Franz' Auseinandersetzung mit der NS-Propaganda
Die Konfrontation mit der NS-Propaganda wird durch rhetorische Fragen und die Wiederholung des Wortes "aber" verdeutlicht. Diese sprachlichen Mittel zeigen Franz' wachsende Ablehnung der nationalsozialistischen Ideologie. Der Roman wurde 2012 veröffentlicht, beschreibt aber eindringlich die erdrückende Atmosphäre der 1930er Jahre.
Die Pressemitteilungen werden in Parataxen dargestellt – kurze, aneinandergereihte Sätze, die Beengung, Angst und Hektik vermitteln. Diese Struktur spiegelt die überwältigende Präsenz der Propaganda wider. Die Personifikation "gedrucktes Geschrei" unterstreicht die Aggressivität der NS-Medien und ihre manipulative Kraft.
Franz' Entwicklung zum Erwachsenen zeigt sich in seiner Fähigkeit, den Tabakladen eigenständig zu führen. Gleichzeitig durchläuft er einen inneren Reifeprozess, indem er beginnt, die Propaganda kritisch zu hinterfragen. Der Traumzettel und Franz' Beziehung zu Wien symbolisieren seine Verbundenheit mit dem wahren Charakter der Stadt jenseits der NS-Herrschaft.
Am Ende des Auszugs betrachtet Franz Wien aus der Ferne und erkennt die Diskrepanz zwischen der propagierten Größe und der tatsächlichen Situation. Seine Beziehung zwischen innerer und äußerer Welt verdeutlicht seinen Heilungsprozess nach Ottos Tod und seine wachsende politische Bewusstwerdung.
💡 Prüfungstipp: Achte auf die Entwicklung Franz' vom naiven Jugendlichen zum kritischen Beobachter. Diese Charakterentwicklung macht "Der Trafikant" zu einem klassischen Adoleszenzroman und ist häufig Gegenstand in Klausuren und materialgestütztem Schreiben.