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Ein netter Kerl Kommunikationsanalyse

23.5.2021

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„Ein netter Kerl" Kurzprosa Analyse
Kommunikation, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung sind in den Augen vieler
Menschen der Schlüssel
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„Ein netter Kerl" Kurzprosa Analyse Kommunikation, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung sind in den Augen vieler Menschen der Schlüssel zu einer gesunden Familien-Beziehung. Die Kurzgeschichte „Ein netter Kerl", von Gabriele Wohmann, veröffentlicht im Jahr 1978 beschäftigt sich mit diesen Werten innerhalb einer Familie und kritisiert somit gleichzeitig die Macht von Gruppendynamik sowie den Mangel an- bzw. das falsche Kommunikationsverhalten in Familien, und welche Auswirkungen diese auf Einzelpersonen haben kann. Sie handelt von einer Familie, die sich nach dessen Aufenthalts über den Freund einer ihrer Töchter, auf Grund seines Übergewichtes lustig macht. Es ist ein belebtes Gespräch, es wird viel gelacht und es gibt immer wieder Einwürfe von den verschiedenen Personen. Später stellt sich heraus, dass sich die Tochter namens Rita, bereits mit dem jungen Mann verlobt hat, über den die Familie „gelästert" hatte, worauf hin die Stimmung umschlägt, und die Familie durch die Erkenntnis positiver Eigenschaften versucht, ihre Worte wieder gut zu machen. Der Schreibstil ist zeittypisch und Alltags-sprachlich, es wird von einem neutralen Erzähler erzählt. Man kann den Text grob in zwei Teile aufteilen. Der erste Teil erstreckt sich über die Zeilen eins bis achtundzwanzig. In diesem Abschnitt macht sich die Familie am Essenstisch ausgelassen über das Aussehen, Gewicht und Verhalten des jungen Mannes lustig. Das Kommunikationsverhalten der Familie drückt sich zum einen in der gruppenartigen Verspottung durch Kommentare...

