Analyse und Interpretation der Erzählung
In der Interpretation dieser Kurzprosa lohnt es sich, besonders die sprachlichen Mittel zu betrachten. Die Hektik des Textes wird durch Hypotaxen (verschachtelte Sätze) vermittelt, die Ka's steigende Angst ausdrücken. Eine Anapher ("hatte sie nichts mehr, und sie hatte Hunger, und sie war müde") verstärkt ihre verzweifelte Lage noch mehr.
Der Schminkkoffer fungiert als zentrale Metapher für das letzte bisschen Erfolg, an das Ka sich klammert. Er symbolisiert ihre Vergangenheit als Schauspielerin und gleichzeitig ihr Festhalten an einer Illusion. Auch andere Bilder wie "der leere, dunkle Garten" und "der alte, schlafende Mann" stehen für ihr gescheitertes Leben.
Besonders interessant ist, wie Ka zwischen Lüge und Wahrheit schwankt. Sie schwindelt zuerst, gesteht dann indirekt ihr Scheitern, wird aber nicht verstanden. Die leise Art, in der sie ihre Lügen äußert, zeigt ihre Unsicherheit und ihr verstecktes Leiden.
Du kannst in deiner Abitur-Interpretation auch herausarbeiten, wie die Geschichte mit dem Satz "es hörte sich an wie Applaus" endet – ein letzter Hinweis darauf, dass Ka sich nach Anerkennung sehnt und ihr Scheitern nicht akzeptieren kann.