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Die Marquise von O... - Heinrich von Kleist

8.10.2020

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Heinrich von Kleist - Die Marquise von O... (1808)
Einleitung:
Die Novelle ,,Die Marquise von O..." wurde von Heinrich von Kleist geschriebe
Heinrich von Kleist - Die Marquise von O... (1808)
Einleitung:
Die Novelle ,,Die Marquise von O..." wurde von Heinrich von Kleist geschriebe
Heinrich von Kleist - Die Marquise von O... (1808)
Einleitung:
Die Novelle ,,Die Marquise von O..." wurde von Heinrich von Kleist geschriebe
Heinrich von Kleist - Die Marquise von O... (1808)
Einleitung:
Die Novelle ,,Die Marquise von O..." wurde von Heinrich von Kleist geschriebe

Heinrich von Kleist - Die Marquise von O... (1808) Einleitung: Die Novelle ,,Die Marquise von O..." wurde von Heinrich von Kleist geschrieben und erschien im Jahr 1808. Die Geschichte spielt in Italien zur Zeit des zweiten Koalitionskrieges gegen Napoleon. Die verwitwete Marquise von O... wurde nach der Vergewaltigung des Graf F... schwanger. Über eine Zeitungsannonce suchte sie den bis dahin unbekannten Vater. Der Graf F... gestand seine Schuldtat und die Marquise von O... heiratete ihn, verzieh ihm seine schreckliche Tat jedoch erst Jahre später. Inhaltliche Zusammenfassung: In einer Zeitungsannonce erklärte die junge Marquise Julietta von O..., dass sie, ohne es mitbekommen zu haben schwanger geworden sei. Der unbekannte Vater wird gebeten sich zu melden, damit die Marquise diesen aus Rücksicht auf die Familie heiraten kann. Die Marquise lebte seit dem Tod ihres ersten Mannes mit ihren zwei Kindern bei ihren Eltern, dem Kommandanten von G... und seiner Frau. Die Zitadelle (Festung) der Familie wurde während des Krieges von russischen Soldaten erobert. Diese verschleppten die Marquise und wollten sie vergewaltigen. Der russische Graf F... rettete die Marquise jedoch vor der Vergewaltigung durch die Soldaten und brachte sie in den Palast, wo sie ohnmächtig wurde. (An dieser Textstelle befindet sich ein ,,Gedankenstrich", welcher die Vergewaltigung der Marquise von dem Graf F... andeutet.) Der Marquise erschien der Graf F... wie...

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Alternativer Bildtext:

