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17.2.2021
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Interpretation ,,Happy End" von Kurt Marti Aufgestaute Probleme, die fehlerhafte Kommunikation voraussetzen, können schnell zu aufgestauter Wut werden, welche bei den kleinsten Unstimmigkeiten an die Oberfläche gelangen kann. Die Kurzgeschichte ,,Happy End" von Kurt Marti im Jahre 1960 verfasst, behandelt die Auseinandersetzung eines Paares, nach einem angesehenen Liebesfilm im Kino, bei welcher die Frau zu weinen beginnt. Der Mann läuft danach zornig weg, während die Frau keuchend hinter ihm herläuft. Die Kurzgeschichte soll die gescheiterte Liebesbeziehung eines Pärchens und das beidseitige Aufkommen der unverarbeiteten Beziehungsprobleme aufzeigen, welche durch eine besuchte Kinovorstellung aufbrechen. Der Autor beginnt seine Erzählung mit den Geschehnissen des Kinofilms. Die Beschreibungen ,,Sie umarmen sich" (Z. 1) und alles ist wieder gut" (Z.1) lassen den Leser positive Assoziationen des eigenen Lebens vor Augen kommen und ihn den Film als perfekten Liebesfilm ansehen. Danach tritt allerdings im Kontrast zum perfekten Bild der Liebesbeziehung im Film der erste Protagonist auf und wird zunächst mit dem Wort ,,zornig" (Z.2f.) beschrieben. Er drängt sich durch die Menschen zum Ausgang (vgl. Z.3) und flieht förmlich aus dem Kino, während seine Frau ,,im Gedränge hilflos stecken" (Z. 3f.) bleibt. Er wartet dennoch nicht und geht ,,ohne zu warten" (Z. 5f.) los in die dunkle Nacht (vgl. 6). Diese Verhaltensweise direkt zu Beginn des Ausschnittes aus dem Leben der namenlosen Protagonisten zeigt direkt, die gestörte...
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Beziehungsdynamik der beiden und folglich einen kleinen Teil der Beziehungsprobleme, da der Mann offensichtlich rücksichtslos seiner Frau gegenüber ist und nicht auf sie wartet. Ein weiteres Indiz dafür, dass das Pärchen Beziehungsprobleme hat findet man in ihrer Kommunikation, die vor allem auf Seiten des Mannes beleidigend ist. Er beschimpft sie in seinen Gedanken als ,,blöde Gans" (Z. 14) und „fett" (Z. 14). Aber auch auf Seiten der Frau bilden sich als Reaktion auf die Worte des Mannes negative Gedanken gegenüber ihrem ,,Klotz von Mann" (Z. 20f.). Ob diese Meinung nur die Reaktion auf den Wutausbruch sind oder eine gereifte Einstellung kann nicht klar gesagt werden. Da die Frau aber nicht offensichtlich überrascht reagiert und erst spät auf seine Wut reagiert (vgl. Z. 15) lässt mich vermuten, dass die Dominanz des Mannes und seine damit verbundene Wut kein Einzelfall sind. Dieser Beleg lässt uns zurück zum Teil der Deutungshypothese führen, die besagt, dass die Beziehungsprobleme in dem Ausschnitt des Lebens der Protagonisten kein Einzelfall ist sondern unverarbeitete Probleme sind, die nie richtig ausdiskutiert oder gar ausgesprochen wurden. Die Dominanz des Mannes, welche man daran erkennt, dass er sie über eine längere Zeit beschimpft (vgl. Z. 8 bis 15) und sie erst nach mehreren Anschuldigungen ihre Stimme gegen ihn bzw. mehr für sich erhebt (vgl. Z.15 ff.), könnte ebenfalls Teil der angestauten Gefühle gegeneinander sein. Sein Verhalten in der Kommunikation mit seiner Frau zeigt, dass sie schwer zu Wort kommt, was in der Ehe ein großes Hindernis ist, wenn es um Kommunikation über Probleme geht. Die besuchte orstellung, die dem Mann offensichtlich nicht gefallen hat, da er sie mit den Worten ,,Liebesgewinsel" (Z18) beschreibt und die Reaktion seiner Frau darauf, welche zu weinen beginnt (vgl. Z. 10, Z. 17), könnten Auslöser der aufgestauten Wut sein. Dass er nur wegen eines Kinofilms wütend ist ist unwahrscheinlich. Vielmehr bestätigt sich hier wieder die These, dass die Beziehung der beiden mit unbesprochenen Beziehungen belegt ist und die aufgestauten Emotionen bei leichten Reizungen innerhalb der Ehe aufbrechen und zu großen Steitthemen werden, hinter denen sich aber viel tiefer liegende Konflikte befinden. Diese können aus dem Text jedoch nicht deutlich herausgelesen werden. Die Zukunft des Paares, welche wahrscheinlich weiter auf fehlerhafter bis zu fehlender Kommunikation basiert, steht völlig im Gegensatz zum Titel der Kurzgeschichte ,,Happy End" Nach eingehender Interpretation und Analyse des Verhaltens der beiden Protagonisten gegenüber einander hat sich meine Deutungshypothese ,,Die Kurzgeschichte soll die gescheiterte Liebesbeziehung eines Pärchens und das beidseitige Aufkommen der unverarbeiteten Beziehungsprobleme aufzeigen, welche durch eine besuchte Kinovorstellung aufbrechen“ bestätigt. Das Paar hat wahrscheinlich Jahre an gescheiterter Kommunikation hinter sich, welche mit sich ziehen, dass kleinere Probleme nie gelöst werden konnten und somit die Beziehungsdy gestört ist und die Beziehung zerbricht. Dieses Problem der fehlerhaften Kommunikation greift Colleen Hoover in ihrem Roman ,,Was perfekt war" auf und beschreibt die anfangs perfekte Beziehung eines Paares, die durch ein langjähriges Problem, welches nie thematisiert wurde, langsam scheitert.