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sowie gemeinsame „Lachanfälle" aus, durch die sich die Famili glieder geradezu gegenseitig „hochpushen", zum anderen aber durch die verständnis- und vertrauenslose Atmosphäre, die Rita lange Zeit davon abhält, ihre Beziehung zu ihrem Verlobten mit ihrer Familie zu kommunizieren. Vor Allem Ritas Schwester Nanni ist vorlaut und schreckt nicht davor zurück, ihre Meinung zu äußern. Sie macht sich lautstark über Ritas Verlobten lustig, vergleicht ihn mit einem Molch (Z. 5) sowie einer fetten Qualle (Z. 26) und bezeichnet ihn als fett, weich (Z. 9) und ekelerregend (Z.15). Ihre verbale Kommunikation drückt sich durch laute, unbeschämte, teilweise provozierende Kommentare aus, die sie durch die Wiederholung einzelner Wortteile verstärkt. Eine solche Wiederholung ist beispielsweise in Zeile neun zu erkennen. „Er ist ja so fett, so weich, so weich". Auch in Zeile 5 erwähnt sie erneut, wie weich doch seine Hand sei. Durch die mehrfache Wiederholung betont sie immer wieder ihre Abneigung zu seinem Körperbau. Doch nicht nur durch ihre verbale, sondern auch durch ihre nonverbale Ausdrucksweise, beispielsweise durch nichtsprachliche Lautäußerungen, wie das Ausstoßen eines winzigen Schreis (Z. 13), sowie das Schnauben aus ihrer Nase (Z. 9-10) sorgen sie für Spannung. Weitere Beispiele sind in Zeile 13 bis 14 auffindbar, in denen sie ihre Hände auf den Tisch wirft, sodass das Besteck auf den Teller klirren, und Zeile 25 ein Seufzen und Bauchreiben. Sie drückt damit ihre große Belustigung über sein Aussehen aber auch ihre eigenen Kommentare aus. Selbst ihre Mutter kann sich trotz ihrer anfänglichen Bemühung, auf eine sorgsame Weise mit Rita zu kommunizieren indem sie vorsichtig fragt, ob er denn gesund sei und dass er vielleicht mal Diät essen solle, (Z. 2-3), später nicht mehr zurückhalten. Sie bezeichnet ihn in Zeile sieben als recht lieb, aber doch grässlich komisch und steigt in die nonverbale, durch Lachen verursachte, Kommunikation der Familie ein. Nach der großen Welle" des Lachens fordert sie die Familie auf, über etwas anderes zu reden. Man kann das damit verbundene Wischen über ihre Augen und Lippen als „Wegwischen" des Gesprächsthemas beziehungsweise der eigentlich unhöflichen Kommentare betrachten. Ritas Vater, der den Verlobten zuvor zum Bahnhof gebracht hatte, stößt etwas später zum Familientisch hinzu, und berichtet, wie viel Angst er hatte, seinen Zug zu verpassen (Z. 16- 17). Nur Ritas Schwester Milene steht zu ihr, und sieht die positiven innerlichen und charakteristischen Eigenschaften des Jungens. Sie räumt ein, dass sie findet, er hätte etwas liebes und „insichruhendes“ (Z. 12). Sie ist die einzige, die ihrer Schwester Unterstützung und Bestätigung zeigt. Auch sie verwendet eine Wiederholung, um ihre Aussage zu bestätigen und glaubwürdiger zu machen. Dies ist in Zeile sechs erkennbar: „Aber er hat doch auch wieder was Liebes" ,,Doch, Rita. Ich finde, er hat was Liebes, wirklich". Es scheint, als wäre es sehr schwer zu glauben, dass sie „etwas Liebes" an ihm findet, denn durch die Worte ,,doch, Rita" und wirklich", möchte sie ihre Aussage zusätzlich zu der Wiederholung erneut bestätigen. Diese Vermutung bestätigt sich in Zeile 12, in der Milene erneut meint, dass sie ihn so ganz nett findet und zusätzlich das Wort „komischerweise" verwendet. Wie schon in Zeile sechs spricht sie Rita konkret mit ihrem Namen an. Doch als Rita erzählt, dass ihr Verlobter bei seiner Mutter wohne, platzen alle heraus, und selbst Milene lacht mit (Z.17). Die Erwähnung seiner kranken Mutter war ursprünglich ein Versuch Ritas, ihre Familie auf die Fürsorglichkeit und Warmherzigkeit des Jungens aufmerksam zu machen. Doch anstatt dies anzuerkennen machen sich die restlichen Familienmitglieder nur darüber lustig. Durch die Gruppendynamik, die durch das gemeinsame Lachen und „Lustigmachen" entsteht, fühlt sich Rita nur noch einsamer, unverstandener und wütender. Die psychisch bedingte, nonverbal-kommunikative Kraft, dieses gemeinsame „Lästern" entsteht, gibt den Beteiligten ein Gefühl der Gemeinschaft und Macht, der Außenstehenden jedoch das Gegenteil an Emotionen. Rita beschreibt das Lachen als eine riesige Welle, die sich vor ihr auftürmt und schließlich herabstürzt und über sie hinweg spült (Z. 20). Sie versucht ihre aufkochende Wut durch das Andrücken ihrer Fingerkuppen ihres Stuhls abzuleiten (Z. 4 sowie Zeile 11), bis das Holz sogar klebrig wird (Z. 19). Im Gegensatz zu ihren Schwestern und Eltern ist ihr Kommunikationsproblem nicht, dass sie sich zu offen und unüberlegt über ihren Freund auslässt, sondern dass sie, im Gegenteil, vorerst überhaupt nicht erwähnt, in welchem Verhältnis sie zu ihm steht. Dies erschwert die Kommunikation der Familie, und ihre Familienmitglieder machen sich unwissend über ihren Verlobten lustig. Nachdem sie verkündet hat, dass sie mit ihm verlobt ist, ändert sich ihre verbale Ausdrucksweise, sie wird lauter, fängt an zu rufen und bezeichnet ihre Verlobung ironisch als Witz, und ihren Verlobten als „Qualle", wie ihre Schwester Nanni ihn zuvor bezeichnet hatte. Sie äußert dabei körpersprachlich ihre vermeintliche Sicherheit und emotionale Stabilität. Durch das Aufrechthalten ihres Kopfes drückt sie aus, dass sie es ernst meint, und zu ihrer Liebe steht (Z. 27). Nicht nur im End Teil versucht sie durch ihre Körpersprache ihre eigentliche Unsicherheit und Wut zu unterdrücken. Schon in Zeile vier setzt sie sich gerade hin, um selbstsicher und stark zu wirken. Die Körpersprache der Familienmitglieder verändert sich nach der Verkündung, dass sie verlobt ist enorm. Somit ändert sich auch die verbale und nonverbale Kommunikation. Die Familie isst plötzlich gesittet, vorsichtig und ernst (Z. 31), sie senken ihre Köpfe (Z. 38). Sie nutzen das Essen als Vorwand, eine Beschäftigung zu haben und keinen Blickkontakt aufbauen zu müssen. Auch die verbale Kommunikation ändert sich schlagartig. Vater und Mutter äußern sich plötzlich viel positiver über Ritas Verlobten und beziehen sich dabei zusätzlich im Gegensatz zu vorherigen Aussagen viel mehr auf seine inneren Werte (Z. 33- 36). Bei dem verbalen- als auch non verbalen Kommunikationsverhalten ist speziell am Wendepunkt ein drastischer Wandel zu beobachten. Man könnte diesen Wandel als „Rollentausch" der beiden Seiten bezeichnen. Die zuerst sehr belebten, lauten Familienmitglieder werden plötzlich stiller während Rita, die sich im anfänglichen Gesprächsverlauf zurückgehalten hatte, verbal lauter und dominanter wird. Insgesamt kann man feststellen, dass die Kommunikation für das Funktionieren einer Familie ausschlaggebend ist, und Beziehungen stark beeinflussen kann. Beide Seiten machten Fehler ihre Gedanken zu kommunizieren und tragen dadurch zu einer Konfliktsituation bei.