"Die Leiden des jungen Werther" ist einer der bedeutendsten Briefromane der deutschen Literatur, der 1774 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst wurde.
Der Roman erzählt die Geschichte des jungen Werther, der sich in die bereits verlobte Lotte verliebt. Die Charakterisierung der Hauptfigur zeigt einen gefühlsbetonten, künstlerisch begabten jungen Mann, der sich nicht in die bürgerliche Gesellschaft einfügen kann. Die Handlung entwickelt sich durch Werthers Briefe an seinen Freund Wilhelm, in denen er seine wachsende Verzweiflung über seine aussichtslose Liebe zu Lotte dokumentiert. Die Analyse der einzelnen Briefe offenbart eine zunehmende emotionale Intensität, die schließlich in Werthers Selbstmord gipfelt.
Das Werk ist charakteristisch für die literarische Epoche des Sturm und Drang, in der das Gefühl über die Vernunft gestellt wird. Die Themen des Romans umfassen die Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Gefühl und Vernunft sowie die unerfüllte Liebe. Besonders bedeutsam ist der Brief vom 22. Mai, der Werthers Naturverbundenheit und sein pantheistisches Weltbild verdeutlicht. Die Analyse des Werks zeigt auch die revolutionäre Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte, da es erstmals die subjektiven Gefühle und das persönliche Erleben in den Mittelpunkt stellt. Der Roman löste eine Welle der Begeisterung aus und führte zum sogenannten "Werther-Fieber", das sogar eine Reihe von Nachahmungsselbstmorden zur Folge hatte. Die Zusammenfassung des ersten Teils zeigt bereits die sich anbahnende Tragödie, während der zweite Teil die unausweichliche Katastrophe beschreibt.