Die Verhaftung von Otto Trsnjek und ihre Folgen
In diesem kritischen Abschnitt des Romans "Der Trafikant" entfaltet sich eine dramatische Wendung in der Beziehung zwischen Franz und Otto Trsnjek. Die nächtliche Ruhe wird durch einen beunruhigenden Lärm gestört, der Franz aus seinem Schlaf reißt. Was folgt, ist eine erschütternde Entdeckung der verwüsteten Trafik, die das Leben beider Hauptfiguren fundamental verändert.
Hervorhebung: Die antisemitischen Schmierereien und die Verwüstung der Trafik markieren einen Wendepunkt in der Geschichte und symbolisieren die zunehmende Bedrohung durch den Nationalsozialismus.
Die Beschreibung der Verwüstung ist detailliert und erschreckend: Glassplitter bedecken den Boden, ein Gemisch aus verschiedenen Gerüchen - altes Fleisch, Exkremente und Blut - erfüllt den Raum. Besonders erschütternd sind die antisemitischen Parolen, die über die Eingangstür geschmiert wurden. Otto Trsnjek, dessen jüdische Herkunft nun zum Verhängnis wird, versucht gemeinsam mit Franz, die Spuren der Verwüstung zu beseitigen.
Der Höhepunkt der Szene erreicht seinen tragischen Moment, als drei Männer in der Trafik erscheinen und Trsnjek unter dem fadenscheinigen Vorwand verhaften, er vertreibe pornografisches Material. Franz' verzweifelte Versuche, seinen Mentor zu schützen, indem er die Verantwortung für die angeblich verbotenen Zeitungen übernehmen will, bleiben erfolglos. Die Hilflosigkeit und Ohnmacht des jungen Franz werden in dieser Szene besonders deutlich.