Heimat als Sehnsucht und Enttäuschung
Die Besucherin sucht Heimat in Sprache, Hoffnung und Erinnerungen. Sie klammert sich an Worte, Ideale und Briefe - doch selbst die Sprache kann trügen. Ihr früheres Zuhause ist nicht mehr ihres, was zu tiefer Enttäuschung führt.
Der Unterpächter versucht im sozialistischen System durch Anpassung seine Heimat zu sichern. Seine Strategie basiert auf Besitz und Selbstbehauptung, doch er bleibt abhängig vom System. Seine Heimat ist dadurch immer prekär und unsicher.
Der Kinderfreund sehnt sich nach Zugehörigkeit, obwohl er mit dem Mädchen aufgewachsen ist. Trotz räumlicher Nähe bleibt er emotional ausgeschlossen - seine Sehnsucht nach Heimat bleibt unerfüllt.
Die unberechtigte Eigentümerin eignet sich fremden Besitz an, ohne echte Verbindung zum Ort. Ihr Heimatanspruch existiert ohne moralisches Recht.
Wichtig: Hilsenrath zeigt, dass Heimat immer bedroht ist - durch Politik, Geschichte, Gewalt oder Verlust. Alle Figuren erleben eine "Heimsuchung", die ihnen Heimat entzieht.