Fabers Wahrnehmung der Wüste
Walter Fabers Verhältnis zur Natur zeigt seinen rationalen Charakter deutlich. In seiner Homo Faber Charakterisierung erkennen wir zwei gegensätzliche Wahrnehmungsweisen:
Positive Aspekte seiner Wahrnehmung:
- Dinge sehen, wie sie tatsächlich sind
- Naturphänomene wissenschaftlich erklären
- Ablehnung übersinnlicher Erklärungen aus "bloßer Angst"
- Starkes Plädoyer für Rationalität
Negative Aspekte in seiner Betrachtung:
- Ablehnung irrationaler oder emotionaler Naturbetrachtung
- Vermeidung von Angstgefühlen
- Unterdrückung der Fantasie
- Ablehnung von Unsachlichkeit bezeichnetals"weibisch","hysterisch"
Seine Weltsicht ist geprägt von einer systematischen Abwehr des Irrationalen, der Träume, Emotionen und des Unterbewussten.
Wichtiger Aspekt: Fabers rationales Weltbild dient ihm als Schutzschild. Besonders in bedrohlichen Situationen wie dem Flugzeugabsturz gibt ihm diese Denkweise Sicherheit und ermöglicht es ihm, Todesgedanken zu verdrängen.
Die chronologische Entwicklung im Roman zeigt, wie Faber das Irrationale ablehnt, weil dahinter Träume, Wünsche und Hoffnungen stehen, denen er sich nicht stellen möchte. Diese Textstelle ist zentral für die Homo faber Interpretation, da sie seinen inneren Konflikt offenbart.
Fabers Charakter verkörpert den "homo faber" lateinischfu¨r"derschaffendeMensch" - einen Menschen, der glaubt, durch Technik und Rationalität alles kontrollieren zu können, was sich im Verlauf der Handlung als fataler Irrtum erweist.