Mondnacht - Ein romantisches Meisterwerk
Stell dir vor, du könntest mit deiner Seele einfach davonfliegen - genau das beschreibt Eichendorff in seinem berühmten Gedicht "Mondnacht" von 1837. Das Gedicht beginnt märchenhaft mit der Vorstellung, dass Himmel und Erde sich küssen und dadurch eine zauberhafte Atmosphäre entsteht.
Die Personifikation der Natur zieht sich durch das ganze Gedicht: Die Erde träumt, die Luft geht spazieren, die Ähren wogen sanft. Eichendorff verwendet einen 3-hebigen Jambus und Kreuzreime, die dem Gedicht seinen fließenden, träumerischen Rhythmus geben.
Im letzten Vers wird das lyrische Ich aktiv und lässt seine Seele wie einen Vogel davonfliegen. Die Flügel symbolisieren dabei die Sehnsucht nach Befreiung und dem Gefühl, endlich "nach Hause" zu kommen - nicht ins echte Zuhause, sondern in eine Art spirituelles Paradies.
Merktipp: Die drei Strophen zeigen eine Bewegung von außen nach innen - erst die kosmische Verbindung, dann die Naturszene, schließlich die persönliche Sehnsucht.