Friedrich Dürrenmatt - Biografie und "Die Physiker"
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen geboren und wuchs in einem protestantischen Elternhaus auf. Sein Vater Reinhold Dürrenmatt war bis 1935 als Pfarrer tätig. Dürrenmatt galt als Einzelgänger und studierte Philosophie, Germanistik und Naturwissenschaften. 1947 heiratete er eine Schauspielerin. Am 14. Dezember 1990 verstarb er in Neuchâtel.
Highlight: Dürrenmatts beruflicher Werdegang war geprägt von seinem Interesse an Philosophie und Naturwissenschaften, was sich später in seinen Werken widerspiegelte.
In seiner Jugend zog Dürrenmatt 1935 mit seiner Familie nach Bern um. Bis 1937 besuchte er das Freie Gymnasium. Während sein Vater wollte, dass er Theologie studiert, strebte Dürrenmatt zunächst eine Karriere als Maler an. Seine Mutter schickte einige seiner Malereien an Eduard Wyss, einen Altphilologen an der Kantonschule Zürich.
Vocabulary: Altphilologe - Ein Wissenschaftler, der sich mit den alten Sprachen und Kulturen, insbesondere des antiken Griechenlands und Roms, beschäftigt.
Dürrenmatts bekanntestes Werk "Die Physiker" ist eine Komödie, die 1961 entstand. Sie wird der Epoche der Gegenwartsliteratur bzw. der Literatur der Postmoderne zugeordnet. Das Stück spielt in einer psychiatrischen Klinik und handelt von drei Physikern: Möbius, Beutler (der sich für Newton ausgibt) und Ernesti (der sich für Einstein ausgibt). Die Ärztin Mathilde von Zahnd spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Handlung erstreckt sich über einen Tag.
Definition: Postmoderne - Eine kulturelle und geistige Strömung, die sich durch Skepsis gegenüber großen Erzählungen und absoluten Wahrheiten auszeichnet.
Die Zusammenfassung des Werks zeigt, dass Inspektor Voß die Mörder nicht verhaften kann. Möbius' Ex-Frau hat einen neuen Mann, den Missionar Rose. Möbius und Schwester Monika entwickeln Gefühle füreinander, aber er weist sie zurück. Im zweiten Akt offenbaren die Physiker ihre wahren Identitäten und Absichten. Es stellt sich heraus, dass Möbius seine Theorien erfunden hat, um für verrückt gehalten zu werden und die Menschheit vor gefährlichem Wissen zu schützen.
Charakterisierung: Möbius wird als selbstloser und verantwortungsbewusster Wissenschaftler dargestellt, der große persönliche Opfer bringt, um die Menschheit zu schützen.
Die Ironie des Stücks liegt darin, dass am Ende die Ärztin Mathilde von Zahnd alle Dokumente kopiert und eine Firma gegründet hat, um Möbius' Theorien umzusetzen. Das Werk thematisiert die Verantwortung der Wissenschaft und die möglichen Konsequenzen von Erfindungen, die die Menschheit vernichten könnten.
Interpretation: Dürrenmatt charakterisiert in "Die Physiker" die Verfassung der Menschen im Kalten Krieg und stellt die ethischen Dilemmata der Wissenschaft in den Mittelpunkt.