Physiker" die ethische Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter.