"Die Welle" ist ein bedeutendes literarisches Werk, das die Entstehung faschistischer Strukturen im Schulkontext thematisiert.
Die Geschichte dreht sich um ein soziales Experiment des Geschichtslehrers Ben Ross, der seinen Schülern die Mechanismen des Nationalsozialismus praktisch demonstrieren möchte. Im Zentrum steht Laurie Saunders, eine engagierte Schülerin und Chefredakteurin der Schülerzeitung. Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung von einer anfänglichen Befürworterin zu einer kritischen Beobachterin der Bewegung "Die Welle". Ihre Charakterisierung zeigt eine intelligente, selbstbewusste Jugendliche, die durch ihre journalistische Arbeit die negativen Auswirkungen des Experiments aufdeckt.
Das Werk gliedert sich in wichtige Kapitel, wobei besonders die Zusammenfassung Die Welle Kapitel 3 und Kapitel 13 zentrale Wendepunkte darstellen. Die Bewegung wächst unter den Prinzipien "Macht durch Disziplin" und entwickelt eine eigene Dynamik, die zunehmend bedrohliche Züge annimmt. Für den Unterricht stehen verschiedene Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, darunter Arbeitsblätter und Begleitmaterial, die eine tiefgehende Analyse ermöglichen. Die Geschichte verdeutlicht eindrucksvoll, wie schnell sich autoritäre Strukturen entwickeln können und welche Rolle dabei Gruppendynamik und sozialer Druck spielen. Besonders die Charakterisierung David zeigt exemplarisch, wie Einzelpersonen von der Bewegung vereinnahmt werden können. Das Werk eignet sich hervorragend für den Einsatz im Ethik-Unterricht und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für Diskussionen über Demokratie, Faschismus und Gruppenzwang.