4. Aufzug, 1. Auftritt: Prinz und Marinelli im Gespräch
In diesem Auftritt wird die Szenenanalyse Emilia Galotti fortgeführt, indem der Prinz von Marinelli über den Tod des Grafen Appiani informiert wird. Der Prinz, sichtlich erschüttert, beteuert sofort seine Unschuld. Marinelli, als geschickter Manipulator, lenkt den Verdacht auf Angelo und überzeugt den Prinzen von seiner Version der Ereignisse.
Highlight: Der Prinz fühlt sich zunächst unschuldig, wird aber von Marinelli geschickt manipuliert.
Die Szene offenbart die komplexe Dynamik zwischen dem Prinzen und Marinelli. Der Prinz äußert Bedenken, dass man ihn für den Schuldigen halten könnte, während Marinelli die Situation zu seinen Gunsten auslegt.
Quote: "Der Prinz hat nun allerdings Bedenken, dass man ihn als schuldig verurteilen könnte" (S.56, Z.10-12)
Marinelli gewinnt zunehmend die Oberhand, indem er den Prinzen an dessen Liebeserklärung an Emilia in der Kirche erinnert. Dies führt dazu, dass der Prinz sich selbst die Schuld zuschreibt und Marinellis Einfluss unterliegt.
Charakterisierung: Marinellis Manipulation zeigt sich in seiner Fähigkeit, den Prinzen zu beeinflussen und die Situation zu seinen Gunsten zu wenden.
Die sprachlichen Mittel in diesem Auftritt verdeutlichen die Machtverhältnisse zwischen den Charakteren. Marinellis indirekte Antworten und geschickte Argumentation kontrastieren mit der emotionalen und unsicheren Reaktion des Prinzen.
Beispiel: Marinellis indirekte Antworten und der Prinz, der "seine Tat bereut", zeigen den Kontrast zwischen Kalkül und Emotion.