Die steinigenden Argumente (1896) - Ein Gedicht der Arbeiterbewegung
Das Gedicht "Die steinigenden Argumente" aus dem Jahr 1896 ist ein prägnantes Beispiel für die Arbeiterbewegung Deutschland 19. Jahrhundert. Es spiegelt die Frustration und den Zorn der Arbeiterklasse gegenüber den herrschenden Mächten wider.
Sprachliche Merkmale
Das Gedicht zeichnet sich durch seine zugängliche Umgangssprache aus, die bewusst auf gehobene Ausdrücke verzichtet. Es verwendet stark negative Formulierungen wie "Hohn und Spott" und "dumme Bauern", um die Wut der enttäuschten Demokraten zum Ausdruck zu bringen.
Highlight: Die Verwendung von Umgangssprache macht das Gedicht für die breite Masse der Arbeiter verständlich und zugänglich.
Die Sprache konzentriert sich mehr auf den kognitiven Inhalt und den Appell als auf bildhafte oder sinnliche Beschreibungen. Die Sätze sind einfach strukturiert, meist nach dem Schema Subjekt-Prädikat-Objekt, was der natürlichen Sprechweise entspricht.
Formale Struktur
Das Gedicht ist in der Form einer Volksliedstrophe verfasst, bestehend aus reimenden Vierzeilern. Diese Form war den Menschen aus Volksliedern vertraut und erleichterte das Einprägen und Weitergeben des Inhalts.
Example: Die Volksliedstrophenform ermöglichte es, das Gedicht leicht zu merken und mündlich zu verbreiten, was in der Zeit vor Massenmedien von großer Bedeutung war.
Inhaltliche Analyse
Das Gedicht richtet eine scharfe Anklage gegen drei Hauptinstanzen der Macht:
- Den Kapitalismus
- Den Staat
- Gott/Religion/Kirche
Diese werden als ausbeuterische Kräfte dargestellt, die die arbeitende Bevölkerung für ihren eigenen Profit ausnutzen.
Definition: Die Arbeiterbewegung Industrialisierung war eine soziale Bewegung, die sich gegen die Ausbeutung der Arbeiterklasse während der industriellen Revolution richtete.
Das Gedicht suggeriert, dass diese drei Mächte eine "Dreieinigkeit der Unterdrückung, des Machtmissbrauchs und der Ausbeutung" bilden. Dies ist eine bewusste Anspielung auf die christliche Vorstellung der Heiligen Dreieinigkeit und stellt somit eine provokante Gotteslästerung dar.
Vocabulary: Was zählt unter Gotteslästerung? In diesem Kontext wird die Gleichsetzung der christlichen Dreieinigkeit mit ausbeuterischen Mächten als Gotteslästerung verstanden.
Das letzte Reimpaar des Gedichts enthält eine besonders schockierende Gotteslästerung, die den Höhepunkt der Kritik darstellt.
Quote: "Was denkt ihr in euren Herzen?" Diese rhetorische Frage im Gedicht fordert die Leser oder Hörer auf, über die dargestellten Missstände nachzudenken und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Insgesamt reflektiert das Gedicht die Lebensbedingungen der Arbeiter im 19. Jahrhundert und ist ein wichtiges Dokument der Arbeiterbewegung 20. Jahrhundert, das die Kontinuität des Arbeiterkampfes vom 19. ins 20. Jahrhundert verdeutlicht.