Inhalt und Aufbau des Romans "Landnahme"
Der Roman "Landnahme" von Christoph Hein erzählt die Lebensgeschichte von Bernhard Haber, einem Tischlersohn, der als zehnjähriger Umsiedler 1950 aus Breslau in die sächsische Kleinstadt Guldenberg kommt.
Highlight: Die Zusammenfassung der Handlung zeigt, wie Bernhard als Außenseiter um Anerkennung kämpft und schließlich zu einem einflussreichen Bürger Guldenbergs aufsteigt.
Der Aufbau des Romans ist komplex und vielschichtig:
- Die Geschichte wird von mehreren Personen aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was den Roman zu einem polyphonen Werk macht.
- Der Roman ist in fünf Kapitel gegliedert, die jeweils von einer anderen Person erzählt werden:
- Thomas Nicolas
- Marion Demutz
- Peter Koller
- Katharina Hollenbach
- Sigurd Kitzerow
- Diese Kapitel werden von einem Rahmen umschlossen, der einen Karnevalsumzug beschreibt.
Definition: Ein polyphoner Roman ist ein literarisches Werk, in dem mehrere gleichberechtigte Erzählstimmen nebeneinander existieren.
Figurenkonstellation
Die Figurenkonstellation in "Landnahme" ist komplex und spiegelt die vielschichtigen Beziehungen in der Kleinstadt Guldenberg wider:
- Bernhard Haber steht im Zentrum der Geschichte.
- Um ihn herum gruppieren sich verschiedene Charaktere wie Thomas Nicolas, Marion Demutz, Peter Koller, Katharina Hollenbach und Sigurd Kitzerow.
- Diese Figuren haben unterschiedliche Beziehungen zu Bernhard: Sie sind Klassenkameraden, Freunde, Konkurrenten oder Geschäftspartner.
Example: Die Figur der Marion Demutz wird als "die Verführerin" charakterisiert, was auf eine komplexe Beziehung zu Bernhard hindeutet.
Handlungsorte und Handlungszeit
Die Handlung des Romans spielt hauptsächlich in der fiktiven sächsischen Kleinstadt Guldenberg an der Mulde, nahe Eilenburg.
Quote: "Guldenberg" ist eine fiktive Stadt, die Ähnlichkeiten mit Bad Düben aufweist, wo Christoph Hein aufwuchs.
Weitere Handlungsorte sind:
- Der Süße See
- Berlin
- Naumburg
Die Handlungszeit erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren, von ca. 1945 bis 1995. Dies ermöglicht es Hein, die gesamte Nachkriegsgeschichte der DDR bis zur Wiedervereinigung zu behandeln.
Highlight: Durch die Verbindung der persönlichen Geschichte Bernhard Habers mit den historischen Ereignissen gelingt es Hein, die "große Geschichte" im Kleinen erlebbar zu machen.