ein Engel. Der Graf F... kehrte in den Krieg zurück und wurde verwundet. Einige Zeit später reiste der Graf F... geheilt von seinen Verletzungen zur Marquise zurück und verlangte diese zu heiraten, um seinen Seelenfrieden wiederherzustellen und weil er von der Marquise angetan war. Die Marquise lehnte den Heiratsantrag ab, woraufhin der Graf F... erneut abreiste. Als die Marquise ihre Schwangerschaft bemerkte und auch ein Arzt diese bestätigte, wurde die Marquise von ihren Eltern verstoßen. Gemeinsam mit ihren Kindern zog sich die Marquise auf ihren Landsitz in V... zurück, wo sie sich der Erziehung der Kinder widmete. Wenige Zeit später veröffentlichte die Marquise die anfangs erwähnte Zeitungsannonce. Als der Graf F... von dieser hörte, kehrte er zur Marquise zurück und machte ihr einen zweiten Heiratsantrag, welchen die Marquise allerdings erneut ablehnte. Die Frau von G... bedauerte den Verstoß ihrer Tochter sehr und testete mit einer List die Unschuld der Marquise. Daraufhin kam es zur Versöhnung der Familie und zu einer inzestuösen Versöhnung zwischen der Marquise und ihrem Vater. Die Mutter beobachtete diese Versöhnungsszene griff allerdings nicht in diese ein. Der vermeintliche Vater (Marquise Vergewaltiger) sollte die Marquise im Haus der Familie treffen. Als der Graf F... erschien, wendete sich die Marquise entsetzt ab und beschimpfte ihn als einen Teufel. Nur um ihrem Versprechen gerecht zu werden, heiratete sie den Graf F.... Die Beiden lebten getrennt und sahen sich erst bei der Taufe des Sohnes wieder. Wegen seines tadellosen Verhaltens wurde der Graf F... langsam in die Familie aufgenommen und schließlich verzieh die Marquise dem Grafen. Themen der Novelle: In der Novelle ,,Marquise von O..." thematisiert Heinrich von Kleist vor allem zwei Aspekte, die auch heute noch ihre Aktualität haben. ● ● Emanzipation der Frau - Kleist thematisiert die Emanzipation der Frau anhand der charakterlichen Entwicklung der Marquise von O.... Diese erfüllt anfangs alle Klischees der damals typischen Hausfrau. Nach dem Verstoß durch ihren Vater widersetzt sie sich jedoch und zeigt Selbstbestimmung. Auch die Veröffentlichung der Zeitungsannonce ist ein Zeichen für die Emanzipation der Marquise. Am Ende der Novelle verfällt die Marquise allerdings wieder in eine typische Rolle. Dies kann eventuell als Kritik an der Emanzipation gedeutet werden. Gesellschaftskritik - Das zweite zentrale Thema ist die Gesellschaftskritik, sowie die Stellung des Individuums in der Gesellschaft. Es wird an Autoritäten wie die des Vaters geäußert, sowie die Doppeldeutigkeit und Heuchelei in der Familie. Nach außen erscheint die Familie normal, tatsächlich gibt es aber Inzest und Verstöße in der Familie. Ebenso wird der Umgang mit unehelichen Kindern kritisiert. Aufbau der Novelle: ,,Die Marquise von O..." ist eine typische Novelle, welche die Erwartungen an die Gattung Novelle mustergültig erfüllt. Im Zentrum der Novelle steht ein ,,unerhörtes Ereignis", die Zeitungsannonce, es gibt eine geschlossene Form, nur wenige Personen und den typischen Spannungsverlauf einer Novelle. Die Exposition stellt der Kampf um die Zitadelle dar. Die Verwicklung ist durch das Treiben im Haus des Kommandanten dargestellt. Der erste Wendepunkt ist der Beschluss der Marquise ein zweites Mal zu heiraten. Mit der Zeitungsannonce nimmt die Spannung weiter zu. Den Höhepunkt stellt das Geständnis des Graf F... dar, sein erneuter Heiratsantrag wird jedoch abgelehnt, was die Retardation darstellt. Der zweite Wendepunkt äußert sich im Jawort der Marquise. Die Katastrophe/das glückliche Ende ist die Eheschließung. Auf den ersten Blick sieht das Ende nach einem glücklichen Ende aus, jedoch fügt sich die Marquise wieder dem damaligen Bild der Frau. Die Emanzipation der Marquise scheitert. ● Charaktere: Die vier wichtigsten Charaktere in der Novelle sind die Marquise, ihr Vater der Kommandant von G..., ihre Mutter und der Graf F...: Marquise von O... - Marquise Julietta von O... stammt aus einer sehr guten Familie und ist wohlerzogen. Sie hat mit ihrem verstorbenen Ehemann dem Marquis von O... zwei Kinder. Deren Erziehung sowie die Repräsentation ihres Hauses/ihrer Familie sind ihre Hauptanliegen. Obwohl sie nach dem Tod ihres Mannes schwor keine zweite Ehebindung einzugehen, verspricht sie in der Zeitungsannonce ihren Vergewaltiger zu heiraten. Dies ist einerseits eine Handlung, die auf die Emanzipation