Exposition und erregendes Moment
Der erste Aufzug und der Beginn des zweiten Aufzugs von Goethes "Iphigenie auf Tauris" bilden die Exposition und das erregende Moment des Dramas. Diese Teile führen die Hauptfiguren und den zentralen Konflikt ein.
Iphigenies Situation auf Tauris wird dargestellt, wobei ihre Fremdheit und der Konflikt mit König Thoas im Mittelpunkt stehen. Der Zwang zu Menschenopfern wird als wichtiges Element eingeführt. Gleichzeitig wird Orest als Figur in die Handlung eingeführt, was das erregende Moment darstellt.
Highlight: Die Exposition erstreckt sich über den ersten Aufzug hinaus und reicht bis in den zweiten Aufzug hinein, was eine Abweichung von der klassischen Dramenstruktur darstellt.
Im zweiten Aufzug werden Orest und Pylades als Gefangene präsentiert, und Iphigenies Bereitschaft, ihnen zu helfen, wird deutlich. Dies führt zur Zuspitzung des Konflikts, als die Geschwister sich wiedererkennen.
Definition: Die Wiedererkennung (Anagnorisis) ist ein wichtiges dramaturgisches Element, das hier den Höhepunkt des zweiten Aufzugs bildet.
Der dritte Aufzug bringt den Höhepunkt des Dramas mit Orests Heilung vom Wahnsinn durch Iphigenie und Pylades' Fluchtplan. Dies markiert die Peripetie, den Wendepunkt der Handlung.
Vocabulary: Peripetie bezeichnet den Wendepunkt in einem Drama, an dem die Handlung eine entscheidende und unerwartete Wendung nimmt.