Analyse des Gedichts "Ein Wort" von Gottfried Benn
Die sprachliche Analyse des Gedichts "Ein Wort" offenbart die meisterhafte Verwendung verschiedener stilistischer Mittel durch Gottfried Benn, einen bedeutenden Vertreter des Expressionismus. Das Gedicht demonstriert die fundamentale Bedeutung der Sprache für das menschliche Dasein.
Definition: Die Textsorte des Werks ist ein modernes, expressionistisches Gedicht, das sich durch seine verdichtete Sprache und komplexe Symbolik auszeichnet.
Die sprachlichen Besonderheiten zeigen sich bereits in der ersten Strophe durch die Verwendung einer Klimax ("ein Wort, ein Satz"). Benn nutzt gezielt Personifikationen wie "die Sonne steht" und "die Sphären schweigen", um die überwältigende Kraft der Sprache zu verdeutlichen. Die symbolische Bedeutungsebene wird durch die Enumeration verschiedener Naturphänomene erweitert.
Besonders bemerkenswert ist der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit in den Versen 5-8. Die Progression von "ein Glanz, ein Flug" zu "ein Feuer, ein Flammenwurf" demonstriert die Entwicklung von harmlosen zu bedrohlichen Bildern. Das großgeschriebene "Ich" im letzten Vers unterstreicht die existenzielle Dimension des Sprachverlusts.