Charakterisierung von Laurie Saunders in "Die Welle"
Laurie Saunders ist eine der Hauptfiguren in Morton Rhues Roman "Die Welle". Als Chefredakteurin der Schülerzeitung verkörpert sie eine intelligente und kritisch denkende Schülerin, die sich durch ihre ausgeprägte Individualität und ihren Gerechtigkeitssinn auszeichnet. Ihre charakteristische Eigenart, in nervösen Momenten auf ihrem Kugelschreiber zu kauen, zeigt ihre menschliche und verletzliche Seite.
Ihre familiäre Situation ist geprägt durch ein stabiles Umfeld. Ihr Vater, Mr. Saunders, arbeitet als Ingenieur und verdient ein ansehnliches Gehalt von 70.000 Dollar im Jahr. Er pflegt ein positives Verhältnis zu David Collins, Lauries Freund, und teilt mit ihm die Leidenschaft für Golf und technische Themen. Diese familiäre Stabilität trägt wesentlich zu Lauries selbstbewusstem Auftreten bei.
In ihrer Entwicklung während des "Welle"-Experiments zeigt sich Lauries Einstellung besonders deutlich. Sie steht für fundamentale Werte wie Meinungsfreiheit und individuelle Selbstbestimmung. Ihre Überzeugung, dass jeder Mensch sein darf, wie er ist, macht sie zu einer wichtigen Gegenspielerin der gleichmachenden "Welle"-Bewegung. Am Ende des Romans empfindet sie große Erleichterung über das Ende des Experiments.
Hinweis: Lauries charakterliche Entwicklung spiegelt den zentralen Konflikt des Romans wider: den Kampf zwischen Individualität und Gruppenzwang. Ihre kritische Haltung gegenüber der "Welle" macht sie zur moralischen Instanz der Geschichte.