Die Entfremdung in der jungen Ehe
Die Erzählerin kommt nach ihren Betrachtungen zu dem niederschmetternden Fazit, dass ihr Mann "ein Unmaß sei" (Z.22). Dies geschieht ausgerechnet in den Flitterwochen, am dritten Tag ihrer Ehe - einer Zeit, die eigentlich von Glück und Verliebtheit geprägt sein sollte.
Besonders erschreckend ist, dass die Protagonistin sogar darüber nachdenkt, ob es wehtun würde, wenn man auf die Warze drücken würde (Z.46ff.). Diese Überlegung symbolisiert ihren Wunsch, ihrem Mann möglicherweise Schmerz zuzufügen - ein alarmierendes Zeichen für die Zukunft dieser Ehe.
Die Analyse zeigt deutlich: Die Erzählerin bereut ihre Heirat bereits. Sie findet ihren Mann langweilig und hat "nur noch Augen für die Warze", also für das Ungeliebte an ihm. Was vor der Hochzeit nicht erkennbar war, wird jetzt überdeutlich - sie hat in ihren Augen einen Fehler gemacht und hat "schon jetzt kein Interesse mehr an Reinhard".
⚠️ Erwartungshorizont: In einer Interpretation dieser Kurzgeschichte solltest du besonders auf den Kontrast zwischen der erwarteten Hochzeitsstimmung und der tatsächlichen Enttäuschung eingehen, sowie die Symbolik der Warze als Katalysator für die Erkenntnis der Erzählerin analysieren.