Erörterung - Was ist das eigentlich?
Stell dir vor, du diskutierst mit Freunden über ein heißes Thema - nur dass du jetzt deine Argumente strukturiert aufschreibst. Eine Erörterung ist nichts anderes als eine schriftliche Argumentation, bei der du zeigst, wie du zu deiner Meinung kommst.
Es gibt zwei Haupttypen: Bei der freien Erörterung bekommst du eine Aussage vorgegeben, über die du nachdenkst. Bei der textgebundenen Erörterung analysierst du zuerst einen Text und nutzt ihn als Ausgangspunkt für deine Überlegungen.
Das Grundprinzip ist eigentlich simpel: These (deine Behauptung), Argument (warum das stimmt) und Beispiel (konkreter Beleg). Denk an ein Haus: Die These ist das Dach, die Argumente sind die Mauern und die Beispiele das Fundament.
💡 Merktipp: These, Argument, Beispiel - wie bei einem stabilen Haus braucht jede gute Erörterung alle drei Teile!
So gehst du vor - Schritt für Schritt
Bevor du losschreibst, machst du dir das Leben leichter: Zerlege das Thema in seine Einzelteile und erkenne die wichtigsten Begriffe. Was wird eigentlich gefragt?
Dann sammelst du alles, was dir einfällt - Stoffsammlung nennt man das. Schreib wirklich alles auf, auch scheinbar unwichtige Gedanken. Danach sortierst und gewichtest du: Welche Argumente sind am überzeugendsten?
Bei der dialektischen Erörterung betrachtest du beide Seiten (Pro und Kontra). Das Ziel ist eine ausgewogene, gut begründete eigene Meinung am Ende - nicht einfach nur stur eine Position zu verteidigen.
Aufbau - Die perfekte Struktur
Deine Einleitung soll Interesse wecken: Nutze eine aktuelle Situation, ein Zitat oder eine provokante Frage. Dann leitest du zur eigentlichen Fragestellung über und machst deutlich, dass du verschiedene Standpunkte betrachten wirst.
Im Hauptteil wendest du das Sanduhrprinzip an: Erst die schwächeren Argumente der Gegenposition, dann deine stärkeren Argumente für deine eigene Position. So überzeugt du am Ende am besten.
Der Schluss fasst die wichtigsten Punkte zusammen und enthält deine begründete Stellungnahme. Ein Ausblick auf die Zukunft kann das Ganze abrunden.
💡 Formulierungstipp: "Allerdings muss man das Thema auch von einer anderen Seite betrachten" - solche Überleitungen helfen dir beim flüssigen Schreiben!