Ein Schauspiel von fünf Akten, herausgegeben von Friedrich Schiller, zweite verbesserte Auflage. Frankfurt und Leipzig, bei Tobias Löffler, 1782.
Werk: Schiller Die Räuber
Thema: Charakterisierung
Klasse: WG 12.1
Schule: Wirtschafts-Gymnasium an der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim
Fach: Deutsch
Verfasser der Hausarbeit: Ramona
Fachlehrer: OSR. Schenck
Charakterisierung Karl
1. Einleitung
Friedrich Schiller schuf in seinem Schauspiel „Die Räuber" einen Helden, der eine Verwandlung vom tugendhaften Manne in einen gesetzesbrecherischen Räuber durchlebt. Die Veränderung seines Gerechtigkeitssinns in das eines brutalen Richters treibt ihn zu immer schlimmeren Taten an. In dieser Hausarbeit werde ich der Verwandlung seines Lebens auf den Grund gehen.
3. Charakterisierung
3.1 Karls Charakteristik durch Franz
Karl ist der ältere der beiden Brüder und somit der alleinige Erbe vom Grafen Moor und ist somit gut versorgt. Der mutige, lebensfreudige und selbstständige Karl ist der Liebling des Vaters und bekommt seine ganze Zuwendung. Er lebt seinen Freiraum, den er vom Vater erhält, großzügig aus. Karl ist ein aufgeweckter Junge, der mit anderen Kindern herum tollt, auf Bäume klettert, über Flüsse springt und Mädchen nachsteigt. Er meidet zwar die Kirche und alle religiöse Literatur, jedoch gibt er den Bettlern großzügig auch Geld aus nicht christlicher Überzeugung. Ihn interessieren Abenteuerbücher sowie „Werke berühmter Helden" 1.
Graf Moor ist davon überzeugt, dass Karl nur gute Eigenschaften besitzt, die ihn „zu einem großen, großen Manne machen [würden]" 2, obwohl Franz ihn warnt, dass Karl „noch [alle] in Elend und Schande stürzen [werde]" 3. Karls „feurige[r] Geist" seine „Weichheit des Gefühls" und „Offenheit" 4 gefallen dem Vater sehr.
3.2 Karl - der verwöhnte Erstgeborene
Karl werden offensichtlich keine Grenzen gezeigt. Er wird vom Vater, im Gegensatz zu Franz, immer bevorzugt. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass sich Franz vom Vater benachteiligt fühlt.
Als Student kann Karl sein ungezogenes Verhalten auch nicht lassen. Er trinkt viel, duelliert sich, macht Schulden und sorgt für einen stadtweiten Aufstand. Im Laufe der Geschichte gibt Karl zu, dass die Vorwürfe, die Franz im gefälschten Brief angibt, doch einen wahren Hintergrund haben. Ebenso wie der Vater ist auch Amalia Karl „kritiklos zugetan“5. Karl zeigt ein natürliches und menschliches Verhalten. Dies ist ein genauer Gegensatz zu dem, was wir von Franz erfahren haben.
3.3 Karls Rebellion gegen den eigenen Vater
Karl sehnt sich nach seiner Geliebten und nach der idyllischen Jugend, die er früher hatte. Aus diesem Grund schreibt er seinem Vater einen Brief, in dem er ihn um Verzeihung bittet. Karl ist schon vor der Antwort des Vaters davon überzeugt, dass er ihm unverzüglich verzeiht. Jedoch kommt es anders als erwartet. Karls Brief wird von seinem Bruder abgefangen. Franz erzählt dem Vater zwar von dem Brief und dessen Inhalt, jedoch schreibt er nicht die Worte des Vaters nieder, sondern seine eigenen. Durch diesen gefälschten Brief soll Karl weis gemacht werden, der Vater wolle ihn nicht mehr sehen und werde ihm auch nicht verzeihen. Da Karl keine Ahnung von Franz' s Intrige hat, glaubt er dem gefälschten Brief und schwört Rache. Der Verrat des Vaters greift ihn an. Er fühlt sich als Opfer und sagt der ganzen Menschheit den Kampf an: „Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit"6. „Ich habe keinen Vater mehr, ich habe keine Liebe mehr, und Blut und Tod soll mich vergessen lehren, dass mir jemals etwas teuer war".7
3.4 Karl - der gute Rebell
Razmann ist davon überzeugt, Karl sei ein guter Räuber. Er mordet nicht um des Geldes willen. Er verschenkt seine Beute an Menschen, die seine Hilfe benötigen. Alle Aktionen, die er durchführt, dienen dem Zweck, sich zu rächen und seine vermeintliche Ehre wiederherzustellen.
Weiterführende Forschung und Interpretation ist notwendig, um vollständig zu verstehen, wie sich Karl entwickelt und welche Rolle er in der Geschichte spielt. Es ist klar, dass Karl eine komplexe und vielschichtige Figur ist, die wichtige Textstellen und Charaktereigenschaften aufweist. Jetzt ist es an der Zeit, sich weiter mit "Die Räuber" zu befassen und die verschiedenen Facetten von Karl und den anderen Figuren zu entdecken.