Seite 3: Höhepunkt und Auflösung
Die dritte Seite fasst den Höhepunkt und die Auflösung des Stücks zusammen, die im dritten Akt stattfinden. Sie zeigt, wie Büchner die Handlung zu einem ironischen Ende führt und dabei seine Gesellschaftskritik auf die Spitze treibt.
In einer nächtlichen Gartenszene führen Leonce und Lena ein tiefgründiges Gespräch über Leben und Tod, was ihre geistige Verbundenheit unterstreicht. Leonce plant daraufhin, Lena zu heiraten, ohne zu wissen, dass sie seine ihm zugedachte Braut ist.
Highlight: Die Szene mit dem Schulmeister und den Bauern verdeutlicht erneut die Leonce und Lena Gesellschaftskritik, indem sie zeigt, wie die Untertanen für die Hochzeit instrumentalisiert werden.
Der Höhepunkt des Stücks findet im großen Saal des Schlosses statt. König Peter, der die Abwesenheit des Brautpaares nicht bemerkt hat, lässt stellvertretend zwei "Automaten" heiraten, die sich als die verkleideten Leonce und Lena herausstellen.
Quote: "Leonce und Lena wollten ihrer gesellschaftlichen Position entfliehen und aus Mustern ausbrechen, konnten ihrem Schicksal aber nicht entfliehen."
Diese Wendung zeigt die Ironie des Schicksals und die Unmöglichkeit, den gesellschaftlichen Zwängen zu entkommen. Gleichzeitig kritisiert Büchner die Oberflächlichkeit und Austauschbarkeit in der höfischen Gesellschaft.
Das Stück endet mit Leonces Ankündigung, die Hochzeit zu wiederholen, und der Ernennung Valerios zum Staatsminister. Diese scheinbar glückliche Auflösung ist jedoch von Büchners beißender Ironie durchzogen.
Interpretation: Das Ende des Stücks kann als Kritik an der Unveränderbarkeit gesellschaftlicher Strukturen verstanden werden. Trotz ihrer Fluchtversuche enden Leonce und Lena genau in der Situation, die sie ursprünglich vermeiden wollten.
Die Leonce und Lena Epoche des Vormärz spiegelt sich in der scharfen Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen wider. Büchner nutzt das Mittel der Komödie, um die Absurditäten der deutschen Kleinstaaterei und die Sinnlosigkeit des höfischen Lebens bloßzustellen.