hinweist, andererseits aber auch das Gegenteil, denn die Zeitungsannonce ist zwar etwas sehr Unerhörtes, jedoch tut die Marquise diesen Schritt, um den Ruf der Familie zu retten. Der Marquise sind die Werte Ehrlichkeit, Pflichterfüllung und Treue sehr wichtig. ● ● ● Der Graf F... ist ein russischer Offizier, der die Marquise bei der Eroberung der Zitadelle vor einer Vergewaltigung der Soldaten rettet. Der Marquise erscheint der Graf wie ein Engel. Wenig später wird die Marquise jedoch ohnmächtig und der Graf vergewaltigt sie.. dieser Szene wird klar, dass der Graf durchaus standesbewusst ist. Er ist ein höflicher und gebildeter Mann, weshalb er die Vergewaltigung der Marquise wiedergutmachen will, indem er sie heiratet. Die Marquise lehnt mehrfach ab, er bleibt jedoch beharrlich und entschlossen, wodurch es letztendlich zur Hochzeit kommt. Kommandant von G... - Lorenzo von G... ist Kommandant einer Zitadelle und Vater der Marquise von O.... Als Oberhaupt der Familie repräsentiert er die Ständegesellschaft. Ihm ist das Wertesystem der Gesellschaft wichtig, er setzt sich für die Werte Fleiß, Enthaltsamkeit und Keuschheit ein. Somit hatte er keine andere Wahl als seine Tochter zu verbannen, als er von der Schwangerschaft erfuhr. Er reagierte übermäßig emotional auf die Verbannung, was darauf hindeutet, dass ihn die Verbannung innerlich schmerzte. Dies wird spätestens bei der Verwöhnungsszene deutlich. Nach außen hin hält Herr von G... das Bild vom Patriarchat der Familie aufrecht, jedoch wird an mehreren Textstellen klar, dass seine Frau die Fäden in der Hand hat. Außerdem begeht er Inzest mit seiner Tochter, beides war damals skandalös. Frau von G... - Die Frau von G... ist verheiratet mit dem Kommandanten von G... und Mutter der Marquise von O.... Frau von G... ist eine liebende Mutter und gute Ehefrau zu gleich, denn ihr ist der Ruf der Familie wichtig, gleichzeitig ist sie aber auch bereit ihrer Tochter verzeihen. Oft widersetzt sie sich geschickt den Anweisungen ihres Mannes, sodass er überhaupt nicht merkt, dass er beeinflusst wird. Sie beobachtet den Inzest zwischen Vater und Tochter, greift jedoch bewusst nicht ein. Der Gedankenstrich: Kurz nachdem der Graf F... die Marquise vor den Soldaten gerettet hatte, wurde die Marquise ohnmächtig und es gab eine bewusste Auslassung einer Textstelle durch den Autor: ,,Hier - traf er [...]" Der Leser bleibt dadurch ein Stückweit im Ungewissen und erfährt erst später endgültig von der Vergewaltigung. Die Auslassung kann allerdings auch andeuten, dass die Marquise die Vergewaltigung verdrängt hat. Vater-Tochter-Versöhnungsszene: Während der durch die Mutter inszenierten Versöhnung zwischen Vater und Tochter kam es zu einem inzestuösen Verhalten. Die Marquise saß auf dem Schoß des Vaters und sie küssten sich. Die Versöhnung geschieht fast ausschließlich auf körperlicher Ebene. Die Mutter beobachtete die Versöhnung, griff jedoch nicht in diese ein. In dieser Szene wird die Gesellschaft kritisiert, indem die Doppeldeutigkeit und Heuchelei in der Familie aufgedeckt wird. Kleist gewährt einen Einblick hinter die Kulissen des Adels, nach außen bemühen sich die Familien um einen guten Ruf, während innerhalb der Familien einiges falsch lauft. Der Schwan im Fiebertraum - ein zentrales Bild: Als die Mutter den Graf F... nach seiner Verletzung/Krankheit fragte, erzählte der Graf, dass er im Fiebertraum immer die Vorstellung der Marquise mit einem Schwan aus seiner Kindheit verwechselt hatte. Der Graf hatte den Schwan mit Kot beworfen (= Vergewaltigung), woraufhin der Schwan untergetaucht sei und rein aus der Flut wieder emporgekommen (= Marquise Selbstbestimmung). Der Schwan sei auf feurigen Fluten (= Leidenschaften des Grafen) geschwommen und wenn er Thinka (= die Reine) gerufen hatte, sei dieser nicht gekommen. In dieser Textstelle wird deutlich, dass der Graf der Vergewaltiger der Marquise ist und die Schuldgefühle des Grafen werden deutlich. Epochen: ,,Die Marquise von O..." hat Merkmale der Aufklärung, Weimarer Klassik und der Romantik. Keine dieser Merkmale werden konsequent durchgesetzt, weshalb das Werk keiner Epoche vollständig zugeordnet werden kann. ,,Die Marquise von O..." gilt als epochenunabhängiges Werk. Merkmale der Klassik sind beispielsweise: Harmonie -> Versöhnung. Merkmale der Romantik: Flucht ins Innere -> Gefühlswelt der Marquise. Der distanzierte Schreibstil ist für alle drei Epochen untypisch.